Bundestrainer Alfred Gislason hat die bevorstehende Trennung des Deutschen Handballbundes (DHB) von seinem langjährigen Sportvorstand Axel Kromer offenbar nicht kommen sehen.
Gislason überrascht mit Statement
„Natürlich ist das ein Thema bei uns gewesen“, sagte der 64-Jährige im Rahmen des Lehrgangs der DHB-Auswahl in Kopenhagen: „Das war eine sehr große Überraschung für uns und wir sind darüber natürlich sehr traurig.“
DHB-Kapitän lobt Kromer
Kapitän Johannes Golla, der sich mit dem Team auf das Testspiel gegen Schweden in Växjö am Sonntag vorbereitet, schlug in die gleiche Kerbe. Es sei für alle Spieler eine „überraschende Nachricht, die ein wenig aus dem Nichts“ kam, gewesen, sagte Golla. Kromer habe „viel Herzblut in dieses Konstrukt“ gesteckt.
Zu den Hintergründen der Trennung konnte sich Golla laut eigener Aussage nicht äußern. „Das ist auch nicht das Thema der Spieler, sich darüber öffentlich zu äußern“, sagte der 26-Jährige.
Am Samstagabend hatte der DHB bekannt gegeben, den zum Jahresende auslaufenden Vertrag mit Kromer (47) nicht zu verlängern. Die Entscheidung fiel auf der turnusmäßigen Präsidiumssitzung in Bremen. Kromer sagte dem SID im Anschluss, von der Trennung „völlig überrascht“ worden zu sein. Er sähe den Verband und die Nationalteams eigentlich „auf einem guten Weg“.
DHB-Testspiel in Schweden
Das deutsche Team hofft in Schweden auf eine Revanche für das verlorene kleine Finale bei der Heim-EM in Januar (31:34). Die Trainingstage zuvor in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sind Teil der ersten Phase der Olympia-Vorbereitung. Höhepunkt und Abschluss der Maßnahme ist das Testspiel am kommenden Sonntag im südschwedischen Växjö.
Für Gislason ist die Partie ein wichtiger Gradmesser. "Obwohl wir nicht den kompletten Kader zusammen haben, läuft es sehr gut", betonte der Isländer, der unter anderem auf den erkrankten Spielmacher Juri Knorr verzichten muss: "Die Stimmung ist sehr gut, wir haben die Tage genutzt und freuen uns auf das Spiel."
Kapitän Golla warnte indes vor dem erfahrenen Gegner: „Wir wissen im Großen und Ganzen, was uns erwartet. Es ist eine eingespielte Mannschaft, die stark im Eins-gegen-Eins ist“, sagte er. „Es steht außer Frage, dass wir eine sehr gute Leistung brauchen, um mitzuhalten.“