Bundestrainer Markus Gaugisch hat trotz des deutlich verpassten WM-Halbfinals große Hoffnung auf einen versöhnlichen Turnierabschluss der deutschen Handballerinnen. "Wir haben nicht die Zeit, um in Trauer zu verfallen. Wir haben sechs hervorragende Spiele gemacht und eine Halbzeit liegen gelassen. Die sollte uns nicht von unserem Weg abbringen", sagte Gaugisch am Donnerstag in einer Medienrunde mit Blick auf die bevorstehenden Partien um die Plätze fünf bis sieben und ergänzte: "Ich bin zuversichtlich."
DHB-Frauen: Keine Zeit für Trauer
Im ersten von zwei Platzierungsspielen trifft das deutsche Team schon am Freitagvormittag (11.30 Uhr) im dänischen Herning auf Tschechien. Von der Abschlussplatzierung hängt ab, gegen wen die deutsche Mannschaft im Olympia-Qualifikationsturnier im April ran muss. Dann wollen sich die DHB-Frauen erstmals seit Peking 2008 für olympische Sommerspiele qualifizieren.
Gaugisch rief das Erreichen des fünften Platzes am Tag nach dem völlig missratenen Viertelfinale gegen Schweden (20:27) als neues Ziel aus. "Jetzt geht es einfach darum, sich in der Platzierungsrunde möglichst in eine sehr, sehr gute oder in die bestmögliche Ausgangsposition zu bringen. Und die bestmögliche Ausgangsposition ist, wenn wir Platz fünf erreichen. Es ist dennoch ein hohes Ziel, fünftbeste Mannschaft in der Welt zu werden", sagte Gaugisch und forderte: "Wir sind im Profisport, wir müssen damit umgehen, dass es mal unangenehm wird und mal Nackenschläge gibt."
Die Nacht nach dem Schweden-Schock sei "keine so tolle" gewesen, berichtete Gaugisch. Sein Team hatte eine katastrophale erste Hälfte gespielt und fast die gesamte Anfangsviertelstunde keinen Treffer erzielt. Das Aus sei angesichts des Spielverlaufs nicht "so leicht zu akzeptieren", sagte Gaugisch, der keine Erklärung für den Horror-Start in die Schweden-Partie fand: "Was passiert ist, ist sehr schwer zu beschreiben. Es gab keine Anzeichen dafür, dass wir den Fuß nicht in die Tür kriegen."