Beim Gedanken an die proppevolle Kölner Lanxess Arena hellten sich die Gesichter der deutschen Handballer schnell wieder auf. "Wenn ich mir das vorstelle, habe ich schon wieder richtig Bock zu spielen", sagte Rechtsaußen Timo Kastening kurz nach dem ersten EM-Dämpfer gegen Frankreich. Und Rune Dahmke prophezeite voller Vorfreude auf den Hexenkessel: "Das wird fantastisch. Die Stimmung ist immer phänomenal. Die kann uns mächtig beflügeln."
EM-Faktor Köln? DHB-Team setzt auf das "Mekka des Handballs"
Das 30:33 zum Vorrundenabschluss gegen den Olympiasieger und Rekordweltmeister drückte bei der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nur kurzzeitig auf die Stimmung. Zwar ärgerten sich Kapitän Johannes Golla und Co. nach einem über weite Strecken starken Auftritt in Berlin über eine verpasste Chance. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason wusste aber auch: In den vier Endspielen der Hauptrunde ist weiter alles möglich - erst recht vor knapp 20.000 Zuschauern in Köln.
"Aus meiner Sicht schlägt Köln nichts. Ich habe so viele schöne Momente in Köln gehabt, die möchte ich weiter ausbauen", sagte Gislason, der die Stimmung im Handball-Tempel auf der rechten Rheinseite nicht zuletzt wegen seiner beiden Champions-League-Titel mit dem THW Kiel bestens kennt. Nun wartet zum Auftakt der Hauptrunde am Donnerstag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) ausgerechnet das Duell mit seinen isländischen Landsleuten.
Weitere Gegner in der Gruppe I sind Österreich (Samstag), Ungarn (Montag) und Kroatien (Mittwoch/alle 20.30 Uhr). Mut macht trotz der Tatsache, dass Deutschland ohne Punkte in die zweite Turnierphase geht, besonders eine Statistik: Noch nie haben die DHB-Männer ein Turnierspiel in der Kölner Arena verloren.
Für Mittwochabend ist nach der knapp fünfstündigen Bahnfahrt aus der Hauptstadt das erste Training in der Arena angesetzt, wo am 26. und 28. Januar auch die Medaillenspiele stattfinden. "Das ist das Mekka des Handballs", sagte Kastening mit leuchtenden Augen und gab die Richtung vor: "Ab nach Köln - und dann wieder gewinnen."