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Handball-WM 2025: Die Krönung einer unfassbaren Kehrtwende

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67 Sekunden für die Ewigkeit

Abschiedsankündigung, Verletzungsschock, Wunder und WM-Drama: Das Ende der Nationalmannschaftskarriere von Handballlegende Domagoj Duvnjak könnte emotionaler nicht sein. Gelingt die ultimative Krönung?
Setzt Dänemark seine beeindruckende Titelserie auch bei der Handball-WM 2025 fort? Alle Infos zu Termin und Modus des Turniers in Kroatien, Dänemark und Norwegen sowie zu Titelträgern und deutschen WM-Erfolgen.
Abschiedsankündigung, Verletzungsschock, Wunder und WM-Drama: Das Ende der Nationalmannschaftskarriere von Handballlegende Domagoj Duvnjak könnte emotionaler nicht sein. Gelingt die ultimative Krönung?

Für Domagoj Duvnjak muss die Karriere in der Nationalmannschaft gedanklich schon zweimal vorbei gewesen sein: Die kroatische Handballlegende hatte kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft bekanntgegeben, dass nach der Heim-WM Schluss im Nationalteam ist. Duvnjak ist Kapitän, Rekordspieler und Rekordtorschütze seines Landes, der 36-Jährige genießt Heldenstatus.

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Dann der Schock: Im zweiten Spiel des Turniers zog sich Duvnjak nach 15 Minuten eine Wadenverletzung zu und begab sich nach Schlusspfiff ins Krankenhaus. Der kroatische Verband gab das WM-Aus für Duvnjak bekannt, der aus Deutschland bestens bekannte Nationaltrainer Dagur Sigurdsson nominierte Routinier Igor Karacic nach. Doch im zweiten Hauptrundenspiel die Sensation: Duvnjak ist zurück.

Kurz vor der Pause wurde er gegen Island eingewechselt, spielte drei Minuten und bereitete immerhin zwei Tore vor. Besonders kurios: Sein Vereinstrainer beim THW Kiel, Filip Jicha, hatte mitgeteilt, dass er sogar ein Comeback von Duvnjak zum Restart der Bundesliga am 8. Februar als „kleines Wunder“ bezeichnen würde. Doch dessen Zeichen war klar: Ein vorzeitiges Ende des letzten Turniers mit Kroatien kommt für ihn nicht infrage!

Im Viertelfinale gegen Ungarn schien der Medaillentraum dann allerdings ausgeträumt. Fünf Minuten vor Schluss lag Kroatien mit 26:30 zurück und erweckte nicht den Eindruck, als könne das Spiel noch gedreht werden. Doch ein Treffer von Mario Sostaric und eine Zeitstrafe für Ungarn ließen die Halle wieder brodeln - dies sollte sich bis in die Schlusssekunden nicht mehr ändern.

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Humpelnder Duvnjak holt Siebenmeter zum Ausgleich raus

Mittendrin war dann auch wieder Duvnjak, der insgesamt nur 67 Sekunden spielte. Seine ersten beiden Szenen? Ein Fehlwurf und ein technischer Fehler. Doch als es drauf ankam, lieferte er unter Schmerzen nochmal ab. Gut eine Minute vor Ende des Spiels humpelte er beim Stand von 29:30 aufs Feld, schnappte sich den Ball, zog zum Kreis und holte einen Siebenmeter heraus. Filip Glavas verwandelte. In den Schlusssekunden folgte die Krönung: Ballgewinn in der Defensive, Pass von Zvonimir Srna auf Marin Sipic. 31:30, Schluss.

Auch Duvnjak stand in dieser surrealen Sequenz auf dem Feld und lenkte die ungarische Defensive ab. Als die Sirene erklungen war, schlug er ungläubig die Hände über dem Kopf zusammen. „Ich habe keine Ahnung, wie wir damit durchgekommen sind. Eines der verrücktesten Spiele meiner Karriere. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, welche Art von Gefühlen und Emotionen ich gerade durchlebe. Danke, Jungs, dass ihr es nicht zugelassen habt, dass dies das letzte Spiel meiner Karriere war“, sagte er im kroatischen TV.

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Der Welthandballer von 2013 gewann zweimal die Champions League und zahlreiche nationale Titel auf Vereinsebene. Mit Kroatien holte er sich WM-Silber, EM-Silber und Olympia-Bronze. Auf eine goldene Medaille wartet er noch. „Keiner wäre glücklicher als ich, wenn wir eine Medaille holen“, will Duvnjak jedoch nicht allzu sehr vom ganz großen Coup träumen. Mit Frankreich, das ebenfalls äußerst dramatisch Ägypten ausschaltete, wartet im Halbfinale am Donnerstag ein harter Brocken, ehe es zum letzten Spiel des Turniers nach Oslo geht.

„Ein Wunder ist geschehen“

Die kroatischen Protagonisten hoben in der Folge die Teamchemie hervor, nur dadurch sei im Zusammenspiel mit den Zuschauern das Wunder möglich gewesen. Mit David Mandic und Luka Cindric fehlen Leistungsträger, hinzu kommt nun der sichtbar angeschlagene Duvnjak. Nach einer ausgiebigen Ehrenrunde vor über 15.000 ekstatischen Fans in Zagreb ging die Party in der Kabine weiter. Videos zeigen, wie Duvnjak jeden einzelnen Teamkollegen umarmte, es wurde mit Bier angestoßen. Auch verletzt fehlende Spieler wie Mandic oder der nicht in den Spieltagskader berufene Karacic waren mittendrin.

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„Ein Wunder ist geschehen. Ich weiß nicht, wie oft wir von den Toten auferstanden sind. Nur eine Einheit wie wir kann so etwas tun“, sagte Sostaric, der in Ungarn bei Pick Szeged spielt und entsprechend danach gefragt wurde, ob er sich noch zurück zu seinem Klub trauen kann. „Ich glaube schon. Sie hatten ihre Chancen. Am Schluss haben sie nicht mehr ihren Handball gespielt und wir haben das ausgenutzt.“

Im Mittelpunkt stand allerdings Duvnjak, für den es durch den Sieg sicherlich noch zwei Partien zum Abschluss einer grandiosen Karriere in der Nationalmannschaft geben wird - in Form von Kurzeinsätzen auf dem Feld und als Spielertrainer an der Seitenlinie. Doch seine Fans können beruhigt sein: Seinen Vertrag in Kiel hat er kurz vor Weihnachten bis 2026 verlängert.