Mit Platz vier hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im eigenen Land die anvisierte Medaille nur knapp verpasst. Im Spiel um Platz drei verlor das Team gegen Schweden und beendete das Turnier mit drei Niederlagen.
Brand mit versteckter DHB-Kritik
„Unsere Mannschaft hat zum Schluss die Platzierung bekommen, die sie verdient hat. Mehr wäre nicht gerechtfertigt gewesen“, äußerte sich Ex-Bundestrainer Heiner Brand am Rande des „Ball des Sports“ gegenüber SPORT1.
So seien Juri Knorr und Co. „etwas glücklich ins Halbfinale gekommen ist, aber ein bisschen Glück braucht man immer“.
Handball-Legend macht Hoffnung - mahnt aber bei Gislason-Zukunft
Große Sorgen macht sich Brand bezüglich einer Olympia-Teilnahme hingegen nicht. „Ich denke, dass die Österreicher nie wieder so gut Handball spielen werden wie bei der Europameisterschaft. Wenn man (das DHB-Team; Anm. d. Red.) es vor eigenem Publikum nicht schafft, dann hat man es auch nicht verdient“, schilderte er.
Schließlich steht der Mannschaft eine große Zukunft bevor. „Wir haben Möglichkeiten, wie wir sie lange nicht gehabt haben. Wir haben jungen Leute wie Köster, Lichtlein oder Uscins, die auch wollen. Wir haben tolle Möglichkeiten, jetzt müssen wir schauen, dass wir daraus eine richtige Mannschaft machen“, so Brand.
Mit dieser Aufgabe wird wohl auch zukünftig Alfred Gislason beauftragt sein. Der Bundestrainer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, soll ein neues Arbeitspapier vorgelegt bekommen. Entsprechende Gespräche will der DHB nun führen.
Für Brand, der nur ungern über seinen Nachfolger reden will, kam dieser Entschluss allerdings etwas vorschnell. „Ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass man mit Fachleuten erstmal analysiert hätte. Ohne jetzt zu kritisieren. Sondern einfach eine Analyse zu machen, wo sind unsere Stärken, wo unsere Schwächen. Das Ganze hätte man mit ein paar Handballern machen sollen und nicht mit Landesverbandsvorsitzenden. Dann wäre für die Zukunft vielleicht mehr rumgekommen“, erklärte die Trainer-Legende.
Für das Turnier selbst fand Brand indes nur positive Worte. „Es war eine überragende Veranstaltung für unsere Sportler, das muss man ohne Einschränkung sagen“, erläuterte der Ex-Coach. Dabei seien vor allem die Fans ein großer Faktor gewesen: „Auch ausländische Spieler sind gefeiert worden. Die Mannschaften haben besondere Dinge erlebt.“