Drei Spiele, drei Siege - die Halbfinal-Rechnung von Deutschlands Handballerinnen bei der EM ist einfach. Doch die nächsten Hürden auf dem Weg zum Medaillentraum könnten höher kaum sein. "Jetzt warten natürlich absolute Knallergegner auf uns mit Dänemark und Norwegen", sagte Kapitänin Emily Bölk. Sie betonte aber auch, dass "wir die sehr, sehr gerne ärgern wollen. Wir haben nichts mehr zu verlieren."
Nun warten die "Knallergegner": DHB-Frauen heiß auf Dänemark
Nach dem souveränen 36:27 zum Hauptrundenauftakt gegen die Schweiz ist die Hoffnung beim deutschen Team zurückgekehrt. Wenn es mit dem Kampf ums Edelmetall tatsächlich noch etwas werden soll, muss gegen den WM-Dritten Dänemark am Samstag (18.00 Uhr/Sportdeutschland.TV) unbedingt ein Sieg her. "Wenn wir einen guten Tag erwischen, sind wir auf dem Level", meinte Bölk.
Wie Deutschland stehen auch die Däninnen nach dem 24:27 am späten Donnerstagabend gegen Titelverteidiger und Olympiasieger Norwegen schon unter Druck. Vor dem Aufeinandertreffen in der Wiener Stadthalle haben beide Teams 2:2 Punkte auf dem Konto. Auf Halbfinalkurs liegen momentan die Mannschaften der Niederlande und Norwegens (beide 4:0 Zähler). Die Skandinavier sind übernächster deutscher Gegner am Montag (18.00 Uhr), ehe es zum Hauptrunden-Abschluss am Mittwoch (15.30 Uhr/alle Sportdeutschland.TV) noch gegen Slowenien geht.
Der Fokus liegt zunächst aber auf Samstag. Dänemark sei eine "Weltklasse-Mannschaft", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch. Die zwei bisherigen Duelle in diesem Jahr verlor die DHB-Auswahl: bei Olympia im Sommer knapp (27:28), bei der Golden League im Oktober deutlich (19:34). "Wir brauchen einfach eine top, top, top Leistung", so Gaugisch. Und selbst dann sei es "nicht gesagt, dass wir so ein Spiel gewinnen. Deshalb lassen wir da die Kirche im Dorf und versuchen alles."
Bölk und ihre Mitspielerinnen versprühen Optimismus. Schlüssel sei die Abwehr. "Wenn wir den Rückzug gescheit hinbekommen, können wir hinten ein richtiges Bollwerk anrühren mit unseren Goalies hinten dran", so Rückraumspielerin Bölk. Dies könne "Vertrauen und Sicherheit" für den Angriff geben.
Ein ähnliches Rezept nennt Rückraumspielerin Xenia Smits. "Eine gute Abwehr hinstellen mit guten Torhütern und ein ordentliches Tempospiel, dann hat man schon mal einen guten Flow. Das wäre toll, wenn wir das gegen Dänemark auch hinbekommen", sagte Smits. Den Traum von der Medaille "gibt es natürlich".