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Golf: Wie saudisches Geld das Milliarden-Geschäft zerfallen lässt

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Golf: Wie saudisches Geld das Milliarden-Geschäft zerfallen lässt

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Das Milliarden-Geschäft Golf zerfällt

Die PGA-Tour hat 17 teils prominente Spieler wegen ihrer Teilnahme an der umstrittenen Saudi-Tour ausgeschlossen. Die Golf-Welt ist nun tief gespalten.
Golf-Legende Greg Norman ist der CEO des saudischen LIV-Projekts
Golf-Legende Greg Norman ist der CEO des saudischen LIV-Projekts
© Imago
Die PGA-Tour hat 17 teils prominente Spieler wegen ihrer Teilnahme an der umstrittenen Saudi-Tour ausgeschlossen. Die Golf-Welt ist nun tief gespalten.

Phil Mickelson lieferte einen Vorgeschmack, wie die neue Golf-Welt aussehen dürfte.

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„Ich habe den Ball gut getroffen, es war ein riesiger Spaß“, sagte der US-Topstar nach seiner ersten Runde beim wohl umstrittensten Turnier in der Geschichte der edlen Sportart.

Kritische Nachfragen? Unerwünscht: „Ich bin nicht bereit, über irgendetwas im Zusammenhang mit der PGA zu diskutieren.“ (BERICHT: Der Fall einer Golf-Ikone)

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Kurz zuvor war einem Mickelson unliebsamen Journalisten durch Sicherheitspersonal die Teilnahme an der Pressekonferenz verwehrt worden.

Spätestens seit Donnerstag ist die Eliteklasse des Golfsports tief gespalten. In London begann da die Auftaktveranstaltung der schlecht beleumundeten, weil mit saudischen Millionen finanzierten Serie von LIV Golf Investment - und löste damit ein Erdbeben aus.

PGA sperrt teils namhafte Stars

Nur Minuten nach dem ersten Abschlag der dort teilnehmenden Stars wie Mickelson oder dem deutschen Profi Martin Kaymer griff der bisherige Branchenführer, die US-amerikanische Spielervereinigung PGA. durch.

17 Spieler hat sie für ihre Turniere gesperrt, darunter in Mickelson, Kaymer sowie Dustin Johnson (USA), Sergio Garcia (Spanien), Louis Oosthuizen und Charl Schwartzel (beide Südafrika) sechs Major-Sieger.

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Es ist eine Zerreißprobe mit ungewissem Ausgang, gegen einen neuen Feind mit mächtigen und fragwürdigen Verbündeten.

Saudi-Arabien schmückt sich nicht nur mit Golf-Superstars

Die absurde Geldsummen, die bei der LIV-Tour im Spiel sind, stammen aus dem Staatsfonds Saudi-Arabiens und wurden damit auch auf Kosten schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen erzeugt - man bedenke vor allem den Auftragsmord an dem in den USA lebenden Regimekritiker Jamal Khashoggi 2018.

Kronprinz Mohammed bin Salman, dem die tragende Rolle in dem Mord zugeschrieben wird tut seit Jahren einiges, um mit sportlichen Großereignissen von den trüben Seiten seines Regimes abzulenken: Im vergangenen Jahr übernahm ein von „MBS“ gesteuertes Konsortium Premier-League-Klub Newcastle United, seit 2021 gastiert in Saudi-Arabien auch die Formel 1, wo in diesem Jahr der Umgang mit dem Raketenanschlag in Dschidda für Beklemmung sorgte. Auch die Wrestling-Liga WWE wurde mit einem ebenso umstrittenen und von einigen Turbulenzen begleiteten Mega-Deal gewonnen.

Das öffentliche Gesicht von LIV Golf ist Legende Greg Norman, der die Firma als CEO leitet - und so tut, als hätte sie mit den saudischen Herrschern quasi nichts zu tun: „Sie sind nicht meine Bosse, wir sind unabhängig, ich berichte nicht an Saudi-Arabien, ich berichte nicht an MBS“, sagte Norman zuletzt bei Sky - und ignorierte damit die Tatsache, dass hinter LIV der von MBS gelenkte Staatsfonds PIF steht.

PGA bestraft Teilnehmer der LIV Golf Investment

Ob es der PGA mit ihrem Widerstand gegen die neue Serie um das moralische Problem der Saudi-Tour geht, ist zu bezweifeln - näher wird ihr das Problem liegen, dass das hochgepumpte Projekt ihre eigenen Geschäftsinteressen bedroht.

Rein monetär ist die LIV gegenüber den PGA im Vorteil. Die höchstdotierte PGA-Veranstaltung im Jahr 2022 ist die Players Championship, dotiert mit 20 Millionen Dollar, 3,6 Millionen Preisgeld für den Sieger und noch 41.000 für den Letzten.

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Schon das Auftakt-Einladungsturnier von LIV bietet eine Gesamtdotierung von 25 Millionen Dollar, vier Millionen für den Gewinner und 120.000 für den Letztplatzierten.

„Ich kann schon verstehen, warum man da antritt“, kommentierte der nordirische Spitzenspieler Rory McIlroy, der selbst dem Werben widerstand: „Jeder hat das Recht, für sich selbst zu entscheiden - aber für den Golfsport ist das keine gute Entwicklung.“

Sportlich verkompliziert die Spaltung in der Golferspitze tatsächlich vieles. Bislang galt: Wer die Topturniere der PGA gewann, war zu diesem Zeitpunkt der beste der Welt. Künftig muss sich aber beispielsweise der Masters-Sieger fragen lassen, ob er nicht an jenem Tag den Mickelsons der Parallelwelt unterlegen gewesen wäre. (NEWS: Woods lehnt Mega-Summe ab)

Spitzt sich der Konflikt zwischen PGA und LIV weiter zu?

„Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass Geld kein Motivator wäre“, hatte Kaymer unlängst bei Sky Sports UK eingestanden. Nun ist der auf Weltranglisten-Platz 215 abgerutschte und seit nunmehr acht Jahren auf einen Profisieg wartende Mettmanner nicht mehr der Spitzenklasse seines Berufstandes zuzuordnen. Ein Mickelson hingegen, im Vorjahr noch Gewinner der PGA Championship, tauscht hingegen sportliche Perspektive gegen reichlich Geld.

Dabei ist es keineswegs so, dass die Familie Mickelson ohne saudische Aufwandsentschädigung künftig in die Armutsfalle tappen würde - auf einen Karriereverdienst von rund 800 Millionen Dollar bringt es der 51-Jährige.

Nun ist für ihn der Weg zu den berühmtesten Turnieren verbaut, auch sein Startrecht beim Ryder Cup, dem klassischen US-Europa-Vergleich, hat er verloren.

Die Maßnahmen der PGA seien „rachsüchtig“, polterte LIV in einer ersten Stellungnahme, sie „vertiefen die Kluft zwischen der Tour und ihren Mitgliedern. Dies ist mit Sicherheit nicht das letzte Wort.“

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Mit Sportinformationsdienst (SID)