Emotionales Interview von Juri Knorr! Der deutsche Spielmacher gab nach der bitteren 26:29-Niederlage gegen Dänemark im EM-Halbfinale Einblicke in seine Gefühlswelt.
Emotionales Knorr-Interview
„Ich fühle mich einfach gerade extrem leer“, sagte Knorr in der Mixed Zone, nachdem er und seine Kollegen dem Topfavoriten einen großen Kampf geliefert hatten.
„Ich mache mir selbst Vorwürfe, dass ich... weiß nicht... Flippi (Philipp Weber, Anm. d. Red.) hat es super gemacht, als er reinkam. Er hat nochmal frischen Wind gebracht, aber ich kann ja nur über das sprechen, was ich gemacht habe“, meinte Knorr.
Knorr: „Ich werfe mir gerade vor, dass ...“
„Nach der ersten Halbzeit hatte ich ein super Gefühl und hmm ... Ich werfe mir einfach gerade vor, dass ich in so einem großen Spiel, in einem der größten Spiele meiner Karriere, in dem ich Spaß haben und alles genießen möchte, es nicht gemacht habe“, sagte der aufgewühlte 23-Jährige.
Er ergänzte: „Was heißt ‚nicht gemacht‘, aber ich habe nicht alles auf der Platte gelassen. Das werfe ich mir gerade vor.“
Knorr war am Ende im Halbfinale mit vier Treffern bester Werfer, ließ aber auch vier Chancen liegen und konnte dem Spiel gegen das weltbeste Nationalteam nach der Pause nicht wie gewohnt seinen Stempel aufdrücken. In Hälfte eins zeigte der Rückraum-Star aber eine starke Leistung.
„Er hat eine überragende erste Halbzeit gespielt – als Dirigent“, schwärmte Trainer Alfred Gislason auf SPORT1-Nachfrage: „Man merkt ihm und Köster natürlich an, dass sie super viel spielen und extrem wichtig für uns sind. Was sehr gut war, dass Weber reinkommt und sehr gut auf der Mitte gespielt hat“.
Bei Knorr, der am Ende nur auf der Bank saß, müssen „die Batterien halt wieder laden“.
Knorr: „Fühle mich extrem leer“
„Nach der ersten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass es etwas ganz Besonderes ist, weil sich jeder voll reinhaut. Es hat ein ganz bisschen gefehlt“, sagte Knorr.
Die „letzte Gier, die Abgeklärtheit, einfach dieser Kampf bis zum Schluss. Natürlich haben wir das als Mannschaft gemacht, aber nicht über das Limit hinaus, wie wir es in der ersten Halbzeit gemacht haben. Das haben wir über 60 Minuten nicht geschafft. Als Team haben wir trotzdem was Besonderes geschafft, aber ich hätte gerne noch mehr gehabt.“
Deutschland sei zwar „der krasse Underdog“ gewesen, „aber ich habe gespürt, dass heute was möglich ist. Und ich glaube, das war es auch nach der ersten Halbzeit. Das hat jeder gespürt. Das tut einfach weh, nicht alles, alles gegeben zu haben. Ich fühle mich einfach gerade extrem leer.“