Beim Auftaktsieg der deutschen Handballnationalmannschaft bei der Handball-WM 2025 gegen Polen sollte es lange nicht der Abend des Andreas Wolff sein. Beim 35:28-Erfolg bekam er wieder und wieder keinen Ball zu fassen. Früh im Spiel konnte er einen Siebenmeter des polnischen Star-Kreisläufers Kamil Syprzak fast sogar fangen, doch der Ball flog genau durch Wolffs Hände, vorbei an seinem Kopf ins Tor.
„Habe mich selber rausgenommen“
Fünf Minuten vor der Halbzeitpause ergriff der deutsche Routinier dann die Maßnahme – und wechselte sich sogar aus. „Ich habe mich selber rausgenommen. Ich hatte viele Hände am Ball, aber das hat nicht zu Paraden geführt. Deshalb habe ich mich so entschieden, weil David ein fantastischer Torhüter ist“, sagte er im Gespräch mit SPORT1. Dies habe bereits bei den Olympischen Spielen gut funktioniert.
Handball-WM: Wolff kennt viele polnische Profis
Sein Vertreter, David Späth von den Rhein-Neckar-Löwen, konnte sich schnell auszeichnen. Auch Wolff kehrte kurze Zeit später aufs Feld zurück und parierte einen Siebenmeter gegen Mikolaj Czaplinski, da er viele Wurfmuster seiner Gegenspieler aus seiner Zeit in der polnischen Liga bei Kielce bestens bekannt.
„Die erste Halbzeit kann nicht unseren Ansprüchen entsprechen“, stellte Wolff klar, man müsse „vorne und hinten konzentrierter agieren“.
Zur Pause führte das deutsche Team trotz ausbaufähiger Leistung knapp, bei den Torhüterparaden stand eine Quote von nur 26 Prozent zu Buche (5/19). Dies lag jedoch bei weitem nicht nur an den Torhütern, sondern auch an viel zu vielen freien Würfen für die Polen.
Wollf stellt klar: „Gibt Gesprächsbedarf“
Auch Wolff stellte im Anschluss klar, es gebe „Gesprächsbedarf“, was das Zusammenspiel in der Defensive angeht. Nach der Pause konnte sich Späth sofort auszeichnen, Deutschland setzte sich schnell auf drei Tore ab und konnte von diesem Polster zehren. Am Ende wurde es sogar noch richtig deutlich.
Daran hatte Wolff ebenfalls einen großen Anteil. Innerhalb kurzer Zeit hielt er zwei Strafwürfe gegen Paterek und gegen Syprzak. Letzterer hatte nach seinem frühen Treffer einen weiteren Siebenmeter gegen Wolff über das Tor geworfen.
Entsprechend attestierte Trainer Alfred Gislason Wolff nach der Partie einen „phänomenalen“ Job in diesen Situationen – und nahm vielmehr generell die Abwehr in die Pflicht: „Wir haben nicht viele Bälle geblockt. Da haben wir ihnen (den Torhütern) nicht geholfen.“