Historischer Coup für eine lebende Golf-Legende! Der US-Amerikaner Phil Mickelson hat sich bei der US PGA Championship zum ältesten Major-Sieger der Golfgeschichte gekrönt.
Auch Brady feiert großen Golf-Moment
Der 50-Jährige gewann mit zwei Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Brooks Koepka und den Südafrikaner Louis Oosthuizen, es war zugleich sein sechster Sieg bei einem der vier großen Turniere.
Zu dem Meilenstein gratulierten zahlreiche Sportgrößen, nicht nur aus dem Golf, auch NFL-Superstar Tom Brady - der mit dem Super-Bowl-Gewinn mit den Tampa Bay Buccaneers in diesem Jahr selbst seine Super-Bowl-Form unterstrichen hat, feierte Mickelson mit den Worten: "Das ist mein Quarterback!"
Phil Mickelson knackt 53 Jahre alten Rekord
Auf dem Kurs auf Kiawah Island in South Carolina spielte Mickelson zum Abschluss eine 73er-Runde, blieb damit einen Schlag über Par, doch es genügte: Koepka (74 Schläge) und Oosthuizen (73) bauten bei windigen Bedingungen am Sonntag keinen echten Druck mehr auf, mit 282 Schlägen sicherte Mickelson sich den Siegerscheck über 2,1 Millionen Dollar (1,7 Millionen Euro).
Der Rekord, den Mickelson knackte, war älter als er selbst: Sein Landsmann Julius Boros war bislang der älteste Major-Sieger gewesen, im Jahr 1968 hatte er die PGA Championship im Alter von 48 Jahren gewonnen.
Der älteste Sieger seitdem war Ikone Jack Nicklaus, der beim Masters-Triumph 1986 46 war - und im ewigen Ranking nun auf Platz 4 hinter Tom Morris Sr. (1867 Gewinner von The Open mit 47) gerutscht ist. Tiger Woods war bei seinem Masters-Triumph 2019 43, er ist in diesem Ranking (noch?) nicht in den Top 10. Nicklaus und Woods - der sich aktuell noch von seinem schweren Autounfall im März erholt - hinterließen ebenso Glückwunsch-Botschaften in den sozialen Medien.
20 Kilo verloren - dank Fasten und Kaffee
"Das ist ein unglaubliches Gefühl", sagte Mickelson selbst: "Ich habe geglaubt, dass es möglich ist, obwohl eigentlich alles dagegen sprach. Ich hoffe, das ist für andere eine Inspiration. Man muss an seinen Fähigkeiten arbeiten, aber bei Gott: Das ist es wert."
Eigentlich galt er schon als eine Art Auslaufmodell, spielt seine erste Saison auf der Champions Tour für die "Ü50"-Senioren. In der Weltrangliste rutschte Mickelson auf Platz 115 ab. Dort wird er nach seinem Coup nun wieder auf Rang 32 geführt.
Bei dem unerwarteten Triumph half auch ein Fitnessprogramm, das sich der einst übergewichtige Mickelson vor Jahren verordnet hatte.
"Der Arzt sagte mir vor zehn Jahren, mein Immunsystem sei aus der Balance, seitdem trinke ich den ganzen Tag Kaffee", berichtete Mickelson, der sein Lieblingsgetränk inzwischen auch als Eigenmarke vertreibt. Auch eine Fastenkur trug zur neuen Stärke bei: "Das ist ein wichtiger Teil, mich schneller zu erholen. Ich habe mehr Energie für den Tag. Ich war seitdem nicht einen Tag krank", berichtet der Linkshänder, der mehr als 20 Kilogramm abnahm.
Mickelson beendet achtjährige Durststrecke
10.000 Zuschauer waren auf der Anlage zugelassen, sie unterstützten Mickelson teilweise lautstark.
"Ich glaube nicht, dass ich jemals eine solche Erfahrung gemacht habe, danke dafür", sagte Mickelson als er die Wanamaker-Trophäe entgegennahm: "Ein bisschen nervenaufreibend, aber vor allem genial." Sein letzter Majorsieg hatte schon acht Jahre zurückgelegen, 2013 gewann er bei der British Open.
Martin Kaymer war bei dem Turnier zum dritten Mal in Folge und zum siebten Mal insgesamt am Cut nach zwei Runden gescheitert. Der 36-Jährige hatte bei seiner 13. Teilnahme die Qualifikation für das Wochenende um drei Schläge verpasst.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)