Herausragender Start für Team USA in den 43. Ryder Cup - und die Gefahr einer bösen Klatsche für Team Europa um Vizekapitän Martin Kaymer.
Ryder-Cup: Europa droht historische Klatsche
Während die Amerikaner ihre Favoritenrolle eindrucksvoll untermauert haben, läuft es beim Gegner noch alles andere als rund.
Höchste Führung für USA seit 46 Jahren
Nach den beiden Auftaktrunden des prestigeträchtigen Duells der jeweils zwölf besten Golfer aus Amerika und Europa lagen die US-Stars in Haven/Wisconsin gegen den Titelverteidiger mit 6:2 vorn - es ist die größte Führung nach Tag eins seit 46 Jahren.
„Das ist ein großartiger Start“, sagte US-Kapitän Steve Stricker: „Meine Botschaft an die Jungs lautet aber: Morgen ist ein neuer Tag.“ Olympiasieger Xander Schauffele und der Weltranglistenzweite Dustin Johnson steuerten bei windigen Bedingungen am Lake Michigan jeweils zwei Punkte für das Team USA bei.
Zauberschlag von Jordan Spieth
Außerdem sorgte Jordan Spieth mit einem Zauberschlag für DAS Highlight des ersten Tages. (BERICHT: Zauberschlag verblüfft die Golf-Welt)
Im ersten Match des Tages gemeinsam mit Justin Thomas gegen das europäische Duo Jon Rahm und Sergio Garcia geriet er an Loch 17 gehörig in die Bredouille. Der Ball landete neben der Bahn auf einer fast senkrecht abfallenden Böschung.
Spieth, der am Schlag war, suchte nach dem richtigen Stand und schlug den Ball fast senkrecht in die Höhe. Danach verlor er seine Balance und trudelte beinahe den kompletten Abhang hinunter. Erst kurz vor dem Wasser kam er zum Stehen und ersparte sich ein kühles Bad.
Aber viel wichtiger: Der Ball landete tatsächlich auf dem Grün und blieb nur wenige Meter vor dem Loch liegen - aus einer fast unmöglich zu spielenden Lage beförderte der US-Amerikaner das Spielgerät in die perfekte Putting-Position.
Gebracht hat der Zauberschlag allerdings nichts. Am Ende holten Rahm und Garcia den Punkt und brachten Europa mit 1:0 in Führung - doch danach ging es bergab.
McIlroy kassiert zwei Niederlagen
Aufseiten der Gäste musste der ehemalige Weltranglistenerste Rory McIlroy zwei Niederlagen einstecken - für die Matches am Samstag wurde der Nordire nicht nominiert.
Für Europa blieb der Erfolg des Weltranglistenersten und US-Open-Siegers Rahm mit Garcia in den Foursomes der einzige Sieg. Bei den anschließenden Fourballs erreichten die Europäer trotz Führung in drei der vier Matsches lediglich zwei Unentschieden.
„Das ist kein guter Start, aber es gibt noch viel zu gewinnen. Es sind noch 20 Punkte zu vergeben“, sagte Europas Kapitän Padraig Harrington.
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Ryder-Cup-Spezialist Kaymer nur als Vizekapitän dabei
Als Vizekapitän des europäischen Teams ist Martin Kaymer (Mettmann) dabei. Der 36-Jährige gilt mit drei Siegen bei vier Teilnahmen als ausgemachter Ryder-Cup-Spezialist. Er ist aber schon seit geraumer Zeit außer Form und deshalb in diesem Jahr nicht als Spieler dabei.
Die Amerikaner werden zumindest moralisch durch Superstar Tiger Woods unterstützt, der sich von den schweren Beinverletzungen infolge eines Autounfalls im Februar erholt. „Wir wissen, dass er uns den Rücken stärkt, das ist wirklich cool“, sagte US-Spieler Harris English, der wie seine Mitspieler von Woods eine Textnachricht erhalten hatte.
Am Samstag stehen erneut vier Fourballs sowie vier Foursomes auf dem Programm. Dem Team aus Europa reichen als Titelverteidiger 14 der zu vergebenden 28 Punkte. Die Herausforderer aus den USA benötigen hingegen 14,5 Punkte, um den Cup zurückzuerobern. Europa hat neun der letzten zwölf Vergleiche gewonnen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)