Deutschland steht bei der Handball-WM 2023 vorzeitig in der Hauptrunde. (NEWS: Alles zur Handball-WM 2023)
DHB-Stars in der Einzelkritik
Dank eines Offensiv-Feuerwerks siegte das DHB-Team mit 34:33 gegen Serbien. Dabei glänzte vor allem Linksaußen Lukas Mertens mit sieben Treffern als bester Torschütze.
In der Defensive offenbarte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason allerdings einige Schwächen. Auch Abwehrchef Johannes Golla sah bei dem ein oder anderen Gegentor nicht glücklich aus. Obendrein bekam Stammtorhüter Andreas Wolff fast gar keinen Ball zu fassen. Besser lief es für Ersatzmann Joel Birlehm: Der 25-Jährige ebnete mit einigen guten Paraden in der Endphase den Weg für den deutschen Sieg. (SERVICE: Alle Spiele und Ergebnisse)
TORHÜTER
Andreas Wolff (Startformation): Bekam in der ersten Halbzeit kaum eine Hand an den Ball. Verzeichnete nur eine Parade. Das lag aber auch an den präzisen Abschlüssen der Serben sowie der löchrigen deutschen Abwehr. In Hälfte zwei von Birlehm ersetzt, bei zwei Siebenmetern chancenlos. Womöglich noch von seinen Wadenproblemen beeinflusst. - SPORT1-Note: 5
Joel Birlehm: Kam in der 26. Minute für die letzten Aktionen der ersten Hälfte rein, hielt immerhin einen Rückraumwurf. Durfte nach dem Seitenwechsel im Tor bleiben und drehte am Ende mächtig auf. Sicherte sich den ein oder anderen Wurf, davon einen Siebenmeter und ließ sich auch von einem Gesichtstreffer nicht aus der Bahn werfen. Hielt mit diversen Paraden in der Endphase den DHB-Sieg fest. - SPORT1-Note: 1,5
FELDSPIELER
Lukas Mertens (Startformation): Lief im Angriff von Beginn an heiß, wurde von den deutschen Fans nach vier Treffern aus vier Versuchen mit Sprechchören gefeiert. I-Tüpfelchen war ein blitzsauberer Kempa-Pass auf Steinert. Hinten allerdings mit Licht und Schatten: Provozierte klug ein Stürmerfoul, ließ allerdings auch vier Gegentore über seine Linksaußenposition zu und kassierte obendrauf eine Zwei-Minuten-Strafe wegen eines Wechselfehlers (29.). Legte nach der Pause zwei sehenswerte Treffer nach. Mit sieben Toren bester Schütze. - SPORT1-Note: 2
Julian Köster (Startformation): Spielte von Beginn an, jedoch erstmal nur Abwehr. Konnte einige Durchbrüche nicht verhindern. Stellte Mitte der zweiten Halbzeit auf Anweisung von Gislason auf vorgezogene Deckung um, um Serbiens agilen Spielmacher Kukic besser in den Griff zu bekommen. Die Maßnahme wirkte. Steigerte sich in Halbzeit zwei und traf in der spielentscheidenden Phase mehrfach aus dem linken Rückraum. - SPORT1-Note: 3
Juri Knorr (Startformation): Der Spielmacher konnte nicht an seine starke Leistung gegen Katar anschließen. Fiel zunächst mit einem Fehlpass an den Kreis auf. Danach aber auch die ein oder andere gelungene Aktion. Defensiv teils zu inkonsequent, langte einmal beim Versuch, den Ball rauszufangen, klar daneben. Musste bei einem Durchbruch am Kopf einstecken – nichts Schlimmes. Mehrere sehenswerte Kreisanspiele an Vereinskollege Kohlbacher in Hälfte zwei. Übernahm generell viel Verantwortung. Insgesamt erneut ein gutes Spiel des jüngsten Deutschen. - SPORT1-Note: 2
Handball-WM: Häfner und Groetzki mit Luft nach oben
Kai Häfner (Startformation): Begann zielstrebig und treffsicher wie im Auftaktspiel. Ein kapitaler Fehlpass zeugte jedoch auch von Unkonzentriertheit des Rückraumspielers. Kam nach 16 Minuten runter. In der zweiten Hälfte lange unauffällig. Einen Fehlwurf merzte der Melsunger mit einem eiskalten Abschluss in der heißen Schlussphase aus. Ein Missverständnis mit Köster kurz vor Ende führte zum Ballverlust. Ungewohnte Unsicherheiten des Routiniers - SPORT1-Note: 3,5
Patrick Groetzki (Startformation): Bekam genau eine Wurfchance in Durchgang eins, die nutzte der Rechtsaußen eiskalt. Ansonsten selten angespielt. Die fehlenden Torwartparaden ermöglichten keine Tempogegenstöße über ihn, so wurde er einer seiner Stärken beraubt. - SPORT1-Note: 3
Johannes Golla (Startformation): Der Kapitän verwertete in Halbzeit eins drei seiner vier Chancen vom Kreis, hätte beim Fehlwurf allerdings einen Siebenmeter zugesprochen bekommen müssen. Als Abwehrchef an den zahlreichen Gegentoren nicht von Schuld freizusprechen. In Hälfte zwei tadellos bei den ersten drei Würfen. In der Crunchtime aber einen vergeben. Kassierte eine fragwürdige Zwei-Minuten-Strafe. - SPORT1-Note: 2
Christoph Steinert: Der Linkshänder wurde nach 16 Minuten für Häfner eingewechselt. Versenkte kurz darauf den Kempa-Pass von Mertens sehenswert. Sorgte hinten für mehr Stabilität. In der Schlussphase einmal zu ungestüm – zwei Minuten! Trotzdem guter Auftritt. - SPORT1-Note: 2,5
DHB-Team: Weber und Kohlbacher trumpfen auf
Philipp Weber (Startformation): Der Halblinke durfte diesmal von Beginn an ran, erzielte gleich das erste Tor. Setzte Mertens immer wieder stark in Szene. Klare Steigerung im Vergleich zur ersten Partie. - SPORT1-Note: 2,5
Jannik Kohlbacher: Kam ab der 26. Minute an den Kreis, sein erster Versuch war gleich drin. Wirkte etwas verärgert, als er nach zwei Minuten schon wieder runter musste. Im zweiten Durchgang gab Gislason ihm wesentlich mehr Spielzeit. Dieses Vertrauen zahlte Kohlbacher mit drei Toren zurück. Verursachte einen Strafwurf. - SPORT1-Note: 1,5
Rune Dahmke: Gab sein Turnier-Debüt, als Mertens wegen eines Wechselfehlers für zwei Minuten runter musste. Keine nennenswerte Aktion auf Linksaußen. - SPORT1-Note: ohne Bewertung
Paul Drux: Kam nach 20 Minuten für die halblinke Abwehrposition anstelle von Knorr. Ein schwacher Abschluss aus der zweiten Welle. Ein paar Kurzeinsätze auch nach der Pause. Es ist bislang nicht Drux‘ WM. - SPORT1-Note: ohne Bewertung
Simon Ernst: Spielte pro Halbzeit ein paar Minuten in der Defensive. - SPORT1-Note: ohne Bewertung
Djibril M‘Bengue: Kam nicht zum Einsatz. - SPORT1-Note: ohne Bewertung
Luca Witzke: Kam nicht zum Einsatz. - SPORT1-Note: ohne Bewertung