Die Fußballweltmeisterschaft in Katar liegt knapp neun Monate zurück, doch bei Ex-Bondscoach Louis van Gaal scheint die Viertelfinal-Niederlage mit der niederländischen Nationalmannschaft gegen den späteren Weltmeister aus Argentinien auch heute noch tief in den Knochen zu stecken.
Van Gaal? Oranje-Star distanziert sich
Im Gespräch mit dem niederländischen TV-Sender NOS gab der ehemalige Oranje-Trainer nun an, dass die WM seiner Meinung nach manipuliert gewesen sei - und das zugunsten der Albiceleste, da die FIFA laut ihm Lionel Messi mit der Weltmeisterschaft die perfekte Geschichte liefern wollte.
„Glaube ich, dass Messi Weltmeister werden musste? Ich denke schon. Ich meine das wirklich so“, betonte der 72-Jährige und argumentierte damit, dass die Mannschaft um den siebenmaligen Ballon-d‘Or-Gewinner von den Schiedsrichtern bevorzugt worden sein soll.
Van Gaal: Argentiniens Sieg „war abgekartet“
„Wenn du gesehen hast, wie Argentinien seine Tore schoss und wie wir unsere Tore schossen. Wie die Argentinier Grenzen überschritten und nicht bestraft wurden … es war abgekartet“, meinte van Gaal, der der FIFA mit diesen Aussagen Manipulation vorwarf.
In dem von Spanier Antonio Mateu Lahoz geleitetem Viertelfinale war die Nationalmannschaft der Oranje gegen den späteren Weltmeister erst im Elfmeterschießen ausgeschieden, nachdem man in der regulären Spielzeit noch nach einem 0:2-Rückstand ausgeglichen hatte. Es war das letzte Spiel für van Gaal als Trainer der Oranje, der sein Amt im Anschluss an das Turnier an Ronald Koeman übergab.
Von seinen damaligen Spielern erhält der frühere Bayern-Coach für seine Verschwörungstheorie allerdings keine Unterstützung. „Er kann sagen, was er will, es ist seine Meinung, aber ich stimme nicht mit ihm überein und ich teile nicht dieselbe Meinung“, sagte Abwehrstar Virgil van Dijk bei nos.nl.
Auf die Frage, ob er und die Mannschaft also nicht hinter van Gaals Worten stünden, sagte er klipp und klar: „Nein!“
Die Schiedsrichter-Entscheidungen waren damals im Nachhinein durchaus kritisiert worden. Lahoz zog in der Partie insgesamt 15 Gelbe Karten und sorgte damit für einen WM-Rekord. Anfangs souverän, entglitt ihm Partie in der Folge vollständig, ohne dass er dabei jedoch eine Seite deutlich bevorzugte.
Schiedsrichter-Entscheidungen falsch, aber nicht nur zu Argentiniens Vorteil
Durch den Sieg qualifizierte sich die Albiceleste schließlich für das Halbfinale, in dem sie sich gegen Kroatien durchsetzte, ehe die Karriere von Messi durch den Finalsieg gegen Frankreich mit dem lang ersehnten Weltmeister-Titel gekrönt wurde.