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Handball-EM 2018: Slowenien verzichtet auf Ausstieg, zieht vor EHF-Schiedsgericht

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Handball-EM 2018: Slowenien verzichtet auf Ausstieg, zieht vor EHF-Schiedsgericht

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Slowenien macht unter Protest weiter

Die EHF lehnt den erneuten Einspruch Sloweniens endgültig ab. Das DHB-Team behält damit den Punkt aus dem Vorrundenspiel. Der Gegner macht unter Protest weiter.
Das slowenische Team droht mit einem Ausstieg aus der EM
Das slowenische Team droht mit einem Ausstieg aus der EM
© Getty Images
Die EHF lehnt den erneuten Einspruch Sloweniens endgültig ab. Das DHB-Team behält damit den Punkt aus dem Vorrundenspiel. Der Gegner macht unter Protest weiter.

Der Punktgewinn der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft gegen Slowenien (25:25) ist seit Mittwochmittag endgültig.

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Die Kommission des europäischen Verbandes EHF wies den Widerspruch der Slowenen gegen die Ablehnung des Protestes zurück. Dies teilte die EHF dem Deutschen Handballbund (DHB) mit.

Bei dem Widerspruch ging es darum, ob die Schiedsrichter den Videobeweis nach der Schlusssirene überhaupt hatten anwenden dürfen. Für die Kommission war dies regelkonform, sie erklärte die Entscheidung für endgültig.

"Das ist das erwartete Urteil. Für uns bestand kein Zweifel an der Entscheidung der EHF, zu keinem Zeitpunkt", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning wenige Stunden vor dem dritten und letzten Gruppenspiel in Zagreb gegen Mazedonien (18.10 Uhr im LIVETICKER): "Wir sind froh, dass wir uns jetzt wieder auf das Sportliche konzentrieren können."

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Teammanager Oliver Roggisch zeigte sich nach dem endgültig zurückgewiesenen Protest im Mittagsmagazin von ARD und ZDF zufrieden: "Wir sind erleichtert und froh, dass das Thema vom Tisch ist." Dennoch haben die Proteste der Slowenen "die Vorbereitung der Mannschaft auf Mazedonien nicht gestört", so Roggisch.

Slowenien verzichtet auf EM-Ausstieg

Der slowenische Handballverband RZS teilte auf einer Pressekonferenz mit, trotz des erneut abgewiesenen Protests auch das letzte juristische Mittel auszuschöpfen und den EHF Court of Arbitration, das Schiedsgericht des europäischen Verbandes, anzurufen.

"Wir wollen notwendige Veränderungen innerhalb der Organisation provozieren. Die Schiedsrichter, das System und die Regeln - da muss es Verbesserungen geben", sagte RZS-Präsident Franjo Bobinac dem SID und übte scharfe Kritik an der EHF. Auf die laufende Europameisterschaft hat dies jedoch keinen Einfluss mehr, die Wertung der Partie gegen Deutschland ist endgültig.

Die Verbandsoffiziellen erneuerten ihre Kritik an den Schiedsrichterentscheidungen. Auf einen EM-Rückzug der Nationalmannschaft, wie zuvor in Erwägung gezogen, verzichteten die Slowenen aber. "Wir haben uns im Sinne des Sports dazu entschieden, die EM fortzusetzen. Das ist wichtig für unsere Sponsoren, unsere Spieler und unsere Fans", sagte Bobinac.

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Am Dienstag hatte sich das noch ganz anders angehört: "Was hier passiert ist, sprengt alle Grenzen. Der Verband denkt ernsthaft darüber nach, die EM zu verlassen. Auf der anderen Seite sind wir uns über die ganzen negativen Folgen auch für die kommende Generation bewusst", begründete der Sekretär des slowenischen Handballverbandes den zweiten Protest. Auch der Gang vor den Sportgerichtshof CAS war eine Überlegung.

Bei dem ursprünglichen Protest war es um die Frage gegangen, ob der Siebenmeter, der zum Ausgleichstor für die deutsche Mannschaft durch Tobias Reichmann geführt hatte, rechtens war. Drei slowenische Spieler hatten zuvor den Anwurf für Deutschland durch Paul Drux verhindert. Die litauischen Schiedsrichter hatten vor ihrer Entscheidung am Montagabend den Videobeweis zu Rate gezogen.

Die EHF hatte bereits am Dienstagmittag den ersten Protest gegen die Wertung der Partie abgewiesen.

Die Slowenen hatten anschließend ihre rechtliche Möglichkeit ausgeschöpft und ihren Widerspruch darauf gestützt, dass die umstrittene Szene um den Anwurf des deutschen Nationalspielers Paul Drux erst nach dem Abpfiff stattgefunden habe.

Slowenen-Coach Vujovic ledert gegen Schiedsrichter

Nach Informationen der slowenischen Nachrichtenagentur STA unter Berufung auf Informationen aus Verbandskreisen habe der Verband zudem eine formale Beschwerde gegen die Schiedsrichter eingereicht.

Sloweniens Coach Veselin Vujovic, der nach der Siebenmeterentscheidung gegen sein Team aus Protest zunächst entrüstet ins eigene Tor gestürmt war, um den deutschen Schützen Tobias Reichmann zu verunsichern, war auch im Anschluss darauf nicht mehr zu halten.

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Der Sport werde von Idioten geleitet, wird der ehemalige Weltklasse-Handballer zitiert. Reichmann bezeichnete Vujovic' Aktion als "unsportlich und lächerlich".

Vujovic ist in der Handball-Szene als Skandal-Trainer bekannt. Unter anderem war er mehrfach wegen Ausrastern verbaler und körperlicher Art bei Handball-Spielen gesperrt worden.

Slowenien kann - anders als die deutsche Mannschaft, die mit drei Punkten aus zwei Spielen bereits vorzeitig in der Hauptrunde steht - noch in der ersten Gruppenphase scheitern. Zum Abschluss steht für die Osteuropäer die entscheidende Partie gegen Montenegro (ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) an. (Die Tabelle im Überblick)