Wirbel bei der französischen Handball-Nationalmannschaft und schwere Vorwürfe gegen einen Spieler des Europameisters!
Schwere Vorwürfe gegen EM-Helden
Benoit Kounkoud, der am Sonntag mit seiner Nation bei der EM in Deutschland den Titel geholt hatte, ist nach übereinstimmenden französischen Medienberichten in der Nacht zu Dienstag in einem Nachtclub in Paris festgenommen worden. Laut Nachrichtenagentur AFP wurde er nach einem Tag in Untersuchungshaft am Mittwoch wieder entlassen. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, „um weitere Zeugenaussagen zu sammeln“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Schwere Vorwürfe gegen Europameister Kounkoud
Nur wenige Stunden, nachdem der Rechtsaußen und seine Teamkollegen von Frankreichs Staatsoberhaupt Emmanuel Macron im Élysée-Palast empfangen worden waren, soll es in dem Etablissement zu einem folgenschweren Vorfall gekommen sein, in Zuge dessen Kounkoud zu später Stunde um 4.40 Uhr zunächst von einem Wachmann festgehalten und dann von der Polizei in Gewahrsam genommen worden sein soll.
Die Wochenzeitschrift Valeurs Actuelles, die zuerst darüber berichtete, schrieb dabei vom Vorwurf versuchter Vergewaltigung durch den 26-Jährigen, auch Le Parisien und die L‘Équipe verwiesen in ihrer Berichterstattung auf vertrauliche Quellen aus Polizeikreisen. Letzterer bestätigte die Pariser Staatsanwaltschaft, dass sich ein französischer Handballer in Polizeigewahrsam befand.
„Mein Mandant wurde freigelassen, und er bestreitet den Sachverhalt“, teilte Kounkouds Anwalt Mario Stasi auf AFP-Anfrage mit.
Kounkoud in Kielce Mitspieler von DHB-Keeper Wolff
Vor Kounkoud äußerten sich auch bereits der französische Handball-Verband und der polnische Rekordmeister KS Kielce, wo der Routinier mit dem deutschen Nationaltorhüter Andreas Wolff im Verein spielt.
„Die FF Handball hat von den Anschuldigungen gegen Benoit Kounkoud Kenntnis genommen, der am Dienstagmorgen in Paris in Polizeigewahrsam genommen wurde“, hieß es in einer ersten Stellungnahme. Der Verband sei „derzeit nicht in der Lage, sich zu diesem Fall zu äußern, und verfolgt aufmerksam die weiteren Schritte, die die Justizbehörden unternehmen werden.“
In einem generellen Statement hieß es zudem: „Im Einklang mit ihrer seit mehreren Jahren verfolgten Null-Toleranz-Politik bekräftigt die FF Handball ihre Entschlossenheit, gegen jede Form von Gewalt vorzugehen, und möchte daran erinnern, dass sie derartige Vorfälle, wenn sie nachgewiesen werden, unabhängig von der Person, die sie begangen hat, streng verurteilt.“
Kielce wiederum erklärte, der Klub stehe angesichts der Berichterstattung in Kontakt mit dem Manager des Spielers sowie mit dem französischen Verband. Man nehme die Angelegenheit ernst und verurteile jedes Verhalten, das die Regeln des sozialen Zusammenlebens verletzte.
Nicht nur Frankreichs Verband meldet zu Wort
Gleichwohl betonte der Erstligist: „Nachdem der Klub offizielle Informationen über den Vorfall erhalten hat, wird er alle geeigneten Maßnahmen ergreifen. Bis zur Klärung des Sachverhalts erfolgt keine Stellungnahme.“
Kounkoud hatte beim EM-Finale am Sonntag in Köln beim 33:31 (27:27, 14:14) nach Verlängerung Weltmeister Dänemark für Frankreich auf dem Parkett gestanden. Er lief in fünf Turnier-Partien auf, erzielte dabei fünf Tore.