Dänemark ist zum vierten Mal in Folge Handball-Weltmeister! Die Dänen gewannen das Finale in Oslo im Duell der Co-Gastgeber mit Kroatien mit 32:26 (16:12) und schrieben durch ihren nächsten Titel Geschichte.
Dänemark schreibt Handball-Geschichte
Nie war es einer Nation zuvor gelungen, vier WM-Turniere hintereinander für sich zu entscheiden. Es war zugleich der 37. WM-Sieg in Folge für Dänemark. Nach dem Ertönen der Sirene gab es bei der Mannschaft kein Halten mehr, sie jubelte ausgelassen über ihren Triumph. Mathias Gidsel war einmal mehr der überragende Spieler und traf zehn seiner elf Wurfversuche.
Wenn Dänemark so weitermacht, könnte Frankreichs Status als Rekordsieger mit sechs WM-Titeln in Gefahr geraten.

Kroate sieht die Rote Karte
Die Partie startete für Kroatien holprig, denn gegen die starke dänische Abwehr fanden sie zunächst keine Lösungen. Dadurch warfen sie erst in der 11. Minute ihren zweiten Treffer im Spiel. Allerdings tat sich auch Dänemark schwer, leistete sich zu viele Fehler und ließ einige freie Würfe liegen, wodurch das Duell erst einmal eng blieb.
Kroatien kämpfte sich nach dem schwierigen Start aufopferungsvoll zurück und glänzte vor allem mit der Abwehrleistung. Nach etwa 20 Minuten hatte der Co-Gastgeber die Chance, auf 8:8 zu stellen, doch der dänische Keeper Emil Nielsen hielt einen freien Wurf und leitete den Gegenstoß ein.
Rasmus Lauge bekam den Ball und wurde neun Meter vor dem gegnerischen Tor übel gestoppt. Marko Mamic kam von der Seite und schlug mit seinen Händen in Richtung Hals-Kopf-Bereich. Die Schiedsrichter unterbrachen das Spiel sofort und die dänischen Spieler regten sich lautstark über das Vergehen auf. Es entwickelte sich auf dem Feld eine Rudelbildung zwischen den Teams, Mamic sah die Rote Karte.
Bis zum Ende der ersten Hälfte blieb es hitzig und immer wieder gab es Diskussionen. Davon ließen sich die Dänen aber nicht aus dem Konzept bringen und gingen mit einer 16:12-Führung in die Pause. Das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen kam druckvoll aus der Halbzeit und dominierte fortan das Spiel. In der 41. Minute traf Mathias Gidsel zum zwischenzeitlichen 24:14 und stellte auf eine zweistellige Führung. Im Anschluss daran spielte Dänemark das Finale souverän herunter und ließ nichts mehr anbrennen.
Abschied von einer Legende
Für die kroatische Legende Domagoj Duvnjak war das Finale das letzte Länderspiel. Vor dem Turnier hatte der 36-Jährige angekündigt, nach der WM seine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Auf Vereinsebene hat er beim THW Kiel noch bis 2026 Vertrag. Aufgrund einer Wadenverletzung, die er sich in der Vorrunde zuzog, kam der Rückraumspieler nur wenig zum Einsatz und coachte ansonsten von der Seitenlinie seine Teamkollegen.
Mit Ablauf des Spiels bekam Duvnjak den letzten Ball des Spiels und durfte ihn ohne Gegenwehr ins dänische Tor werfen. Daraufhin wurde er von allen Akteuren geherzt. Die deutsche Handball-Legende Pascal Hens lobte bei Eurosport diese Geste und freute sich für den Kroaten. Wie schon bei der WM 2009 sowie bei den EM-Turnieren 2008, 2010 und 2020 ist es die vierte Silbermedaille für den 36-Jährigen.