Das am Mittwoch steigende Viertelfinale ist bereits gebongt - nun soll es erfolgreich weitergehen für die deutsche Handball-Nationalmannschaft bei der WM in Polen und Schweden (noch bis 29. Januar).
Warum Deutschland Reisestress droht
Durch den klaren 33:26-Sieg gegen die Niederlande zog das DHB-Team an der Spitze der Hauptrundengruppe III wieder an den ebenfalls qualifizierten Norwegern vorbei. (DATEN: Gruppen und Tabellen der Handball-WM)
Gegen die Skandinavier reicht im letzten Hauptrundenspiel am Montag erneut in Kattowitz nun schon ein Unentschieden für den Gruppensieg. (Handball-WM: Deutschland - Norwegen, Montag ab 20.30 Uhr im LIVETICKER)
So weit, so gut - allerdings könnte genau diese Konstellation den weiteren Turnierverlauf stressig werden lassen.
Deutschland gegen Norwegen - und dann im Viertelfinale
Konkret: Es droht ein gewisses Maß an Planungschaos angesichts bereits geplanter und längst gebuchter Flüge und Hotels, sollte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason Hauptrundenerster werden.
Der Reihe nach: Laut Turnier-Regularien tragen die Gastgeber Schweden (in Stockholm) und Polen (in Danzig) jeweils ein Halbfinale aus, komplett in Stockholm werden zudem das Finale, das Spiel um Platz drei sowie die für die Olympia-Quali so wichtigen Platzierungsspiele (Ränge fünf bis acht) über die Bühne gehen. (DHB-Stars gegen die Niederlande in der Einzelkritik)
Bedeutet: Für Deutschland als Hauptrundenerster würde bei einem abermaligen Weiterkommen ein Halbfinale in Danzig am 27. Januar steigen, der Flug zum Endspiel oder zum Spiel um Platz 3 in die schwedische Hauptstadt wäre dann einen Tag später.
Sollte die DHB-Auswahl das ebenso in Danzig auszutragende Viertelfinale verlieren - die genaue Uhrzeit wird erst nach Abschluss der Hauptrunde festgelegt - , ginge es ebenso nach Stockholm. Dann indes schon zu den am 26. Januar und damit einen Tag früher stattfindenden Platzierungsspielen.
Komplizierte Reise-Konstellation droht
Aus deutscher Sicht logistisch wesentlich unkomplizierter wäre es, bei einer Niederlage gegen Norwegen als Hauptrundenzweiter im nachfolgenden Viertelfinal-Erfolgsfall von vornherein ein Semifinale in Stockholm bestreiten zu dürfen. Der Skandinavien-Trip würde dann am 26. Januar erfolgen, für ein kleines wie großes Finale wäre man bereits vor Ort und müsste nicht erneut eine strapaziöse Reise auf sich nehmen.
Nicht weniger kompliziert ist es logischerweise für die Scharen an Journalisten und Fans, die unter Umständen je nach Konstellation kurzfristig umbuchen müssten.
So oder so: Vor dem direkten Duell stehen für die beiden Top-Teams jeweils 8:0 Punkte zu Buche, beim Torverhältnis hat Deutschland (137:105) gegenüber Norwegen (120:92) die Nase vorn.
Die beiden potenziellen Gegner stehen bereits genauso fest: In der Hauptrundengruppe I hielten sich Frankreich (8:0 Punkte, 137:108 Tore) und Spanien (8:0, 123:96) schadlos und spielen nun ebenfalls im direkten Duell den Gruppensieg aus.
In der Runde der letzten Acht treffen die Gruppensieger dann jeweils auf den Gruppenzweiten der anderen Gruppe.
Auch Schweden und Ägypten im WM-Viertelfinale
In den Hauptrundengruppen II und IV, in denen die Teilnehmer der anderen beiden Viertelfinals ermittelt werden, ist die Lage noch nicht ganz so klar.
Zwar sind die verlustpunktfreien Schweden und Ägypter bereits sicher qualifiziert, dahinter ist insbesondere in der Gruppe II aber noch einiges möglich: Portugal, Island und Ungarn haben hinter den bereits als Gruppensieger feststehenden Schweden allesamt noch Chancen aufs Weiterkommen. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-WM 2023)
In der Gruppe IV muss Kroatien (5:3, 128:111) auf eine Niederlage der Dänen (7:1, 144:105) im Duell mit Ägypten (8:0, 125:88) hoffen und einen deutlichen Rückstand in Sachen Torverhältnis wettmachen, um doch noch ins Viertelfinale einzuziehen. Dänemark wiederum kann mit einem Sieg gegen Ägypten noch Gruppensieger werden.