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Farce bei Olympia-Quali: Handballerinnen von Turnier ausgeschlossen

Olympia-Quali sorgt für Farce

Kameruns Handballerinnen dürfen nicht zum Qualifikationsturnier nach Ungarn reisen. Auch die Auswahl des Ersatzes sorgt für Erstaunen.
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft siegt auch im zweiten Spiel gegen Israel mühelos. Das Ticket für die Europameisterschaft hatten sie schon zuvor gelöst.
Kameruns Handballerinnen dürfen nicht zum Qualifikationsturnier nach Ungarn reisen. Auch die Auswahl des Ersatzes sorgt für Erstaunen.

Schon vor dem Start am Donnerstag sorgt die Handball-Qualifikation der Frauen für die Olympischen Spiele 2024 in Paris für Aufsehen.

Wie der Handball-Weltverband (IHF) am Dienstag mitteilte, kann die kamerunische Nationalmannschaft nicht im ungarischen Debrecen spielen, wo eines der drei Ausscheidungsturniere für Olympia stattfindet.

Der Grund: Der Verband aus Kamerun konnte die notwendigen Dokumente für die Visa-Ausstellung an das Team nicht einreichen. Dabei habe sich selbst die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Yaoundé in die wochenlangen Bemühungen eingeschaltet.

Sie blieb am Ende aber genauso erfolglos wie der Ungarische Handball-Verband, der Weltverband und das ungarische Außenministerium.

Bei den Weltmeisterschaften 2021 in Spanien und 2023 in Skandinavien sind kamerunische Nationalspielerinnen aus ihren Unterkünften verschwunden, nach Medienberichten haben sie sich mutmaßlich abgesetzt und Asyl beantragt.

Um den „den Wettbewerb so fair wie möglich zu halten“, entschied sich das IHF-Exekutivkomitee am Dienstagabend, zwei Tage vor Turnierbeginn, Großbritannien den freigewordenen Platz zu überlassen.

Laut Regelwerk müsste eigentlich eine andere Nation vom afrikanischen Kontinent nachnominiert werden. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit konnte allerdings kein afrikanisches Team seine Teilnahme bestätigen.

Wahl Großbritanniens als Ersatz ist kurios

Dass ausgerechnet Großbritannien nun als Ersatz einspringt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn die Britinnen konnten nicht einmal an der Qualifikation zur Handball-EM 2024 teilnehmen.

Der britische Verband zog sein Team kurzfristig vor der Auslosung zurück, weil er sich die Teilnahme an der Gruppenphase finanziell nicht leisten konnte.

Nach dieser Entscheidung kamen sie nicht ungestraft davon. Der British Handball Association wurde eine Strafe von 10.000 Euro verhängt. Die Hälfte der Geldstrafe musste bezahlt werden, die andere Hälfte wurde auf Bewährung verhängt.

Deutschland kämpft um Olympia-Ticket

Auch die deutschen Handballerinnen haben die Möglichkeit, sich in einem Qualifikationsturnier noch das Ticket für Paris zu sichern.

Im heimischen Neu-Ulm trifft das DHB-Team am Donnerstag auf Slowenien (ab 17.30 Uhr LIVE im Free-TV und im Stream auf SPORT1). Die anderen beiden Gegner sind Montenegro und Paraguay.

Die ersten beiden Teams jedes Quali-Turniers erreicht die Olympischen Spiele.