Sportlich läuft es für den ThSV Eisenach in der Handball-Bundesliga seit fast zwei Jahren nach Wunsch. Viele junge Spieler nahmen unter ihrem Chefcoach Misha Kaufmann eine vielversprechende Entwicklung.
Trainer-Knall lässt Spieler wüten
Doch die kürzliche Mitteilung über die Trennung zwischen Trainer und Verein spaltet den Klub, und einige Profis revoltieren gegen die Vereinsführung um Geschäftsführer René Witte.
In der Mitteilung des Vereins am Freitag hieß es, Kaufmann sei am 9. November an den Verein herangetreten mit der Bitte, den bis zum 30.06.2027 bestehenden Vertrag zwischen ihm und dem ThSV Eisenach zum 30.06.2025 aufzulösen, da der Wechselwille von ihm unwiderruflich sei. „Diese Information kam für alle Beteiligten überraschend“, teilte der Verein weiter mit
Man komme dem Wunsch des Eisenach-Trainers nach, hieß es seitens der Klubführung um Witte. „Misha Kaufmanns Berater wurde der gewünschte Auflösungsvertrag mit Vertragsende zum 30.06.2025 vorgelegt, in dem der Verein auf den vorvertraglichen Wechsel allumfassend eingeht und zustimmt“ heißt es in der Mitteilung des Vereins.
Lange ließen die Reaktionen der eigenen Spieler nicht auf sich warten. Noch am selben Abend stellten sich einige von ihnen, darunter Simone Mengon, Peter Walz und Marko Grgic, auf Instagram mit dem Hashtag #tellthetruth (“sagt die Wahrheit“) auf die Seite ihres Trainers.
Ob die Spieler damit der Klubführung eine Lüge unterstellen wollen, ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall sind es jene Spieler, die sich unter Kaufmann stark entwickelten und ihm teilweise ihre Karriere verdanken.
Trainer-Seite verwundert über Vorgehen des Klubs
Dazu kommt, dass die Trainer-Seite das Vorgehen der Vereinsführung in diesem Fall nicht nachvollziehen kann.
„Mit Verwunderung und ohne vorherige Absprache haben wir die Pressemitteilung zu Misha Kaufmann (...) des ThSV Eisenach und deren Professionalität zur Kenntnis genommen, obwohl der Geschäftsführer am 12.12.24 sogar schriftlich angekündigt hatte, alle Veröffentlichungen und Pressemitteilungen mit uns abzustimmen und uns vorab zuzusenden“, teile Kaufmanns Berater Ates Oelke der Seite handball-world per Gegendarstellung mit.
Noch gebe es „keinen Auflösungsvertrag, der von Seiten der Geschäftsführung des ThSV Eisenach oder seitens Misha Kaufmann unterschrieben wurde“, hieß es weiter.
Wie der Zwist zwischen Geschäftsführer und Trainer weitergeht, ist derzeit kaum vorherzusagen. Sportlich gab es am Samstag ebenfalls keine Erfolgsmeldung. Das Heimspiel gegen Abstiegskandidat TVB Stuttgart ging mit 25:29 verloren.