Eine deutsche Handball-Legende hört auf - und offenbart vor seinem letzten Heimspiel eine besonders emotionale Geschichte.
Ikone offenbart traurige Geschichte
Uwe Gensheimer sprach vor dem Spiel seiner Rhein-Neckar Löwen gegen Magdeburg am Donnerstag (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) über den Tod seines Vaters. „Jedes Mal, wenn die Nationalhymne vor einem Länderspiel gespielt wurde, hatte ich das Bild von meinem Vater im Kopf“, sagte Gensheimer dem Mannheimer Morgen.
Mitten in der Vorbereitung auf die WM 2017 in Frankreich erreichte Gensheimer die Nachricht, dass sein Vater gestorben sei: „Ich bin auf einem Sessel an der Rezeption in der Sportschule Kaiserau zusammengesackt, ich war apathisch.“
Gensheimer: „Weiß bis heute nicht, ob es richtig oder falsch war“
Daraufhin war Gensheimer nicht klar, was er machen solle: „Als Kapitän habe ich mich verantwortlich für die Nationalmannschaft gefühlt. Aber ich habe natürlich vor allem auch eine Verantwortung meiner Familie gegenüber.“
Diese habe ihm dann dazu geraten, das Turnier zu spielen: „Dein Papa hätte gewollt, dass du spielst“, wurde dem Linksaußen gesagt. Während des Turniers war Gensheimer zur Beerdigung wieder in Mannheim.
„Ich weiß bis heute nicht zu 100 Prozent, ob es richtig oder falsch war, diese WM zu spielen. Habe ich gespielt, weil es eine Ablenkung war? Oder habe ich gespielt, um das alles zu verdrängen? Ich habe darauf keine Antwort“, sagte der 37-Jährige.
Sieben Jahre später steht Gensheimer vor seinem Karriereende. „Ich werde versuchen, den Augenblick so zu genießen, wie er ist.“ Am Donnerstag empfangen die Rhein-Neckar Löwen den wohl neuen deutschen Meister SC Magdeburg. Am Sonntag geht es in den letzten Spieltag beim SC DHfK Leipzig (2. Juni, 16.30 Uhr/Dyn). Danach wird Gensheimer Sportchef bei den Löwen.