David Späth wollte die 3,5 Kilogramm schwere Silbertrophäe gar nicht mehr loslassen.
Ist Model-Cousin Wolffs Erbe?
„Irgendwie so leicht“ fühle sich der DHB-Pokal an, den der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen beim Interviewmarathon nach dem dramatischen Finale in Köln umklammerte. Er könne ihn ewig so festhalten, sagte er.
Späth, das erst 20 Jahre alte Torwarttalent, hatte sich die ehrenvolle Aufgabe des Cup-Beschützers redlich verdient. Der Shootingstar war einer von mehreren Löwen-Helden, die Köln am Wochenende überraschend als Pokalsieger verließen. Zweifellos war er jedoch derjenige, der dem breiten Publikum am wenigsten bekannt war.
Was sich ändern dürfte: Der Cousin von Model Stefanie Giesinger - 2014 Siegerin von Heidi Klums „Germany‘s Next Topmodel“ - ist auf bestem Weg, zur Nummer 1 im deutschen Tor zu reifen.
David Späth auch für DHB-Team berufen
„Ich bin nicht überrascht. Riesenkompliment an ihn, wie abgezockt er das macht“, sagte sein am Sonntag nicht weniger wichtiger Torwartkollege Joel Birlehm. Spielmacher Juri Knorr adelte Späth gar als das derzeit „größte Torwart-Talent in Europa, ein mega geiler Typ. Er wird einen ganz großen Weg gehen.“
Späth, darüber sind sich Fachleute nicht erst seit seinen starken Paraden beim Final Four in der Lanxess Arena einig, gehört die Zukunft. Bundestrainer Alfred Gislason berief den Youngster für den Lehrgang in der kommenden Woche erstmals für Länderspiele ins Nationalteam, im Training durfte er zuvor schon mitwirken.
Im Windschatten von Andreas Wolff und Teamkollege Birlehm soll er zur Nummer 1 der Zukunft reifen. Für die Heim-WM 2027 müsse man Späth „auf dem Zettel haben“, sagte DHB-Nachwuchscoach und Ex-Bundestrainer Martin Heuberger.
Parade rettete Löwen in die Verlängerung
Für 1,97-Meter-Mann Späth fühlt sich die derzeitige Reise ein wenig unwirklich an. Nach seinem Bundesliga-Debüt mit 18 Jahren hatte ihn ein Kreuzbandriss lange außer Gefecht gesetzt.
Und nun der große Wurf auf der großen Bühne. „So etwas habe ich sonst nur im Fernsehen gesehen“, sagte er nach dem Finalsieg im Siebenmeterwerfen gegen den SC Magdeburg (36:34) lachend.
Mit seinem parierten Siebenmeter Sekunden vor Schluss gegen Kay Smits hatte er die Löwen in dem spektakulären Finale erst in die Verlängerung gerettet, in der Verlängerung überragte er dann wieder - hielt erneut einen Siebenmeter und mehrere freie Würfe. Es sollen nicht seine letzten Heldentaten im Trikot der Mannheimer gewesen sein.
Eine Ära wolle er bei den Löwen prägen, sagte Späth zuletzt. Am Sonntag ergänzte er: „Heute habe ich hoffentlich damit begonnen.“