Graue Wolken über Trondheim!

Das ambitionierte Handball-Team Kolstad IL wird in der kommenden Saison erstmals an der Champions League teilnehmen und hat sich dafür unter anderem mit Sander Sagosen hochkarätig verstärkt.

Doch nun holen den Verein die hohen Investitionen schon wieder ein. Wie der norwegische Fernsehsender TV2 berichtet, drohen den Akteuren drastische Gehaltskürzungen. Es wird berichtet, dass die Spieler in der anstehenden Saison auf 30 Prozent und in dem darauffolgenden Jahr auf 20 Prozent verzichten sollen.

Verein bestätigt Schwierigkeiten

Demnach müsse der Klub sein Gehaltsvolumen von umgerechnet 4,6 Millionen Euro auf 1,3 Millionen senken muss. Dabei sind nicht nur die Spieler mit inbegriffen, sondern auch die Arbeiter aus der Verwaltung.

Die Verantwortlichen um Geschäftsführer Jostein Sivertsen bestätigten am Dienstag die Berichte über die finanziell schwierige Situation und die sich daraus ergebenden Konsequenzen.

„Wir haben einen Aktionsplan zur Kostenreduzierung für die kommende Saison umgesetzt, der sicherstellen wird, dass wir die Bilanzen ausgleichen“, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung.

Der Verein sieht der Situation jedoch gelassen entgegen. „Wir reduzieren die Kosten in vielen Bereichen, aber in erster Linie sind es die Personalkosten, die wir reduzieren können, ohne die von uns initiierten sportlichen Initiativen wesentlich zu beeinträchtigen.“

Woher die finanziellen Probleme kommen? Wie TV2 vermeldet, seien die Sponsoreneinnahmen weit hinter den Erwartungen geblieben, weshalb ab sofort gespart werden müsse.

Die Norweger haben innerhalb von zwei Jahren ihre Lohnkosten enorm gesteigert. 2021 lagen sie noch bei unter einer Million Euro, ehe sie in der vergangenen Saison auf rund 2,1 Millionen und nun für die kommende Spielzeit auf etwa 4,6 Millionen Euro gestiegen sind.

Kolstad möchte zur Handball-Großmacht werden

Der Grund dafür ist, dass Kolstad zu einer Großmacht im europäischen Handball werden will. Dafür hat sich Sivertsen einen finanzstarken Sponsoren-Pool herangezogen, bei dem eine Supermarktkette eine führende Rolle einnimmt.

Der Leuchtturm des Projekts soll ein Einheimischer werden, der in Deutschland beim THW Kiel zu einem Superstar des Handballs wurde. Die Rede ist von Sander Sagosen, der ab diesem Sommer seine Zelte in Trondheim aufschlägt. Neben ihm wechselt auch Magnus Rod von der SG Flensburg-Handewitt zu den Norwegern.

Bereits vor der vergangenen Saison stießen die Nationalspieler Torbjörn Bergerud, Magnus Gullerud und Vetle Eck Aga sowie die isländischen Nationalspieler Sigvaldi Gudjonsson und Janus Smarason zum Team.

Im September startet Kolstad dann ins Abenteuer Champions League und trifft in Gruppe A auch auf Sagosens Ex-Klub THW Kiel. Es soll der vorläufige Höhepunkt der Entwicklung werden.

Die Vorfreude darauf dürfte durch die