Ab Donnerstag gilt es für die deutsche Handball-Nationalmannschaft. Zum Auftakt des Olympia-Qualifikationsturniers in Hannover trifft die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason auf Algerien (ab 17.30 Uhr live auf SPORT1).
„Völlig unnötig!“ Gislason deutlich
„Wir wissen, dass wir schwere Gegner vor uns haben, aber unser Ziel ist nach wie vor, bei Olympia zu spielen“, sagte der Isländer in einer Liveschalte in den SPORT1 News.
Dabei ist es auch für ihn eine besondere Situation. So verlängerte er zwar seinen auslaufenden Vertrag bis 2027, diese Verlängerung greift er aber nur im Falle einer gelungenen Qualifikation.
„Es ist völlig unwichtig für diese Tage, was mit mir passiert“, wiegelte Gislason allerdings ab. Für ist es dabei besonders wichtig, „dass die Mannschaft fokussiert ist und solche Störfeuer von außen wegen mir sind völlig unnötig.“
Trotz Klausel: Gislason „voll fokussiert“ auf Olympia-Quali
Dabei untermauerte er nochmal, dass eine Entscheidung über seine Zukunft aus seiner Sicht auch erst im Anschluss an das Turnier hätte fallen können.
Der Verband wollte jedoch vor dem Turnier Klarheit schaffen. Sport-Vorstand Axel Kromer bezeichnete bei einem digitalen Medientermin das Verkünden der Klausel mittlerweile als Fehler.
Mit einem Scheitern will sich Gislason aber nicht beschäftigen. „Wir sind voll fokussiert darauf, dass es nicht schief geht“, berichtete der Bundestrainer.
Und sollte doch eines der zwei Olympia-Tickets verpasst werden? “Ich habe signalisiert, dass ich sehr gerne weitermachen würde, aber bei einem Scheitern muss man reden“, erklärte er. Und sollte es letztlich zum Aus kommen, ginge für den 64-Jährigen „das Leben weiter“.
„Sehr gefährlich!“ Gislason warnt vor Underdog
Jetzt richtet sein Blick sich erstmal auf die anstehenden Gegner. Dabei trifft sein Team neben Algerien auf Österreich und Kroatien - beide Teams waren bereits bei der EM-Hauptrunde Gegner.
Damals gab es jedoch keinen Sieg gegen die beiden Länder. „Das sind andere Spiele und ganz andere Voraussetzungen“, erklärte Gislason.
Dabei erinnerte er daran, dass seine Schützlinge trotz eines „nicht so guten“ Auftritts im letzten Angriff hätten gewinnen können. „Ironischerweise: Wenn wir gewonnen hätten, wäre nicht die Österreicher, sondern Isländer heute hier“, erklärte er.
Zu einem isländischen Duell kommt es dennoch, denn Kroatien wird seit kurzem von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson trainiert. „Wir sind Landsleute und haben sehr oft in der Bundesliga gegeneinander gespielt, er mit Berlin und ich mit Kiel. Wir kennen uns also gut“, so Gislason, der das Aufeinandertreffen aber nicht zu hoch hängen will.
Viel mehr richtet sich sein Blick erstmal auf den Auftaktgegner. „Man redet natürlich sehr viel über die Spiele gegen Kroatien und Österreich, man muss aber aufpassen auf eine Mannschaft wie Algerien. Wir wollen erst mal dies Spiel sehr fokussiert angehen, weil sie sind sehr gefährlich, wenn man sie lässt“, warnte der routinierte Trainer.
„Wollen an EM anknüpfen!“ Gislason hofft auf EM-Stimmung
Der Fokus liegt aber ausschließlich auf der eigenen Leistung. „Wir wollen an eine gute EM anknüpfen“, gab er als Marschroute aus.
Dabei kann er auf einen „Großteil“ der Mannschaft bauen, die bei der EM im Januar auf Platz vier gekommen ist. Nur Martin Hanne, Justus Fischer und Kai Häfner mussten verletzungsbedingt absagen. Für sie rutschten mit Marian Michalczik, Luca Witzke und Franz Semper in den Kader, die „alle Erfahrung mit uns haben“.
Gemeinsam mit den heimischen Fans soll dann der Olympia-Traum erfüllt werden. „Jedes solcher Spiele ist ein Geschenk an einen selbst und ich freue mich riesig. Die Halle wird voll, ich hoffe, die Stimmung wird nah an der EM-Stimmung sein. Es wird riesig, denke ich“, so Gislason.