Die Handball-WM 2023 verläuft aus Sicht des US-amerikanischen Teams mehr als turbulent.
Beiß-Attacke? Teamkollege mit Klartext
Erst gelang den US-Boys in der Vorrunde der erste WM-Sieg der Verbandsgeschichte, die damit bei der siebten WM-Teilnahme einen historischen Meilenstein erreichten. (NEWS: Alle Infos zur Handball-WM)
Nun sorgt das Team von Coach Robert Hedin in Person von Paul Skorupa für den vielleicht größten Aufreger des Turniers. Bei der 27:32-Pleite im Hauptrundenmatch gegen Bahrain wurde der 23-Jährige mit einer blauen Karte des Feldes verwiesen, weil er seinen Gegenspieler gebissen haben soll.
Davon zeigten sich die Unparteiischen nach dem Videobeweis überzeugt und sprachen die fällige Strafe aus. (SERVICE: Alle Spiele und Ergebnisse)
Teamkollege Patrick Hüter, der in Deutschland mit Bruder Ian beim Zweitligisten TSV Bayer Dormagen aktiv ist, bewertet dies bei SPORT1 jedoch als Fehlentscheidung der Schiedsrichter. „Ich weiß nicht, welche Zeitlupen die Schiris gesehen haben oder ob sie wegen des Drucks nicht genau genug hingeschaut haben, aber wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass er mit seinem Kinn versucht, den Arm runterzuhalten und es nichts mit Beißen zu tun gehabt hat.“
Skorupa selbst hatte bereits nach dem Spiel versichert, dass er nicht zugebissen habe und hat dies am nächsten Tag nochmal mit einem Statement über den Instagram-Account seines Vereins VfL Lübeck-Schwartau wiederholt. (NEWS: Beiß-Attacke: War alles ganz anders?)
Patrick Hüter: „Klar ersichtlich, dass es kein Biss war“
Hüter selbst war bereits während des Spiels „sehr verwundert, dass sich die Schiedsrichter für eine Hinausstellung entschieden haben“. Zwar habe er die Szene nicht genau gesehen. Er habe lediglich mitbekommen, „dass Paul versucht hat, den Arm des Gegenspielers mit seinem Kopf einzuklemmen, um den Pass noch zu verhindern“. (INTERVIEW: US-Märchen - ein Deutscher mittendrin)
Doch im Video habe man klar erkennen können, dass es keinen Biss gegeben habe. Diese Meinung herrsche im gesamten Team vor. „Wir haben uns das Video am Abend noch zusammen angeschaut und sind zu dem Schluss gekommen, dass es natürlich ärgerlich und komisch aussah, aber dass in einer Szene klar ersichtlich ist, dass es kein Biss war.“
Selbst der bahrainische Gegenspieler habe nach dem Spiel in einem Interview zugegeben, „dass er nicht mehr weiß, ob er gebissen wurde oder nicht“, führte Hüter weiter aus.
Unabhängig davon stehe die ganze Mannschaft weiterhin zu Skorupa, da „in einer Szene klar ersichtlich ist, dass es kein Biss war“.
Dennoch muss Skorupa nun aber abwarten, mit welchen disziplinarischen Maßnahmen er zu rechnen hat. Da er zusätzlich zur roten Karte auch noch die blaue Karte bekommen hat, muss er mit solchen rechnen.