Jubel bei Deutschlands Handballern bereits vor dem abschließenden und nun sportlich bedeutungslos gewordenen EM-Hauptrundenspiel am Abend (ab 20.30 Uhr im Liveticker) gegen Kroatien!
Halbfinale! So reagiert das DHB-Team
Weil Olympiasieger Frankreich gegen Ungarn zu einem 35:32-Sieg (20:18) kam, hat das DHB-Team das letzte Halbfinal-Ticket des Turniers vorzeitig sicher.
Dabei geht es am Freitag (ab 20.30 Uhr im Liveticker) nun gegen Weltmeister Dänemark.
„Das ist natürlich unglaublich geil für die Mannschaft. Das macht uns unheimlich stolz“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.
Schützenhilfe durch Frankreich und Island
Zuvor hatte bereits Island dem Team von Bundestrainer Alfred Gislason Schützenhilfe gegeben angesichts eines 26:24 (14:8) gegen Österreich - was Kromer so kommentierte: Keiner aber davor „geglaubt, dass wir hier was reißen können und jetzt sind wir schon vor dem letzten Auftritt ins Halbfinale eingezogen.“
Von der Niederlage Österreichs erfuhren Kapitän Johannes Golla und seine Mitspieler noch im Teamhotel, die Pleite Ungarns erlebten sie dann zusammen mit 19.750 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena hautnah in der Halle. Die einen fieberten am Spielfeldrand mit, die anderen guckten in der Kabine auf dem Handy.
So oder so: Deutschland ist von der Position als Gruppenbester hinter den Franzosen nicht mehr zu verdrängen. In der anderen Hauptrundengruppe hatten sich neben Dänemark der Titelverteidiger Schweden durchgesetzt, der nun gegen Les Bleus um das zweite Endspiel-Ticket spielt.
Die gesamte Finalrunde findet in der Kölner Lanxess Arena statt.
„Dänemark ist momentan quasi unbezwingbar. Aber auch die Partie werden wir versuchen zu packen“, sagte Kromer: „Wir haben immer gesagt, es gibt kein Team, gegen das wir nicht gewinnen können. Da gehört Dänemark auch dazu. Wir haben seit 2016 nicht gegen sie gewonnen, aber das können wir drehen.“
Deutschland stand zuletzt beim EM-Triumph 2016 unter den besten Vier einer Europameisterschaft.
Direkte Qualifikation für die WM-Endrunde gesichert
Die jüngste Halbfinal-Teilnahme bei einem großen Turnier liegt fünf Jahre zurück: 2019 erreichte das DHB-Team bei seiner Heim-WM den vierten Platz.
„Der erste Haken ist dran, aber sie wollen ja nach den Sternen greifen“, sagte 2007er-Weltmeister Dominik Klein in der ARD.
Der Fokus des deutschen Teams richtete sich am Mittwochabend direkt auf die Partie gegen Dänemark. „Das ist natürlich ein ganz schönes Brett“, sagte Kreisläufer Justus Fischer anerkennend: „Aber in Köln wurden schon einige Geschichten geschrieben, und ich wüsste keinen Grund, warum das nicht auch im Halbfinale gegen Dänemark passieren sollte.“
Netter Nebeneffekt: Durch das Erreichen der Runde der letzten Vier sicherte sich das deutsche Team zudem die direkte Qualifikation für die WM-Endrunde, die im kommenden Jahr in Kroatien, Dänemark und Norwegen ausgetragen wird.
Handball-EM: Ungarn kämpft nur noch um Platz 5
Für Ungarns Handballer ist der Kampf um die EM indes vorbei nach der Niederlage gegen Frankreich. Der WM-Achte, nunmehr Dritter der Hauptrundengruppe I, kämpft am Freitag gegen Slowenien nur noch um den fünften Platz.
Ungarn legte gegen den favorisierten Rekordweltmeister einen super Start hin und führte zwischenzeitlich mit drei Toren. Doch die abgezockten Franzosen, die vor dem Anwurf bereits als Gruppensieger feststanden und ohne den geschonten Superstar Nikola Karabatic antraten, machten schnell ernst und spielten die Partie souverän herunter - ohne dabei zu glänzen.
Nedim Remili überzeugte als bester Werfer Frankreichs mit sieben Toren.
Bei Island waren beim Sieg über Österreich Sigvaldi Gudjonsson (8 Tore) und Aron Palmarsson (7) die erfolgreichsten Werfer. Der WM-Zwölfte hatte bereits vor der Partie keine Chance mehr auf die Medaillenspiele.
Trotz des Erfolgs ist das Olympia-Ticket für die Isländer nicht mehr in Reichweite, sie beendeten die EM auf dem zehnten Platz.
Das Spiel im Stenogramm:
Frankreich - Ungarn 35:32 (20:18)
Tore: Remili (7), Mem (6), Tournat (4), Fabregas (3), Descat (3), Mahe (3), Nahi (2), Lenne (2), Luka Karabatic (1), N´Guessan (1), Porte (1), Prandi (1), Richardson (1) für Frankreich - Rosta (5/2 Siebenmeter), Banhidi (5), Fazekas (4), Ancsin (4), Lekai (3/1), Bodo (3), Imre (3), Hanusz (2), Szita (1), Boka (1), Ilic (1) für Ungarn
Zuschauer in Köln: 19.750 (ausverkauft)