Nach dem erneuten Scheitern in der Vorrunde einer WM ist schnell klar gewesen, dass es besonders für DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff eng werden würde.
Die Reaktionen zum Bierhoff-Beben
Nun hat sich dies bestätigt: Der DFB und Bierhoff gehen fortan getrennte Wege (DFB löst Vertrag mit Oliver Bierhoff auf).
Die ersten Reaktionen fielen dennoch überrascht aus. So drückten Per Mertesacker, Martina Voss-Tecklenburg und Christoph Kramer im ZDF ihr Bedauern über die Trennung von Bierhoff aus.
„Überrascht“, „sprachlos“, „schade“: Bierhoff-Aus wird bedauert
Per Mertesacker (Ex-Nationalspieler): „Ich find es sehr traurig. Wir haben über zehn Jahre zusammengearbeitet, sind immer in Kontakt geblieben, auch auf einer persönlichen Ebene. Es tut mir leid. Aber es sind die Mechanismen des Systems mit drei Turnieren, mit denen wir nicht zufrieden waren. Er hat viel mehr gemacht als viele wahrscheinlich denken.“
Martina Voss-Tecklenburg (Frauen-Bundestrainerin): „Ich bin total überrascht. Ich habe gedacht, dass man jetzt in eine sachliche Analyse geht, für die man sich auch Zeit gibt. Ich hatte gerade im letzten Jahr sehr engen Kontakt mit Oliver Bierhoff. Er war viel bei der Frauen-Nationalmannschaft, hat unsere Themen aufgenommen, hat sie weiter transportiert. Ich bin ein bisschen sprachlos.“
Christoph Kramer ( Borussia Mönchengladbach): „Ich finde es schade. Ich habe ihm persönlich unheimlich viel zu verdanken. Er ist ein ganz toller Mensch, der mich mit zum Nationalspieler und Weltmeister gemacht hat. Ich hoffe, er durfte selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist.“
Schmallippiger äußerte sich Ex-DFB-Kapitän Michael Ballack bei MagentaTV: „Das ging schnell. Aber der Druck war auch sehr groß.“
Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme meinte: „Da sind wir in so einem Verwaltungsbereich von der Geschwindigkeit eher mal überrascht. Aber wir haben ja auch festgestellt, dass wir bis 2024 noch eine Menge Hausaufgaben zu machen haben. Dementsprechend sind schnelle Handlungen gefordert. Das war mal eine schnelle Handlung.“
Watzke dankt Bierhoff
Auch der DFB-Vizepräsident und DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke bedankte sich für Bierhoffs Engagement. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
„Oliver Bierhoff hat sich in den 18 Jahren seines Wirkens erhebliche Verdienste um den deutschen Fußball erworben“, sagte Watzke dem SID. Bierhoff gebühre „Respekt, Anerkennung und Dank“, ergänzte der BVB-Geschäftsführer.
Bierhoff selbst hatte seinen Rückzug damit erklärt, „den Weg frei für neue Weichenstellungen“ machen zu wollen.