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Bei Bayer Leverkusen wächst ein neues Handball-Phänomen heran

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Bei Bayer Leverkusen wächst ein neues Handball-Phänomen heran

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Das nächste deutsche Supertalent

Viola Leuchter, eine der größten Verheißungen im deutschen Handball, nimmt erstmals an einer WM teil. Obwohl sie auf SPORT1-Nachfrage tief stapelt, ruhen schon jetzt viele Hoffnungen auf der Leverkusener Scharfschützin.
Das DHB-Team der Frauen kämpft um die Europameisterschafts-Qualifikation. Gegen die Ukraine spielt sich das Team vor heimischer Kulisse in EM-Form.
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Viola Leuchter, eine der größten Verheißungen im deutschen Handball, nimmt erstmals an einer WM teil. Obwohl sie auf SPORT1-Nachfrage tief stapelt, ruhen schon jetzt viele Hoffnungen auf der Leverkusener Scharfschützin.

Endlich soll mal wieder der große Sprung gelingen bei der Handball-WM in Skandinavien. Seit Jahren schielen die deutschen Frauen bei einem Großturnier auf den Einzug ins Halbfinale. Letztmals gelang dies bei der Weltmeisterschaft 2009, also vor 14 langen Jahren.

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Ein Problem, das seitdem immer wieder höhere Weihen verhindert: fehlende Durchschlagskraft im Angriff. Die Chancenverwertung ist dabei ein großes Manko, eine Dauersorge ist zudem die halbrechte Position im Rückraum.

Nun allerdings gibt es eine neue Hoffnungsträgerin im deutschen Team, die die jahrelange Vakanz auf der Linkshänderposition füllen soll. Ihr Name: Viola Leuchter, 19 Jahre alt, aufstrebende Verheißung des zwölfmaligen deutschen Handball-Meisters Bayer Leverkusen.

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Viola Leuchter: Die nächste Emily Bölk?

„Ich will mir nicht zu viel Druck machen“, stapelt die 1,85 Meter große Leuchter auf SPORT1-Nachfrage bei einem Medientermin vor dem deutschen Start gegen Japan am Abend (ab 18 Uhr) erstmal tief. Andere formulieren allerdings schon deutlicher, dass Leuchter nicht irgendeine Nachwuchskraft ist, die ein bisschen WM-Luft schnuppert.

„Vio bringt eine Riesen-Qualität in die Mannschaft, die wir vorher auf der Position nicht hatten“, lobt Alina Grijseels ihre Teamkollegin als „zusätzliche Waffe, die wir noch einsetzen können“.

Für viele Beobachter ist die Shooterin aus Würselen bei Aachen das größte Talent seit ihrer sechs Jahre älteren Nationalmannschaftskollegin Emily Bölk, die mittlerweile zu den weltbesten Spielerinnen auf Rückraumlinks zählt.

DHB-Hoffnung besitzt starken Torinstinkt

Leuchter hat schon jetzt einen Aufstieg hingelegt, von dem viele andere Gleichaltrige wohl nur träumen können. Vor einem Jahr gewann sie mit der Leverkusener A-Jugend vdie deutsche Meisterschaft und belegte mit der U18-Nationalmannschaft bei der WM Platz zehn.

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Mit 42 Buden war sie beste Schützin ihrer Mannschaft, bei der U17-EM im Vorjahr war sie mit 55 Treffer gar die besten Torjägerin des Turniers und schaffte den Sprung ins All-Star Team.

Im März folgte die erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft, als jüngste Debütantin seit 2016. Seit Emily Bölk.

Feinschliff in Leverkusens Talentschmiede

Leuchters Weg zum Handball war etwas kurios: Zwar war schon ihr Vater beim TV Weiden in der Heimatstadt Würselen aktiv, trotzdem war nicht der Papa derjenige, der den Anstoß gab: „Meiner Grundschullehrerin fiel auf, dass ich beim Völkerball gut werfen konnte und schlug mir Handball vor“, erinnert Leuchter sich.

Vor vier Jahren landete sie nach Stationen in Weiden und Aachen in Leverkusen. In der hochkarätigen Talentschmiede, die quasi Stammgast im Endspiel um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft ist, erhielt sie den letzten Feinschliff. Zwei Jahre später lief sie erstmals in der Bundesliga auf.

Mit 153 Toren landete Leuchter in der vergangenen Saison nicht nur auf Platz vier der Torschützenliste, sondern wurde zur besten Rückraum-rechts-Spielerin der HBF gekürt.

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„Qualität ist unabhängig vom Alter“

Diese Leistung blieb auch Bundestrainer Markus Gaugisch nicht verborgen, der Leuchter für reif genug erachtete, seinem Team weiterzuhelfen. Auf die Frage, warum er sie im März nominiert hatte, antwortet er trocken: „Weil sie gut ist. Qualität ist unabhängig vom Alter - und sie hat die Qualität für uns.“

Auf SPORT1-Nachfrage, was sie bei der WM nun vorhabe, sagte Leuchter selbst: „Als junge Spielerin muss man sich erstmal mit dem Kopf hineinfinden. Ich will einfach Spaß haben und so viel Erfahrung mitnehmen wie möglich.“ Sie sagt allerdings auch: „Mir ist bewusst, dass schon eine gewisse Verantwortung auf meinen Schultern liegt. Ich hoffe, dass ich das so gut wie möglich erfüllen kann.“

Was Leuchter dabei zupass kommen dürfte: Auch die erfahrenere Linkshänder-Kollegin Maren Weigel ist vor der WM in guter Form, die 29-Jährige glänzte bei dem letzten Testspiel vor der WM-Nominierung mit vier Treffern gegen Ungarn. Gaugisch kann auf eine Mischung aus Jugend und Erfahrung zurückgreifen - die sich für die deutschen WM-Gegnerinnen als explosiv erweisen könnte.