Schlimmer hätte die Handball-Europameisterschaft für Georgien bis dato nicht laufen können: Zwei Spiele, zwei Niederlagen, das vorzeitige Vorrunden-Aus.
Paraden-Wahnsinn! Keeper verblüfft
Im dritten Gruppenspiel gegen Bosnien-Herzegowina lagen die Osteuropäer nach einer gespielten Viertelstunde mit 2:8 Toren hinten, das Debakel drohte. Doch Georgien bewies Widerstandsfähigkeit – und hatte einen herausragenden Keeper im Tor.
Besonders in der zweiten Halbzeit drehte Zurab Tsintsadze regelrecht auf und sorgte nach 38 Spielminuten für eine irre Aktion: Eine Vierfach-Parade beim Siebenmeter.
Die Nummer 10 Bosniens, Marko Panic, warf den Siebenmeter beim Stand von 13:11 in die aus seiner Sicht linke obere Ecke, doch Tsintsadze war mit einer Kombination aus Unterarm und Unterschenkel zur Stelle. Auch den Abpraller wehrte er sensationell ab und kratze den Ball letztlich gar von der Linie.
Handball-EM: Georgien-Keeper mit 37% Fangquote
Weil jedoch die Panic am Nachwurf hindernde Abwehr im Kreis stand, entschied der verantwortliche Unparteiische auf die Wiederholung des Siebenmeters. Tsintsadze wollte es nicht wahrhaben, saß am Boden und forderte mit gefalteten Händen die Aufhebung der Entscheidung.
Doch Tsindsadze schickte sich an, zur menschgewordenen Mauer zu mutieren.
Im Beinahe-Spagat parierte der Georgier die Wiederholung, doch erneut prallte der Ball zum bosnischen Spieler. Und Tsindsadze hielt erneut. Diese irre Vierfach-Parade heizte die Stimmung in der Mannheimer Arena gehörig an, die Zuschauer peitschten die Georgier plötzlich voran.
Mit Wirkung! Die holten sensationell ihren ersten EM-Sieg per Comeback. Das 22:19 wurde - trotz des Ausscheidens - bejubelt. Tsindsadze hielt am Ende sieben der 19 Würfe auf seinen Kasten, knapp 37%.