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Handball-EM: "Haben nicht viel Hilfe von der Bank bekommen" - Gislason kritisiert zweite Reihe - die Stimmen zur Niederlage gegen Kroatien

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Handball-EM: "Haben nicht viel Hilfe von der Bank bekommen" - Gislason kritisiert zweite Reihe - die Stimmen zur Niederlage gegen Kroatien

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Gislason kritisiert eigenes Team

Deutschland kassiert gegen Kroatien eine deutliche Pleite, steht aber trotzdem im Halbfinale. Trainer Alfred Gislason findet deutliche Worte. Die Stimmen.
Alfred Gislason fand nach der Pleite gegen Kroatien deutliche Worte
Alfred Gislason fand nach der Pleite gegen Kroatien deutliche Worte
© IMAGO/Sven Simon
Deutschland kassiert gegen Kroatien eine deutliche Pleite, steht aber trotzdem im Halbfinale. Trainer Alfred Gislason findet deutliche Worte. Die Stimmen.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft steht im Halbfinale, bestreitet dieses am Freitag aber mit einem Negativerlebnis im Rücken. Das Team von Alfred Gislason unterlag Kroatien im letzten Gruppenspiel der Hauptrunde bei der Heim-EM deutlich mit 24:30.

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Der Halbfinaleinzug stand bereits vor dem Spiel fest, gegen Kroatien ließ Gislason dann auch die zweite Reihe von der Leine. Dennoch war die Niederlage ein Dämpfer, auch für die Stimmung.

Gislason fand nach dem Spiel deutliche Worte und kritisierte vor allem den zweiten Anzug. Auch die schwache Chancenverwertung monierte er. SPORT1 fasst die Stimmen von der ARD, Dyn und aus der Mixed Zone zusammen.

Alfred Gislason (Trainer Deutschland):

„Ich bin enttäuscht. Natürlich wollten wir das Spiel gewinnen, auch wenn wir schon durch waren. Wir haben vielen Spielern die Chance gegeben, zu spielen. Ich bin extrem enttäuscht, wie wir mit unseren Chancen umgegangen sind. Die Kroaten gewinnen das Spiel nur durch unsere Fehler, weil wir über 20 Chancen verwerfen – meistens wie gegen Österreich ganz klare Chancen.“

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„Ein Zeichen fehlender Konzentration“

... über die vertane Chance der zweiten Reihe: „Ja, das kann man so sagen. Wir haben nicht viel Hilfe von der Bank bekommen, was das Torewerfen angeht. Es sind sehr junge Leute, sehr talentiert. Wir werden viel von diesem Spiel lernen. So ist die Realität.“

„Wenn diejenigen, die sonst wenig gespielt haben, extrem viele Chancen verwerfen, kann ich nicht sagen, ‚großartig‘. Wir wollten die Last auf alle verteilen, obwohl wir mit unserer besten Aufstellung angefangen haben. Wir spielen am Freitag gegen Dänemark, die gestern gespielt haben und einen Tag mehr Pause haben. Natürlich bin ich unzufrieden, wenn wir ständig freistehend vor dem Torhüter sind und am Torhüter scheitern. Das ist für mich ein Zeichen von fehlender Konzentration.“

... über den Spielverlauf: „Wir haben mit unserer besten Formation angefangen, das ist ganz ordentlich gelaufen. Dann wechseln wir und es läuft bis zur Halbzeit immer noch sehr gut. Heymann spielt ein sehr gutes Spiel. Ich hatte entschieden, Golla in der zweiten Halbzeit so wenig wie möglich spielen zu lassen, auch Köster und Häfner. David Spät hat sehr gut im Tor gestanden, seine Chance sehr gut genutzt. Aber ansonsten: Wieder werfen wir einen Torhüter in die Weltklasse.“

... über Renars Uscins: „Er hat eine sehr gute erste Hälfte gespielt, auch in der Abwehr. In der zweiten Hälfte nicht so. Justus Fischer auch nicht. Das ist aber normal für diese Jungs. Man darf nicht vergessen, die sind sehr jung. Keine andere Mannschaft in diesem Turnier hat Leute drin, die 2002 und 2003 geboren sind. Ihr fordert die Jungen, und die haben gespielt. Die lernen aus solchen Spielen und werden auch in den nächsten beiden Spielen ihre Einsatzzeiten bekommen, wenn wir sie brauchen.“

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„Wir müssen einen Sahne-Tag erwischen“

... Chance gegen Dänemark?: „Wir haben die Schwankungen zwischen den Spielen ja schon erlebt. Wenn eine Reaktion kommt wie nach dem Spiel gegen Österreich, dann haben wir gegen Dänemark eine Außenseiterchance. Wir müssen ein perfektes Spiel spielen, wenn wir Dänemark schlagen wollen. Die haben eine Breite an erfahrenen Spielern, die wir vielleicht in fünf, sechs Jahren haben können. Wir müssen einen Sahne-Tag erwischen, können aber nicht so viel wechseln für die Dänen.“

Johannes Golla:

... zu Gislasons Kritik: „Da habe ich absolutes Verständnis. So war auch das Gefühl bei uns Spielern, als wir das vorher zusammen besprochen haben, was passiert ist. Vor dem Spiel in der Kabine war Spannung da, aber davon ist dann was abgefallen. Wir haben uns vorgenommen, die gleiche Intensität wie gegen Ungarn aufs Spielfeld zu bekommen. Das haben wir leider nicht geschafft. Daran sind wir auch gescheitert. Ich glaube, wir haben auch in der zweiten Halbzeit einige Chancen herausgespielt, es dann dem Torwart auch zu einfach gemacht. Das bricht uns am Ende das Genick und nimmt uns ein bisschen den Flow raus im Hinblick auf das Halbfinale.“

