In dieser Angelegenheit jagt eine Überraschung die nächste.
Neue Wendung im BVB-Wirbel
Entgegen anderen Ankündigungen am vergangenen Wochenende wird André Fuhr als Trainer der Handball-Frauenmannschaft Borussia Dortmunds freigestellt. Dies bestätigte der Verein auf der vereinseigenen Homepage. Ein Nachfolger stehe aktuell noch nicht fest. Bereits am Wochenende war das Team zum Bundesliga-Auswärtsspiel bei Sport-Union Neckarsulm (38:25 für Dortmund) ohne den Trainer angereist.
„André Fuhr und wir als Vorstand sowie Abteilungsleitung haben kurzfristig entschieden, dass er aufgrund der besonderen Situation nicht mit nach Neckarsulm fährt. Es geht um die Fürsorge des Trainers und es war auch der Wunsch des Trainers“, meldeten die Ruhr Nachrichten dazu. (NEWS: Alles zum Handball)
Um etwaigen Gerüchten zuvorzukommen, betonte Heiermann jedoch, dass Fuhr „auf keinen Fall freigestellt“ sei.
Borussia Dortmund bestätigt die Trennung von André Fuhr
Nun also doch die Trennung: „Der Trainer war in den vergangenen Tagen sowohl von Spielerinnen als auch öffentlich scharf kritisiert worden, was eine Fokussierung des Kaders sowie der gesamten Abteilung auf den Handballsport nahezu unmöglich gemacht hat“, erklärte der Verein in seiner Erklärung.
Dazu betonten die Verantwortlichen erneut: „Die Entscheidung, André Fuhr freizustellen, ist ausdrücklich nicht mit einer Vorverurteilung verbunden.“ Im Hintergrund werde der Verein weiter an der Aufklärung der Vorwürfe gegen den 51-Jährigen arbeiten. Dabei stehe man im Kontakt mit der neu eingerichteten Anlaufstelle für Betroffene psychischer und sexualisierter Gewalt und Missbrauch im Spitzensport, an die sich die ehemaligen Spielerinnen Amelie Berger und Mia Zschocke gerichtet hatten.
Statement des Anwalts von André Fuhr
Fuhr hat mittlerweile ebenfalls über seinen Anwalt Prof. Dr. Markus Buchberger ein Statement abgegeben, das auf handball-world.news im kompletten Wortlaut veröffentlicht wurde. Darin wurde betont, dass es seitens der Initiative keinerlei Vorwürfe gebe. „Die Anwälte der Initiative haben mir ausdrücklich bestätigt, dass von der Initiative selbst keine eigenen Vorwürfe erhoben werden. Man habe z.B. im Kontakt mit dem BVB lediglich - so wörtlich - „wertneutral“ gehandelt und dort wiedergegeben was man in den Gesprächen mit Spielerinnen aufgenommen habe.“
Darin wurde auch das Treffen zwischen Verein, Spielerinnen und seinem Mandanten erwähnt. Zwar könne Prof. Dr. Buchberger daraus keine Details nennen, aber „es kristallisiert sich heraus, dass es bei den meisten Vorwürfen um die Grenze zwischen fordernder Trainerarbeit und individuell empfundenen Grenzbereichen geht.“
Borussia Dortmund entspricht Kündigung von Berger und Zschocke
Am vergangenen Wochenende überraschte die Handball-Abteilung der Borussia bereits mit der Ankündigung, dass den fristlosen Kündigungen von Amelie Berger und Mia Zschocke entsprochen werde. (NEWS: Rätselhafte Wende im BVB-Wirbel)
Damit machte der Verein eine Kehrtwende. Obwohl wenige Tage zuvor die Kündigungen noch nicht anerkannt wurden, äußerte sich Heiermann auf Nachfrage der dpa am Sonntag folgendermaßen: „Wir geben den Kündigungen statt. Man kann Reisende nicht aufhalten.“