Alles blickt auf Saudi-Arabien - doch auch die WM 2030 in sechs Ländern auf drei Kontinenten birgt Gesprächsstoff. Vor der Vergabe des Fußball-Weltverbandes FIFA am Mittwoch gibt der SID einen Überblick über die wichtigsten Themen rund um das Mega-Event zum 100-jährigen WM-Jubiläum.
WM 2030: Sechs Länder, drei Kontinente, viele Fragen
JUBILÄUM
100 Jahre nach der Premieren-WM 1930 in Uruguay finden die ersten drei Turnierspiele in Südamerika statt. Die favorisierte Bewerbung aus Spanien, Portugal und Marokko wurde daher schon im Vorjahr mit der aus Argentinien, Paraguay und Uruguay zusammengelegt. Dadurch gab es weder für das Jubiläums-Turnier 2030 noch für die WM 2034, die nach Saudi-Arabien gehen wird, eine Gegenkandidatur.
ORGANISATION
Über sechs Wochen soll sich das Turnier erstrecken. Nach einer Jubiläumsfeier in Uruguays Hauptstadt Montevideo und den drei ersten Partien (8./9. Juni) soll die WM am 13. und 14. Juni offiziell eröffnet werden. Die Teams, die zunächst in Südamerika antreten, werden dazu etwa elf bis zwölf Tage Reise- und Regenerationszeit vor den weiteren Spielen in Spanien, Portugal oder Marokko erhalten. Das Finale ist für den 21. Juli geplant. Die Abstellungszeit soll sich dennoch nicht verlängern, was zu einer kürzen Vorbereitung für die Teams führt.
NACHHALTIGKEIT
Sechs Länder, drei Kontinente - auf Spieler und Fans warten weite Wege zwischen den 23 vorgesehenen Stadien. Sportökonom Guillaume Gouze sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die FIFA eine „moralische Verantwortung“ in Klimafragen habe. Die Mega-WM inklusive bevorstehender Flugreisen stelle aber einen „ökologischen Irrweg“ dar. Der Weltverband verweist darauf, dass sich die Gastgeberländer „in unmittelbarer geografischer Nähe befinden und über umfangreiche und gut entwickelte Verkehrsverbindungen und Infrastrukturen verfügen“.
MENSCHENRECHTE
Viel wird über die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien diskutiert. Amnesty International sieht aber auch in Spanien, Portugal und Marokko Nachholbedarf. Kritisiert wird etwa der „übermäßige Einsatz von Polizeigewalt gegen Menschenmengen“ in allen drei Ländern sowie „Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit und das Fortbestehen von rassistischen, sexistischen und homophoben Übergriffen im Fußball“. Dazu würden außereheliche und gleichgeschlechtliche Beziehungen in Marokko kriminalisiert. Menschenrechtler vermissen „klare Zusagen“, um die genannten Risiken „angemessen“ anzugehen.