Eine große Nationalmannschafts-Karriere ist am vergangenen Mittwoch nach dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Handballer gegen die Färöer (34:26) mit einem gebührenden Abschied zu Ende gegangen.
Wiencek: „Frau denkt, ich bin Invalide“
Patrick Wiencek trat nach mehr als zwölf Jahren und 159 Länderspielen aus dem DHB-Team zurück, was ihm sichtbar nicht leichtgefallen war - doch die Gesundheit machte diesen Schritt nötig.
„Leider wird es immer schlimmer. Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich ein paar Schritte benötige, damit der Körper in Schwung kommt. Meine Frau denkt manchmal, dass ich schon Invalide bin, wenn ich morgens zur Toilette gehe“, sagte Wiencek der Bild.
Der Kieler Profi schob hinterher: „Ganz so schlimm ist es noch nicht, aber ich brauche nach anstrengenden Einheiten oder Spielen am Tag danach schon etwas länger.“
Wiencek: „Habe über Monate darüber nachgedacht“
Zwar könne er immer noch Handball auf hohem Niveau spielen - die Belastung mit den Spielen des THW plus die der Nationalmannschaft wäre insgesamt jedoch zu hoch.
Der Anruf bei Bundestrainer Alfred Gislason, der ihn 2012 nach Kiel geholt hatte und zu dem er ein sehr gutes Verhältnis pflegt, fiel ihm dennoch alles andere als leichte.
„Ich habe über Monate darüber nachgedacht, ob ich es mache und wie ich es mache“, sagte Wiencek, der eine DHB-Rückkehr im Fall der Fälle zumindest nicht kategorisch ausschließen wollte.
So antwortete der 33-Jährige darauf mit „Puh, schwierige Frage“, ehe er ergänzte: „Stand jetzt wahrscheinlich nicht. Wir haben in Deutschland so viele gute Spieler auf Top-Niveau. Ich glaube, auch deshalb wird Alfred nicht anrufen.“