Home>Handball>Handball-Bundesliga>

Beben beim HSV Hamburg: "Ein Zwangsabstieg wäre katastrophal gewesen"

Handball-Bundesliga>

Beben beim HSV Hamburg: "Ein Zwangsabstieg wäre katastrophal gewesen"

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Klartext nach HSV-Beben

Nach dem Rücktritt von Martin Schwalb und zwei weiteren Bossen startet der HSV Hamburg mit einem neuen Präsidium in die Saison. Bei SPORT1 äußert sich Schwalb nun zu den Gründen seines Rückzugs.
Spiel Highlights zu HBW Balingen-Weilstetten - HSV Hamburg
Tobias Merk
Tobias Merk
Finn Schneider
Finn Schneider
Nach dem Rücktritt von Martin Schwalb und zwei weiteren Bossen startet der HSV Hamburg mit einem neuen Präsidium in die Saison. Bei SPORT1 äußert sich Schwalb nun zu den Gründen seines Rückzugs.

In der Chefetage beim Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) steht ein Umbruch an. Präsident Marc Evermann, Vizepräsident Martin Schwalb und Schatzmeister Stephan Harzer haben nach acht Jahren ihre Ämter niedergelegt. Im neuen Präsidium sitzt unter anderem Handball-Weltmeister Johannes „Jogi“ Bitter, der auch weiterhin als Spieler dem Kader angehören wird.

{ "placeholderType": "MREC" }

Das scheidende Trio hatte den Verein, der 2016 kurz vor der Insolvenz stand, wieder stabilisiert und von der 3. Liga zurück in die Handball-Bundesliga geführt. Schwalb, der zuvor als Trainer große Erfolge mit dem HSV Handball gefeiert hatte, spielte eine zentrale Rolle bei diesem Wiederaufbau.

Unter seiner Führung als Trainer hatte der Verein 2013 die Champions League, 2011 die deutsche Meisterschaft und zweimal den DHB-Pokal gewonnen. 2016 kehrte er als Vizepräsident in den Verein zurück, um diesen ehrenamtlich vor der Insolvenz zu bewahren und wieder nach oben zu führen.

Im Gespräch mit SPORT1 äußert sich der 61-Jährige nach dem Rückzug des Präsidiums zu den Beweggründen und Emotionen, die mit dieser Entscheidung einhergingen. „Es gibt mehrere Gründe, auch einfach eine gewisse Neuausrichtung. Neue Ideen, neue Leute braucht das Land“, erklärt Schwalb die Gründe für den Schnitt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Schwalb: „Die ganze Situation war ein bisschen angespannt“

Dabei gab er auch zu, dass die Zitterpartie der vergangenen Wochen und Monaten um die Lizenzvergabe für die kommende Bundesliga-Saison nicht ganz spurlos am Verein vorübergegangen sind.

„Die ganze Situation war ein bisschen angespannt, das wissen wir natürlich auch“, sagte er. „Aber da gibt es Spezialisten, die sich darum kümmern. Ich war in die Lizenzabwicklung überhaupt nicht involviert, dafür braucht man Fachwissen, das eher beim Geschäftsführer liegt.“

Er versichert, dass „jetzt auch ausreichend finanzielle Mittel vorhanden“, räumte aber auch ein: „Ein Zwangsabstieg wäre katastrophal gewesen, aber zum Glück ist es nicht dazu gekommen.“

Schwalb: „Viel Zeit, Engagement, Hingabe und Herz investiert“

In einer noch schwierigeren Situation hatte sich der Verein vor acht Jahren befunden. Schwalb betonte, dass das Hauptziel damals gewesen sei, den Verein zu retten und auf eine solide Jugendarbeit zu setzen, die sich ausgezahlt habe: „Ich habe viel Zeit, Engagement, Hingabe und Herz investiert, um den Verein aufzubauen. Unser Ziel war es damals, den Verein zu retten, nicht unbedingt in die Bundesliga zu kommen. Wir wollten einfach einen guten Job machen. Wir haben auf eine gute Jugendarbeit gesetzt, und das hat sich ausgezahlt.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Er unterstrich die Bedeutung des Teams in dieser Zeit: „Zum Wohl des HSV haben wir das jetzt gemeinsam beschlossen. Wir glauben, wir haben aus einer Situation, in der keiner gedacht hat, dass man wieder in der Bundesliga spielt, etwas Besonderes geschaffen.“

Für die Zukunft des Vereins wünscht sich Schwalb weiterhin eine starke Jugendarbeit und will sich persönlich nach einer kurzen Pause neuen Aufgaben widmen, dem Handball aber weiterhin verbunden bleiben: „Eine gute Jugendarbeit wird weiterhin wichtig und für den Verein unerlässlich sein.“

Persönlich sieht er die Zeit für einen Wechsel als gekommen und freut sich auf neue Herausforderungen: „Einen Schritt zurück würde ich jetzt nicht sagen, auf zu neuen Ufern, da bin ich ganz entspannt.“

Neues HSV-Präsidium mit Johannes Bitter

Einen Tag nach der Verabschiedung des bisherigen Führungstrios wurde das neue Präsidium um Johannes Bitter bestätigt. Kay Spanger übernimmt das Amt des Präsidenten, Bitter übernimmt das Amt des Vizepräsidenten von Schwalb, und die gelernte Steuerberaterin Jana Fuhrmann tritt das Amt der Schatzmeisterin an. Sven Hielscher bleibt dem Präsidium ebenfalls erhalten.

Der ehemalige Nationaltorwart Bitter äußerte sich mit dem Ziel, den Verein auf und neben dem Platz weiter voranzubringen. „Ich habe mich seit meiner Rückkehr nach Hamburg immer auch neben dem Platz engagiert, um den Verein voranzubringen. Ich freue mich jetzt aber auf die offizielle Funktion im Verein, die ich neben meiner Tätigkeit als Spieler ausüben kann.“

Bitter bringt mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem Engagement nicht nur als Spieler, sondern auch als Funktionär eine wertvolle Perspektive in die neue Führungsriege des HSV Hamburg ein. Seit seiner Rückkehr nach Hamburg hat er sich stets darum bemüht, den Verein nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch abseits davon voranzubringen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Nun freut er sich darauf, offiziell als Vizepräsident Verantwortung zu übernehmen und den Klub auf die nächste Stufe zu heben. Mit seiner Doppelfunktion als Spieler und Präsidiumsmitglied sieht Bitter enormes Potenzial im Verein und ist motiviert, die anstehenden Herausforderungen gemeinsam anzugehen und den HSV Hamburg nachhaltig weiterzuentwickeln.

Das Fundament dafür hatte Martin Schwalb in jahrelanger Aufbauarbeit gelegt.