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Handball-Boss und ARD-Moderator Bommes: Gereizter TV-Schlagabtausch

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Handball-Boss und ARD-Moderator Bommes: Gereizter TV-Schlagabtausch

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Gereizter Schlagabtausch mit Bommes

Die umstrittene Olympia-Klausel im neuen Vertrag von Alfred Gislason sorgt für ein intensives Halbzeit-Interview zwischen DHB-Vorstand Axel Kromer und ARD-Moderator Alexander Bommes. SPORT1 gibt es im Wortlaut wieder.
Alexander Bommes fragte im Interview mit Axel Kromer hartnäckig nach
Alexander Bommes fragte im Interview mit Axel Kromer hartnäckig nach
© IMAGO/wolf-sportfoto
Die umstrittene Olympia-Klausel im neuen Vertrag von Alfred Gislason sorgt für ein intensives Halbzeit-Interview zwischen DHB-Vorstand Axel Kromer und ARD-Moderator Alexander Bommes. SPORT1 gibt es im Wortlaut wieder.

Es war ein Schicksalstag für den deutschen Handball - und wie viel auf dem Spiel stand, war auch abseits des Spielgeschehens zu spüren.

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In der Halbzeitpause des entscheidenden Olympia-Qualifikationsspiels gegen Österreich kam es zu einem intensiven TV-Schlagabtausch zwischen ARD-Moderator Alexander Bommes und Axel Kromer, Sportvorstand des Deutschen Handball-Bundes (DHB).

Streitthema war die umstrittene Entscheidung des DHB, den Vertrag von Alfred Gislason vor dem Turnier bis zur Heim-WM 2027 zu verlängern, aber unter dem Vorbehalt, dass die Qualifikation geschafft werden muss, damit der Deal auch wirksam wird (was Deutschland mit einem 34:31-Sieg dann auch packte).

Kromer verteidigte diese Herangehensweise - und befand, dass die damit verbundene Unruhe nur von außen komme. Bommes hielt mit seinen Nachfragen hartnäckig dagegen, SPORT1 gibt das spannende Interview im O-Ton wieder:

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Alexander Bommes: „Wollen wir es mal ein bisschen ordnen, Axel Kromer: Es geht hier um die Gesamt-Qualifikation für den ganzen Verband, ein Riesending. Und alle reden über den Vertrag des Bundestrainers und diese Klausel. Wollten Sie Unruhe vermeiden und haben sie stattdessen reingebracht, unwillentlich?“

Axel Kromer: „Da frage ich zurück: Welche Option wäre Ihnen recht gewesen, um keine Unruhe irgendwo zu diskutieren? Bei uns in der Mannschaft, im Trainerteam gab es keine Unruhe. Die Gereiztheit hat bei uns keiner verspürt. Wenn dann aber Fragen zur Zukunft und zur Zufriedenheit tausendmal kommen, ist es natürlich irgendwann müßig in aller Ruhe zu antworten. Wir hatten verschiedene Möglichkeiten. Wir hätten einfach abwarten können oder sofort bedingungslos einen Langzeitvertrag machen können. Wir haben diese Option abgesprochen mit Alfred Gislason vereinbart. Es hätte bei jeder Option Menschen gegeben, die was besser gewusst hätten. Wir haben eine Lösung gefunden, mit der Alfred auch zufrieden war, er hat unterschrieben. Wir haben das ausgehandelt und kein Diktat übergestülpt. Ich kann alle beruhigen. Die Problematik – Leistungshemmnis oder Ähnliches – ist bei uns im Team nicht vorhanden. […]“

Bommes: „[…] Aber warum ist Gislason dann so gereizt? Er war es ja nicht nur wegen der Rückfragen. Man hat bei ihm schon deutlich gespürt, dass er das alles auch ein bisschen komisch fand. […]“

Kromer: „Das hat er mir gegenüber so nicht geäußert, muss ich so einfach sagen. Das ist für Sie vielleicht nicht ganz so spannend, aber wir haben eine große Harmonie zusammen. Wir haben genau einmal über den neuen Vertrag gesprochen. Es gab ein, zwei Rückfragen zur Struktur des Vertrags, aber nicht zu diesem Thema. Wie gesagt: Beide Seiten haben diesen Vertrag unterschrieben. Alfred Gislason wirkte auf mich nur gereizt, weil es dann doch ein ganz anderes Thema wurde, was wir genau nicht wollten.“

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Bommes: „Warum diese Klausel? Von wem kommt sie? Wer hat sie entschieden?“

Kromer: „Im Präsidium ist der Auftrag an uns herangetreten worden, diesen Vertrag, genau so wie er jetzt ist, mit Alfred Gislason zu besprechen und zu sehen, ob wir Einigung erzielen können. Und es ist uns gelungen.“

[…]

Bommes: „Was meinte denn Ihr Präsident (Andreas Michelmann, d. Red.), das haben wir ehrlich gesagt nicht verstanden, als er gesagt hat, er wolle einen Druck von einem Nachfolger nehmen?“

Kromer: „Das müssen Sie Andreas Michelmann selber fragen, ich habe dieses Gespräch überhaupt nicht verfolgt. Was ich nur wichtig finde ist, dass wir wieder auf dieses Handballspiel hier schauen. Wir sind momentan 30 Minuten von Paris entfernt und haben jetzt eine Halbzeitbesprechung, wo es nicht um Handball geht. […]“

Bommes: „Das war aber auch schon ausgemacht und klar, dass wir darüber reden würden. Alle reden darüber in den letzten Tagen, der Bundestrainer letztendlich ja auch. Haben Sie denn eigentlich auch so früh mit ihm verlängern müssen, weil er andere Angebote hatte? Das wäre ja auch legitim.“

Kromer: „Alfred und ich haben uns schon im Oktober getroffen und die Optionen besprochen. Da ist sicherlich auch die Idee gefallen von ihm, dass es natürlich für ihn auch gut ist, früh Klarheit zu haben. Da haben wir gesagt: Wir regeln das nach der EM. Nach der EM kamen dann ganz, ganz viele Fragen in diese Richtung, auch von Ihren Kollegen …“

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Bommes: „Mir ist das jetzt immer eins zu viel in Richtung unserer Kollegen. Eigentlich müssen Sie doch die sein, die eine klare Haltung haben. Dass Sie sagen: Uns egal, was für Fragen kommen, wir machen eine klare Kommunikation – oder auch keine, dass wir sagen: Wir sagen es nach dem Turnier. Wir konzentrieren uns drauf, gehabt euch wohl. Ihr müsst euch doch nicht nach den Medien richten.“

Kromer: „Ich hab Ihnen vorher gesagt: Ich weiß, dass wir bei jeder Option hinterher diskutiert hätten - mit Ihnen, mit anderen Leuten. Aber nachdem beide Seiten diesen Vertrag unterschrieben haben, muss ich nochmal sagen, bin ich deutlich gelassener als viele andere.“

Bommes: „Dann hoffen wir, dass wir in 30 Minuten alle gelassener sind. […] Vielen Dank fürs Kommen.“