Alfred Gislason hat sich auf den finalen Kader für die Europameisterschaft in Deutschland festgelegt. Am Donnerstag gab der Deutsche Handball-Bund die Liste der Spieler offiziell bekannt. Anfang Dezember hatte Gislason bereits ein vorläufiges 35-Mann-Team benannt, nun sind 19 Spieler übrig geblieben.
Überraschung im deutschen EM-Kader
Im Aufgebot um Kapitän Johannes Golla finden sich unter anderem vier Europameister von 2016 und vier U21-Weltmeister von 2023 wieder. Auch ein Debütant ist dabei: Martin Hanne. Der 22-jährige Rechtshänder der TSV Hannover-Burgdorf erhält seine erste Nominierung und ist ein Kandidat für den linken Rückraum.
Nicht nominiert wurde hingegen Torhüter-Routinier Silvio Heinevetter, der aber weiterhin zum 35er-Kader gehört, aus dem sich Gislason während der EM für mögliche Wechsel bedienen kann. Das Torhüter-Gespann bilden der von einem Bandscheibenvorfall genesene 2016-Europameister Andreas Wolff und Senkrechtstarter David Späth.
Neben Späth sind mit Justus Fischer, Renars Uscins und Nils Lichtlein drei weitere Youngster dabei, die im Sommer die Junioren-WM gewonnen hatten. Im Kader steht auch der zuletzt wochenlang verletzte Rückraumspieler Philipp Weber.
Deutscher EM-Kader: Junge Wilde und viel Erfahrung
„In 20 Tagen geht die Europameisterschaft los. Ich freue mich auf unser Team, die Arbeit in der Vorbereitung und das Turnier selbst“, sagte Gislason. Der Nominierung des 19 Spieler umfassenden EM-Kaders vorausgegangen waren „intensive Gespräche“ und „Beobachtungen der individuellen Formkurven.“
Patrick Groetzki ist mit 34 Jahren der älteste Akteur im Team, Justus Fischer mit 20 Jahren der Jüngste. Der Kreisläufer der TSV Hannover Burgdorf gewann wie Torwart David Späth, Renars Uscins und Nils Lichtlein im Sommer die U21-Weltmeisterschaft.
Viel Erfahrung bringen derweil Torwart Andreas Wolff, Linksaußen Rune Dahmke, Linkshänder Kai Häfner und Kreisläufer Jannik Kohlbacher mit, das Quartett stand schon beim letzten EM-Titel im deutschen Team.
„Wir haben eine richtig starke Mannschaft beisammen, die über sehr hohe Qualität und ebensolches Selbstvertrauen verfügt sowie das herausragende deutsche Heimpublikum in ihrem Rücken weiß“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Offizielles Verbandsziel ist das Halbfinale.
So sieht der EM-Fahrplan aus
Die EM im eigenen Land beginnt am 10. Januar. Gislason wird sein Team rund einen Monat auf das Turnier vorbereiten.
Die deutsche Mannschaft startet direkt nach den Weihnachtsfeiertagen mit einem Kurzlehrgang in Frankfurt am Main (27. bis 29. Dezember) in die EM-Vorbereitung. Die heiße Phase samt zweier Härtetests gegen Portugal beginnt dann am Neujahrstag in Brunsbüttel. Das erste Aufeinandertreffen mit den Portugiesen steigt am 4. Januar (16 Uhr) in Flensburg, die Turnier-Generalprobe dann am 6. Januar (18 Uhr) in Kiel.
In der Vorrunde trifft das DHB-Team zunächst in Düsseldorf am 10. Januar auf die Schweiz (20.45 Uhr), es folgen Spiele in Berlin gegen Nordmazedonien (14. Januar, 20.30 Uhr) und Frankreich (16. Januar, 20.30 Uhr). Die ersten beiden Teams erreichen die Hauptrunde, die ab dem 18. Januar in Köln ausgetragen wird.
Der deutsche EM-Kader im Überblick:
Tor: David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (Industria Kielce)
Linksaußen: Rune Dahmke (THW Kiel), Lukas Mertens (SC Magdeburg)
Rückraum links: Martin Hanne (TSV Hannover-Burgdorf), Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Julian Köster (VfL Gummersbach)
Rückraum links/Mitte: Philipp Weber (SC Magdeburg)
Rückraum Mitte: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf)
Rückraum rechts: Kai Häfner (TVB Stuttgart), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf)
Rückraum rechts/Rechtsaußen: Christoph Steinert (HC Erlangen)
Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Timo Kastening (MT Melsungen)
Kreis: Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen)
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)