Andreas Wolff:

… zum Gefühl nach dem Spiel: „Die Niederlage ist wie Alfred (Gislason, Anm. d. Red.) gesagt hat natürlich nicht komplett egal, aber das ist mir heute Abend absolut nicht wichtig. Wir müssen uns auf die Dänen konzentrieren. Das ist das nächste Spiel, was zählt. Alfred hat es angedeutet, 24 Fehlwürfe ist natürlich zu viel, ist auch auf die Konzentration zurückzuführen, aber in zwei Tagen zählt es und nicht heute.“

… zur vorzeitigen Qualifikation für das Halbfinale: „Es war nicht so intensiv, weil wir in der Spielvorbereitung auf das Spiel heute waren, aber wir haben das Spiel mitbekommen. Wir waren sehr erleichtert, dass wir gegen die Kroaten – von denen wir auch wussten, dass sie ein Riesenpotenzial in der Mannschaft haben – nicht do-or-die spielen mussten, sondern dass wir schon im Halbfinale sind. Natürlich war der Kopf dann schon ein Stück weit bei den Dänen, trotzdem müssen wir das einfach besser lösen.“

… zur Chancenverwertung: „Ich denke, da muss sich jeder selbst hinterfragen, ich habe keinen Fehlwurf, das ist sehr gut (lacht). Nein ich denke, dass auch solche Spiele irgendwo hinterfragt werden müssen. Das jeder Einzelne sich die Gedanken machen muss über seinen Abschluss. Aber ich denke, dass es in zwei Tagen ganz anders aussehen wird und gegen die Dänen auch zwei Weltklasse-Torhüter im Tor stehen werden.“

Rune Dahmke:

… über die Niederlage: „Es ist schade, dass wir hier vor ausverkauftem Haus nicht das Spiel gewinnen. Ich finde, das nimmt auch ein bisschen die Euphorie raus. Das ist extrem ärgerlich, wenn du den größten Erfolg seit sehr vielen Jahren eingefahren hast. Nämlich das Halbfinale hier zu Hause, das ist immer noch ein Riesenerfolg, da sollen wir uns drüber freuen, aber jetzt gerade fühlt sich das ein bisschen schade, ein bisschen blöd an.“

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„Wäre schöner mit einem Sieg im Rücken gewesen“

… über das Halbfinale: „Das wird ein Halbfinale, da wird man eine ganz andere deutsche Mannschaft sehen, da wird alles reingeworfen in die Waagschale, was da ist. Also da mache ich mir keine Gedanken, aber es wäre trotzdem schöner gewesen mit einem Sieg im Rücken in das Spiel zu gehen, gegen klare Favoriten.“

… über die Siegchancen: „Weil wir hier zu Hause spielen vor 20.000 Leuten. Weil wir vielleicht nicht den größten Druck haben, wo wir einfach voll rennen, voll performen können, ohne großen Druck und ohne groß Angst haben zu müssen. Und warum nicht? Warum nicht eins von den Spielen erwischen, das man gegen Dänemark mal gewinnen kann?“

Juri Knorr:

… über den Halbfinal-Einzug nach einer Niederlage: „Natürlich überwiegt die Vorfreude, aber momentan noch mehr Ärger, weil ich mich schon frage, warum wir das heute so machen. Natürlich machen wir ein gutes Spiel, aber wir scheitern wieder an uns selbst. Es wäre schöner gewesen, mit einem Sieg gegen Dänemark zu spielen, weil wir wissen, was für Champions sie sind und dass wir ein mittelgroßes Wunder gegen sie brauchen. Da hätte heute ein Erfolgsergebnis gutgetan, mit der Lockerheit, mit der wir heute hätten spielen können. Das haben wir nicht geschafft und eine ziemlich deutliche Niederlage einstecken müssen.“

…über die Art und Weise der Niederlage: „Natürlich ist das ein Faktor. Also das war sowieso klar vor einem Spiel gegen Dänemark, aber es ist so, dass wir jetzt ein bisschen angefixter sind, niemand jetzt vielleicht noch entspannter sein will als heute. Vielleicht haben wir uns ein bisschen zu sehr damit beschäftigt, was auf den anderen Plätzen passiert. Ich finde es einfach schade, dass wir es dann so machen, denn das haben wir gar nicht nötig. Wir haben so ein emotionales kämpferisches Turnier gespielt und das heute dann so vermissen zu lassen ist ein bisschen enttäuschend.“

Sebastian Heymann:

... über den Halbfinal-Einzug: „Wahnsinn. Vor dem Turnier hatten es viele im Hinterkopf als Ziel, am Ende des Turniers noch dabei zu sein. Jetzt ein Halbfinale zu spielen, ist nicht nur für mich, sondern wahrscheinlich auch für viele andere, mit das größte Spiel, das wir in unserer bisherigen Karriere spielen dürfen. Es ist einfach eine wahnsinnig geile Sache, das jetzt geschafft zu haben. Wir freuen uns alle tierisch drauf.“

... über Dänemark als Favorit: „Wahrscheinlich schon, aber das ist doch etwas Geiles, sich mit der besten Mannschaft der Welt zu messen. Viele gehen davon aus, dass die Dänen durchmarschieren. Wir haben 20.000 Fans im Rücken. Wir werden Respekt haben aber wir haben absolut keine Angst. Wir haben schon so gute Leistungen im Turnier gezeigt und wissen, dass wir uns auf unsere Torhüter und auf unsere Abwehr verlassen können. Wenn wir dann im Angriff, die Chancen, die wir uns herausarbeiten auch wieder verwerten, werden es die Dänen extrem schwer haben.“