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Handball-EM: Der große Traum eines deutschen Jungstars wird wahr

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Handball-EM: Der große Traum eines deutschen Jungstars wird wahr

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Die perfekte Geschichte

Julian Köster wohnt nur wenige Minuten von der Kölner Lanxess Arena entfernt - und wird dort zum umjubelten Helden.
Julian Köster in Ekstase nach seinem Treffer zum 26:24
Julian Köster in Ekstase nach seinem Treffer zum 26:24
© IMAGO/Sven Simon
Julian Köster wohnt nur wenige Minuten von der Kölner Lanxess Arena entfernt - und wird dort zum umjubelten Helden.

Julian Köster stürmte mit nach oben gerissenen Armen über die Platte. Der 23-Jährige hatte soeben sechs Sekunden vor dem Ablauf der Zeit das erlösende Tor zum 26:24-Sieg im ersten deutschen Hauptrundenspiel gegen Island erzielt - und brach wie die knapp 20.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena in völlige Ekstase aus.

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Der Youngster spurtete quer über das gesamte Feld und jubelte wild, bis er schließlich in den Armen von Kapitän Johannes Golla landete.

„Ich würde mir sehr große Sorgen machen, wenn er weggetrabt wäre und keine Miene verzogen hätte“, scherzte Bundestrainer Alfred Gislason. Wenige Sekunden vor Schluss hatte Köster den Ball vom sich im Fallen befindenden Juri Knorr erhalten und sich dann mutig alleine durchgesetzt.

Köster: „Davon träumt man als kleiner Junge“

Bei der anschließenden Ehrung zum Spieler des Spiels, die Siebenmeter-Killer Andreas Wolff erhielt, beim kurzen Sammeln auf der Bank oder in der Mixed Zone: Die Freude war Köster lange anzumerken - schließlich war es eine fast schon märchenhafte Geschichte.

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„Das Lächeln geht nicht so schnell aus meinem Gesicht“, sagte Köster nach der Partie zu SPORT1: „Davon träumt man tatsächlich als kleiner Junge, wenn man hier in der Lanxess Arena schon mal Spiele gesehen hat und in der Nähe aufgewachsen ist. Dass ich das erleben darf, freut mich umso mehr.“

Denn Kösters Wohnung liegt nur zehn Bahnminuten von der Kölner Halle entfernt. Vor dem Turnier hatte der Rückraumspieler des VfL Gummersbach bereits betont, dass es schon ein Traum sei, überhaupt in der Lanxess Arena aufzulaufen. Jetzt erfüllte sich Köster nicht nur diesen Wunsch, sondern sorgte mit seinem Treffer für eine Erinnerung, die er bis an sein Lebensende in Ehren halten kann.

Köster-Siegtor in Köln: „Eine perfekte Geschichte“

„Ich bin nach dem Spiel zu Julian gegangen und habe gesagt: ‚Dass der Kölsche Jung hier am Ende den Schlusspunkt setzt, ist eine perfekte Geschichte‘“, sagte Timo Kastening freudestrahlend zu SPORT1.

Auch Andreas Wolff zeigte sich erfreut, „dass Julian das Tor nach so einem Solo-Lauf erzielt. Das war unglaublich wichtig. Ich hatte etwas Angst, dass die Isländer nochmal eine Chance bekommen, aber Julian hat sein Herz in die Hand genommen und hat sich dann in seiner Heimat nicht lumpen lassen.“

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Für Köster war es ganz besonderer Moment in seiner nordrhein-westfälischen Heimat.

„Es freut mich, dass ich so frei vor das Tor komme, dann habe ich das Ding einfach reingeknallt. Es war ein unglaubliches Gefühl, hier so viele Menschen in Köln feiern zu sehen“, sagte der Zwei-Meter-Hüne.

Köster „Weltklasse-Abwehrspieler“

Seine Bedeutung ging aber auch am Donnerstag weit über eine Szene hinaus. „Für mich der Spieler des Spiels, abseits von Wolff: Julian Köster. Die entscheidenden Verantwortungssituationen nachher hat alle Julian Köster übernommen“, lobte Dyn-Experte Stefan Kretzschmar.

„Ich freue mich riesig für ihn. Aber es war nicht nur die letzte Aktion, er war die gesamte letzte Viertelstunde sehr stark und hat viele Löcher für uns gerissen“, lobte Gislason.

Der Bundestrainer legte zudem erneut Wert auf die Abwehrarbeit Kösters, der bereits zu Turnierbeginn viel Lob erhalten hatte.

„Er ist dort einer der weltweit Besten. Ein Weltklasse-Abwehrspieler. Er verliert sehr wenig Zweikämpfe und ist trotz seiner Größe sehr schnell auf den Beinen. Was ihn auszeichnet: Er liest das Spiel des Gegners“, sagte der Isländer nach dem auch für ihn besonderen Spiel gegen sein Heimatland.

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Köster realisiere „Sekundenbruchteile früher“ als andere Abwehrspieler, was auf ihn und seine Kollegen zukomme.

Deutschland will mehr

Mit 23 Jahren zählt der Gummersbacher längst zu den Schlüsselspielern im DHB-Team. „König auf zwei Positionen“, titelte zuletzt die Süddeutsche Zeitung.

Am Samstag war der „Kölsche Jung“ gemeinsam mit Torhüter Wolff der König der Lanxess Arena.

Die perfekte Geschichte eben, wie Kastening meinte - um dann mit Blick auf die weiteren Hauptrundenspiele gegen Österreich (Samstag, 20.30 Uhr im LIVETICKER), Ungarn (Montag) und Kroatien (Mittwoch) zu ergänzen: „Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende.“