Noch bevor das EM-Aus von Patrick Groetzki bekannt gegeben wurde, hatte Alfred Gislason schon etwas anderes im deutschen Spiel analysiert, was er als „grausam“ bezeichnete.

„Wir haben zu viele klare Chancen vergeben, gerade von Tor zu Tor. Diese Würfe aufs leere Tor waren unsere schlechteste Taktik heute“, sagte der Handball-Bundestrainer nach dem 35:31 bei der EM-Generalprobe gegen Portugal in Kiel bei der ARD.

Viermal habe das deutsche Team aufs leere portugiesische Tor geworfen – und nur einmal getroffen. „Das ist ziemlich grausam“, kritisierte Gislason, der in der 45. Minute bei einem Fehlwurf David Späths an der Seitenlinie schimpfte.

Wolff trifft aus eigenem Tor

Nur Wolff hatte kurz vor der Halbzeit bei einem Versuch quer über das Spielfeld zum zwischenzeitlichen 18:14 Erfolg getroffen.

Der Star von Industria Kielce überzeugte am Samstag ohnehin und war ein Sieggarant, während Newcomer Späth trotz einer spektakulären Fußparade auch im zweiten Test noch Luft nach oben hatte.

„Die Leistung von Andi war deutlich besser, aber wir wollten ihm unbedingt die Chance geben, reinzukommen“, erklärte Gislason, der sich vom deutschen Auftritt insgesamt „sehr positiv gestimmt“ zeigte, in Richtung Späth.

Wolff schwärmt von Späth

Der 21-Jährige hatte dank starker Leistungen bei den Rhein-Neckar Löwen und der vergangenen U21-WM im Sommer auf sich aufmerksam gemacht und den Sprung in den EM-Kader geschafft.

„Er ist ein Riesentalent. Irgendwann wird er einer der Besten der Welt sein. Er ist jetzt schon auf dem besten Weg und muss sich vor den Top-Stars nicht verstecken“, sagte Wolff über den U21-Weltmeister.

Auch Gislason hält große Stücke auf Späth, bezeichnete ihn zuletzt als „super Keeper“.