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Handball-WM 2025: Alfred Gislasons Poker geht auf

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Gislasons Poker geht auf

Alfred Gislason überrascht mit seiner Startaufstellung gegen Tschechien. Nicht alles klappt, doch der Poker geht auf – und könnte noch äußerst positive Folgen haben.
Alfred Gislasons Poker geht auf
Alfred Gislasons Poker geht auf
© IMAGO/Kessler-Sportfotografie
Philipp Schmidt
Alfred Gislason überrascht mit seiner Startaufstellung gegen Tschechien. Nicht alles klappt, doch der Poker geht auf – und könnte noch äußerst positive Folgen haben.

Als die ersten Sekunden des abschließenden Gruppenspiels der deutschen Handballer liefen, machten die Zuschauer gleich zwei überraschende Beobachtungen. Beim DHB-Team, das in der Verteidigung startete, ersetzte nicht nur Youngster Justus Fischer Kapitän Johannes Golla am Kreis. Zusätzlich baute Trainer Alfred Gislason auch noch auf den im bisherigen Turnier kaum berücksichtigten Lukas Stutzke.

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Aufgrund der Bedeutung des Spiels barg diese Entscheidung durchaus eine gewisse Brisanz. Schließlich stand nach dem Ende des vorherigen Gruppenspiels zwischen der Schweiz und Polen fest, dass Tschechien bereits sicher für die Hauptrunde qualifiziert ist. Es war somit klar, dass die Punkte in die Hauptrunde mitgenommen werden.

Der Poker von DHB-Trainer Alfred Gislason ging auf
Der Poker von DHB-Trainer Alfred Gislason ging auf

Auf den zweiten Blick gab es allerdings gleich mehrere Aspekte, die Gislasons Entschluss nachvollziehbar machten. Da wäre zum einen der so genannte „Hannover-Block“. Das neu in die Startaufstellung gerutschte Duo ist im Verein, der TSV Hannover-Burgdorf, bestens mit Nebenmann Renars Uscins vertraut. Abläufe sind eingespielt und automatisiert.

Darauf wies auch Christoph Steinert hin. Die Abwehrvariante sei nicht gespielt worden, „weil wir durchwechseln wollten“. Sondern: „Das hatte taktische Gründe, weil sich Lukas und Justus aus Hannover sehr gut kennen.“ Und in der Tat ging der Schachzug anfangs auf.

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Deutsche Defensive kommt in neuer Besetzung gut rein

Stutzke gelang direkt ein Ballgewinn, den Juri Knorr auf der Gegenseite in die Führung ummünzen konnte. Auch Gislason sprach davon, defensiv „gut reingekommen“ zu sein. Der „sehr fahrlässige“ Umgang mit den Chancen (O-Ton Fischer) sorgte allerdings dafür, dass daraus kein Kapital geschlagen werden konnte. Unter anderem landeten auch der dritte und vierte Siebenmeter des Turniers nicht im gegnerischen Kasten.

Und ab Minute 15, so analysierte es Gislason, ging dann auch der Zugriff in der Defensive verloren. Insbesondere Stutzke habe Probleme gehabt, die Abwehr sei „von den Halbpositionen zu weit auseinandergegangen“.

Der Isländer reagierte, brachte unter anderem Golla und Keeper David Späth. Auch der Eisenacher Marko Grgic sah vermehrt Minuten. Späth vernagelte im weiteren Spielverlauf das deutsche Gehäuse und in der zweiten Halbzeit nahm auch die Offensive einen immer besseren Rhythmus auf.

Schließlich bezweckte Gislason mit den personellen Anpassungen einen entscheidenden Punkt, wie er nach dem Spiel offenlegte: „Es war natürlich auch eine Frage der Kraftverteilung.“

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Nach dem knappen Sieg gegen die Schweiz hatte er ein wenig ratlos festgestellt, zu Schlüsselspieler Uscins „keine Alternative“ zu haben. Dennoch musste der Linkshänder auch aus taktischen Gründen die komplette zweite Halbzeit durchspielen.

Frühe Vorentscheidung ermöglicht deutsche Rotation

Vor dem Hintergrund, dass aufgrund der Belastung aus der Bundesliga kein Spieler frisch zum DHB-Team stieß, ein echtes Dilemma. Nachdem Gislason gegen die Schweiz das „Pech“ hatte, dass der Spielverlauf kein Rotieren zuließ, lief es gegen Tschechien deutlich besser.

Durch drei Tore in Folge rund um die 40. Minute, unter anderem durch einen Treffer von Späth, gelang bereits eine Vorentscheidung. Somit konnten in der Schlussphase Spieler aus der zweiten Reihe wie Grgic oder Nils Lichtlein auf sich aufmerksam machen. Das Duo erzielte die letzten vier deutschen Treffer des Spiels.

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Auch Stutzke und Fischer hätten es in dieser Phase „wieder sehr gut gemacht“, erklärte Gislason. Knorr, der die Auftaktpartie gegen Polen aufgrund von Kniebeschwerden vorzeitig beenden musste, lobte seine Teamkollegen: „Wir haben ein breites Team, es ist qualitativ sehr stark, wir brauchen jeden Mann, das hat man auch heute gesehen.“

Der Aufschrei wäre groß gewesen

Gislason musste den schwierigen Spagat zwischen sportlicher Leistungsfähigkeit und dem schonenden Umgang mit seinen Spielern bewältigen. Die Taktung der Partien ist weiter gnadenlos. Im Zwei-Tages-Rhythmus stehen auch die Hauptrundenspiele gegen die Übermannschaft aus Dänemark, Italien und Tunesien an. Leistungsträger wie Golla und Julian Köster kommen aus Verletzungen, konnten gegen Tschechien immerhin ein paar Körner sparen.

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Doch der Aufschrei wäre groß gewesen, wäre die Umstellung in der Anfangsphase schiefgegangen und Deutschland einem größeren Rückstand hinterhergelaufen. Ein Punktverlust hatte für die Hauptrunde zumindest eine kleine Hypothek bedeutet – und den Druck erhöht, gegen Dänemark das schier Unmögliche möglich zu machen.

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So liege der Druck am Dienstag (20.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) vollständig bei Dänemark, betonten alle Protagonisten unisono.

„Wenn alle Handballexperten auf Dänemark wetten, ist das normal“, sagte Gislason. „Wir haben eine große Außenseiterrolle, wie jede Mannschaft gegen Dänemark seit ein paar Jahren. Sie sind mit Abstand das beste Team.“ Und Knorrs Rezept gegen die Gastgeber? „Die Chancen müssen alle sitzen.“