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WM 2022: "Wo ist das Feuer und die Gier?" - Experten-Kritik zum deutschen WM-Aus

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WM 2022: "Wo ist das Feuer und die Gier?" - Experten-Kritik zum deutschen WM-Aus

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„Das muss sich Flick vorwerfen“

Die deutsche Nationalmannschaft scheidet zum zweiten Mal in Folge in der Gruppenphase einer Weltmeisterschaft aus. Die Experten sind teils geschockt von dem erneut frühen Aus.
Hansi Flick findet nach dem Ausscheiden in der Gruppenphase deutliche Worte über die fehlende Leistung.
Die deutsche Nationalmannschaft scheidet zum zweiten Mal in Folge in der Gruppenphase einer Weltmeisterschaft aus. Die Experten sind teils geschockt von dem erneut frühen Aus.

Der Schock sitzt tief!

Wie schon bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland muss die deutsche Nationalmannschaft auch bei der WM 2022 in Katar nach der Gruppenphase die Koffer packen. (NEWS: WM-Aus für Deutschland)

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Dementsprechend hart gingen die Experten nach Abpfiff mit dem DFB-Team und dem Bundestrainer ins Gericht. „Mit so einer Qualität im Offensivbereich auszuscheiden in dieser Gruppe, das muss er (Flick, Anm. d. Red.) sich vorwerfen“, nahm Bastian Schweinsteiger in der ARD ganz eindeutig den Bundestrainer in die Verantwortung. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Rückendeckung bekam der 57-Jährige hingegen von Sami Khedira. Der Weltmeister von 2014 sah in der Aufstellung zwar einen Fehler, wünscht sich aber trotzdem, „dass Hansi bleibt. Ich sehe ihn trotzdem als extrem guten Trainer“.

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SPORT1 fasst die Stimmen der Experten bei ARD und Magenta zusammen.

Bastian Schweinsteiger (ARD): „Mit so einer Qualität im Offensivbereich auszuscheiden in dieser Gruppe, das muss er (Flick, Anm. d. Red.) sich vorwerfen. Im ersten Spiel gegen Japan, nachdem Gündogan und Müller rausgenommen wurden, ist ein Bruch in die Mannschaft gekommen. Japan hatte da mehr und mehr die Spielkontrolle übernommen. Gegen Spanien fand ich es gut. Da hat er alles richtig gemacht.“

Schweinsteiger: „Wo ist das Feuer und die Gier?“

Zur Aufstellung gegen Spanien: „Die Aufstellung heute war richtig. Vielleicht während dem Spiel, wenn man merkt, dass der Gegner immer besser reinkommt, das dann zu unterbinden, wäre angebracht. Aber das ist schwierig.“

Zur Einstellung auf dem Platz: „Die Verteidigung heute wieder, wie der Gegner da manchmal freistand, wo bleibt da das Brennen? Wo ist das Feuer und diese Gier, da mal hinzugehen, dass es auch mal scheppert und man dagegenhält? Nein, wir gehen da weg.“ (EINZELKRITIK: Einzelkritik: Defensiver Totalausfall)

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Sami Khedira (ARD): „Wo fangen wir an? Ich glaube, wir sind sprachlos, traurig, enttäuscht, wütend. Ich bin geschockt.“

Zum Spiel gegen Costa Rica: „Ich bin enttäuscht und schockiert, wie das heute lief – auch das Spiel an sich. Ja, wir hatten viele Torchancen, aber es war sehr unruhig alles. Wenn man abhängig ist von anderen, kann auch mal was schiefgehen. Aber insgesamt war das Auftreten der Nationalmannschaft zu wenig und das reicht nicht. Deswegen sind wir ausgeschieden.“ (DATEN: WM-Spielplan 2022)

