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Handball-EM: Dieser Deutsche wird trotz der Niederlage gefeiert

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Handball-EM: Dieser Deutsche wird trotz der Niederlage gefeiert

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Dieser Deutsche wird gefeiert

Renars Uscins zeigt mit 21 Jahren im unglücklich verlorenen EM-Halbfinale gegen Dänemark eine bärenstarke Leistung. Die deutschen Teamkollegen schwärmen.
Renars Uscins schrie seine Freude heraus
Renars Uscins schrie seine Freude heraus
© IMAGO/Pixsell
Renars Uscins zeigt mit 21 Jahren im unglücklich verlorenen EM-Halbfinale gegen Dänemark eine bärenstarke Leistung. Die deutschen Teamkollegen schwärmen.

Renars Uscins drehte sich Richtung Publikum, hob die Arme, schrie seine Freude heraus - und animierte die Fans dazu, mitzumachen.

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Der deutsche Rückraumspieler hatte in Minute 38 im EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Dänemark gerade eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Magnus Landin provoziert. Obwohl Uscins zuvor schon viel Grund zur Freude hatte bzw. diese gemacht hatte, waren die Emotionen in diesem Moment am größten.

Beim Stand von 16:17 aus deutscher Sicht erhoffte sich der U21-Weltmeister vom TSV Hannover-Burgdorf noch einen Push. Zwar markierte Juri Knorr, der sich nach Spielende „extrem leer“ zeigte, anschließend das 17:17 - das sollte aber der letzte Ausgleich bis zum Spielende sein.

26:29 hieß es am Ende aus Sicht des DHB-Teams, das am Sonntag gegen Schweden (ab 15 Uhr im LIVETICKER) um Bronze spielt. Der Man of the Match, der MVP der Partie, kam trotzdem vom Verlierer - und hieß Renars Uscins.

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Uscins lebt seinen Traum: „Das habe ich noch nie erlebt“

„Das war unglaublich heute. Was ich heute hier erlebt habe, habe ich noch nie erlebt. Es ist nicht zu beschreiben, das muss man erleben“, sagte der gebürtige Lette bei Dyn, ehe er auch in der Mixed Zone ein gefragter Mann war.

„Ich lebe gerade meinen Traum und warum soll ich davor Angst haben? Da spiele ich einfach mutig“, sagte der 21-Jährige.

Vier Tore erzielte Uscins bis zur Pause, brillierte mehrmals mit furchtlosen Aktionen und Würfen. Auch das Zusammenspiel mit Juri Knorr passte in vielen Szenen, zudem fand der Youngster zwei Mal den eingelaufenen Rune Dahmke mit gut getimten Anspielen am Kreis.

Uscins erkennt „mindestens zwei Fehler zu viel“

„Ich habe das Spiel natürlich genossen. Ich wollte Verantwortung übernehmen, wollte nach vorne gehen, meine Rolle vernünftig ausfüllen“, sagte Uscins - und gab zu: „Ich war dann auch zu fehlerhaft in der zweiten Halbzeit.“ Uscins leistete sich zwei Fehlwürfe innerhalb kurzer Zeit und nannte beim ZDF auch „noch zwei Fehlpässe. So sind es halt mindestens zwei Fehler zu viel.“

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Die Leistung im jungen Alter auf größtmöglicher Bühne war dennoch beachtlich. Uscins als Spieler des Spiels im EM-Halbfinale gegen Dänemark? Sicher nicht der naheliegendste Tipp vorab. „Aber das war mir auch gar nicht so wichtig. Ich wollte einfach gewinnen“, sagte Uscins auf SPORT1-Nachfrage.

Wie war das Nervositätslevel ob der Ausfälle von Kai Häfner - aus ungenannten privaten Gründen kurzfristig abgereist - und Timo Kastening, die von Beginn mehr Verantwortung auf ihm lasten ließ?

„Im Laufe des Tages war ich schon etwas nervöser, unabhängig, ob man mehr spielt oder nicht, denn es war ein großes, wichtiges Spiel“, erklärte Uscins: „Aber wenn man auf dem Spielfeld steht und das Spiel beginnt, dann sind es 40x20 Meter und dann spielt man einfach und hat richtig viel Spaß.“

Uscins „hat wirklich Eier gezeigt“

Exakt die richtige Einstellung, befand Lukas Mertens bei SPORT1. „Genau das, was er heute gemacht hat, muss er machen. Der Junge ist 21, der hat eine große Karriere vor sich. Der kann befreit in solche Spiele reingehen“, sagte der Linksaußen und bescheinigte Uscins eine „überragende Leistung. Ich bin stolz auf ihn.“

Auch Philipp Weber schwärmte: „Er hat das heute fantastisch gemacht. Wir wussten alle, dass wir ihn heute brauchen, durch den Ausfall von Kai. Dass es so gut klappt für ihn, freut mich extrem.“

Uscins zeige seine Qualitäten bei Hannover Woche für Woche in der Bundesliga. „Aber in so einem wichtigen Spiel hat er wirklich Eier gezeigt und ein fantastisches Spiel gemacht“, lobte Weber.

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Kapitän Johannes Golla meinte, dass der Linkshänder „genau das reingebracht“ habe, was das DHB-Team von ihm brauche: „Das, was er sich zutrauen muss, um unser Spiel zu bereichern. Das war heute sehr, sehr stark von ihm. Ich bin sehr, sehr stolz auf seine Leistung heute.“

Bundestrainer Gislason zieht den Hut

Und auch der Bundestrainer verneigte sich. „Er hat super gespielt. Es waren ein bis zwei kleine Fehler dabei, aber es war ein sehr starkes Spiel“, analysierte Alfred Gislason vor den versammelten Journalisten.

„Wir haben gesagt, er muss es riskieren und die Würfe nehmen, wie im Verein. Er hat einen unglaublichen Druck im Wurf und ein super Handgelenk“, erklärte Gislason im ZDF: „Er hat wirklich sehr stark gespielt. Das hat mich sehr gefreut für ihn.“

Uscins habe „dazu beigetragen, dass wir gerade in der ersten Halbzeit so gut Angriff gespielt haben“, meinte Sebastian Heymann: „Für seine Leistung kann man heute nur absolut Respekt zollen und den Hut ziehen.“