Die WM ist für Deutschland vorbei! (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Einzelkritik: Der Fall des Titans?
Das DFB-Team siegte zum Abschluss der Gruppenphase zwar mit 4:2 gegen Costa Rica, dennoch reicht es nicht, um das blamable Aus abzuwenden. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Gegen tiefstehende Mittelamerikaner tat sich die Offensive lange schwer, erst die Einwechslung von Kai Havertz sorgte dafür, dass die guten Chancen auch den Weg ins Tor fanden. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Defensiv offenbarte die deutsche Mannschaft erneut große Schwächen, von der sich auch Antonio Rüdiger anstecken ließ. Die SPORT1-Einzelkritik.
MANUEL NEUER: Machte sein 19. WM-Spiel und ist damit Rekord-Torwart. Interessierte an diesem denkwürdigen Abend aber keinen. Parierte kurz vor der Pause noch weltklasse gegen Fuller (43.), um dann trotzdem zwei Mal hinter sich greifen zu müssen. Bei beiden Treffern sieht er nicht gut aus. Das 1:2 legt er sich selbst rein (70.). Haben wir den Fall eines Titans gesehen? SPORT1-Note: 5
Süle, Rüdiger und Co. nur Statisten bei Gegentreffern
JOSHUA KIMMICH: Flick ließ ihn zunächst als Rechtsverteidiger ran. Der Bayern-Star startete ordentlich, spielte aus dem Halbfeld ein paar gute Flanken und war aktiv am Spielaufbau beteiligt. Im zweiten Durchgang dann aber vogelwild. Hatte einige Fehlpässe drin. Ein guter Schuss, den Navas hielt (35.), sonst aber eher „Chefchen“ statt Chef. Seine DFB-Karriere bleibt weiterhin eine mit Makel. SPORT1-Note: 5
NIKLAS SÜLE (bis 90.): Hing beim entscheidenden 1:2 mit drin und lieferte wenig Gegenwehr. Ungewohnt viele Stellungsfehler, schlechte Absprachen mit seinen Nebenleuten. Einfach schwach! SPORT1-Note: 5
Ab 90. MATTHIAS GINTER: Wendete den traurigen WM-Rekord (14 Spiele ohne Einsatz) ab. Durfte in der Schlussphase doch noch mal auflaufen.
ANTONIO RÜDIGER: Abwehrchef? Fehlanzeige! Der Real-Star hatte den DFB-Hühnerhaufen nach starker Leistung gegen Spanien diesmal überhaupt nicht im Griff. Wurde im zweiten Durchgang teilweise hergespielt von den „Ticos“. Hängt vor allem beim 1:2 (70.) voll mit drin. SPORT1-Note: 5
DAVID RAUM (bis 67.): Nach gutem Start versagte er auf ganzer Linie. Bereitete das 1:0 mit einer guten Flanke aufs kurze Eck vor (10.) und baute danach extrem ab. Folgenschwerer Fehlpass, der zum 1:1-Ausgleich führte. Zudem oft viel zu weit vom Gegenspieler weg. Chaotisch! SPORT1-Note: 5
Gündogan schwach - Füllkrug überzeugt
Ab 67. MARIO GÖTZE: Der Weltmeister-Macher von 2014 durfte in der Schlussphase nochmal ran, konnte aber keine Akzente mehr setzen.
ILKAY GÜNDOGAN (bis 55.): Schwacher Auftritt des City-Stars! Startete fehlerbehaftet, spielte einige schlampige Fehlpässe. Verschleppte immer wieder das Tempo. Ein dramatisch schlechter Auftritt. Tritt er jetzt aus der Nationalmannschaft zurück? SPORT1-Note: 5
Ab 55. NICLAS FÜLLKRUG: Fraglich, wieso er nicht in der Startelf stand. Kam rein und hatte gute Offensivmomente. Verballerte eine Mega-Chance (Navas hielt überragend/76.). Dafür erzielte er kurz darauf das 4:2 (90.). SPORT1-Note: 3
LEON GORETZKA (bis 45.): Knüpfte an seine ordentliche Leistung gegen Spanien an und setzte auch den einen oder anderen offensiven Akzent. Fand bei einer guten Chance per Kopf (14.) in Costa-Rica-Keeper Keylor Navas seinen Meister. Zur Pause nahm Flick ihn aber vom Feld – offensichtlich nicht aus sportlichen Gründen. SPORT1-Note: 3
Ab 46. LUKAS KLOSTERMANN: Kam zwar für Goretzka, löste Kimmich aber auf der Rechtsverteidiger-Position ab. Setzte dort so gut wie keine Akzente – und wirkte im Spiel gegen den Ball nicht sattelfest. SPORT1-Note: 5
Müller kein Faktor als Stürmer
LEROY SANÉ: Zeigte bei seinem Startelf-Comeback zunächst, wie wichtig er für Flicks Team sein kann – mit starken Dribblings, guten Läufen und super Pässen. Tauchte nach einer halben Stunde aber völlig ab und setzte fast keine gefährlichen Akzente mehr. SPORT1-Note: 5
JAMAL MUSIALA: Einmal mehr der auffälligste Offensivakteur der Deutschen! Prüfte Navas schon früh mit einem satten Schuss (2.), schrammte kurz darauf nach einem irren Solo durch den costa-ricanischen Strafraum nur knapp am Tor des Turniers vorbei (7.). Hinzu kamen zwei Pfostentreffer in der zweiten Halbzeit. Auch wenn die Belohnung fehlte: Musiala war bei diesem Turnier der einzige deutsche Spieler, der wirklich Freude machte. SPORT1-Note: 3
SERGE GNABRY: Bekam nach zwei eher durchwachsenen Leistungen gegen die Ticos noch einmal eine Chance von Flick. Besorgte per Kopf den Traumstart für das DFB-Team (10.), spielte über den linken Flügel auch sonst viele Chancen mit heraus und bereitete das 3:2 durch Havertz (85.) stark vor. SPORT1-Note: 3
THOMAS MÜLLER (bis 66.): Erhielt den Vorzug vor Füllkrug in der Sturmspitze, wich aber hin und wieder auf die rechte Seite aus, wenn Sané nach innen zog. Allerdings spielte es keine wirkliche Rolle, wo Müller spielte: Ihm gelang so gut wie nichts. Ein möglicherweise trauriges letztes WM-Spiel für den Routinier. SPORT1-Note: 6
AB 66. KAI HAVERTZ: Sorgte für deutlich mehr Dampf als Müller und erzielte einen Doppelpack (73., 85.). Verlor vor dem zweiten Gegentor allerdings das Kopfballduell am eigenen Sechzehner. SPORT1-Note: 2