Zum Vergleich mit 2018: „Beim Ausscheiden 2018 gab es oft die Debatte, die Mannschaft ist zu alt und wir brauchen junge Wilde. Absolut korrekt und das ist auch richtig. Für mich ist das dann auch ein Ausbildungsthema. Die Nachwuchsleistungszentren: Wir haben richtig gute Zocker, geile Fußballer. Aber Fußball ist ein bisschen mehr als Zocken. Fußball ist auch Mentalität. Mentalität ist auch gleich Qualität. Bin ich hellwach, bin ich auch ohne Ball hellwach? Die Verteidigung schläft, die ist nicht wach. Sie ist nicht da, sie ist nicht vorbereitet. Es sind individuelle Fehler, es sind Einstellungsfehler. Es sind banale Fehler.“

Müller hört sich nach Abschied an

Zu Hansi Flick: „Er ist selbstkritisch. Ich bin der Meinung, dass er sich in der Aufstellung verzockt hat. Ich würde mir wünschen, dass Hansi bleibt. Ich sehe ihn trotzdem als extrem guten Trainer.“ (STIMMEN: Flick: „Ich war richtig sauer“)

Zu Thomas Müller: „Das hört sich sehr nach dem letzten DFB-Spiel von Thomas Müller an. Damit bricht ein erfahrener Spieler weg. Da müssen wir wieder hinkommen, dass wir Führungsspieler ausbilden.“ (NEWS: Müller deutet DFB-Rücktritt an)

Thomas Hitzlsperger (ARD): „Die Mannschaft hat gut begonnen. Der Plan war: Druck machen, Chancen erarbeiten und der Plan ging auch auf. Dann gibt es so Momente, wo nichts mehr passiert. Jeder lässt ein paar Prozente nach und auf einmal kommt Costa Rica und wird selbstbewusster. Keiner weiß so recht, wie. Aber die Mannschaft schafft es nicht, die wieder hinten einzuschnüren und Druck zu machen.“

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„Spanien und Japan kann man nicht beeinflussen. Aber dieses Spiel konnte man beeinflussen und da war es zu wenig. Es hätte in einer gewissen Phase mehr sein können, so dass man näher ans 7:0 rankommt.“ (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Almuth Schult (ARD): „Ich habe was anderes erwartet. Zum Ende der Halbzeit ist wieder genau das eingetreten. Es waren Nachlässigkeiten, keine 100 Prozent in den Zweikämpfen. Damit haben wir Costa Rica ins Spiel zurückgeholt.“

Zur Einstellung: „Natürlich haben wir hinten raus das Spiel gewonnen. Aber wir hatten nicht über das komplette Spiel die Einstellung und das ist das, was mich stört.“

Japan-Entscheidung „kontrovers und falsch“

Patrick Ittrich (Magenta) zum VAR-Tor Japans: „Der Schiedsrichter war unsicher, hat zu seinem Linienrichter geguckt und hatte zuerst auf Aus entschieden. Dann hat der Videoschiedsrichter eingegriffen und offenbar klar entschieden, dass der Ball im Spiel war.“

Michael Ballack (Magenta) zum VAR-Tor Japans: „Die Entscheidung ist kontrovers und falsch. Du hast eine eventuelle Aus-Entscheidung, die nicht klar belegbar ist, korrigiert. Sie haben es korrigiert, obwohl es nicht beweisbar ist, weil es keine Torlinien-Entscheidung ist.“

Zum erfolglosen Spielstil der deutschen Mannschaft: „Wir sehen es an den Mannschaften, die weniger talentiert sind, die uns aber vor Probleme stellen.“

Zur Aufarbeitung: „Und nicht den gleichen Fehler wie 2018 zu machen, indem der Präsident sich hinstellt und sagt, der Jogi und sein Trainerteam analysieren das jetzt mal und dann macht er weiter.“

Frei Bobic (Magenta): „Wir brauchen wieder die Spieler, die die Ärmel hochkrempeln und in den entscheidenden Augenblicken ein Zeichen setzen.“