Ein irres WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich gipfelte im Elfmeterschießen - die größtmögliche Spannung mit dem besseren Ausgang für die Albiceleste.
Messi-Treffer war irregulär!
Dabei hätte es auch Sicht der französische Presse gar nicht so weit kommen dürfen. Denn der 3:2-Führungstreffer von Lionel Messi für Argentinien war laut einem Bericht der L‘Equipe irregulär. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Und tatsächlich: Wenn der polnische Schiedsrichter die Regeln durchsetzt, darf er das Tor eigentlich nicht anerkennen!
Folgende Spielsituation: Auf eine Traumkombination von Lautaro Martinez, Enzo Fernandez und Lionel Messi folgt der Abschluss von Martínez in der 108. Spielminute, den Frankreich-Rückhalt Lloris noch parieren kann, aber nach vorne abprallen lässt.
Argentinien mit 13 Mann auf dem Feld
Lionel Messi verwertet den Abstauber und drückt den Ball über die Linie, ehe Jules Kounde ihn wegschlagen kann. Abseits von Messi? Nein. Der Ball war nicht hinter der Torlinie? Doch. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Die eigentliche Aufregung spielte sich an der argentinischen Seitenlinie ab: Bereits zwei Ersatzspieler waren auf das Feld gelaufen, ehe der Ball die Torlinie vollständig überquert hatte.
Gemäß Reglement also eine Regelwidrigkeit. Das Spiel hätte mit einem Freistoß für Frankreich beim Spielstand von 2:2 fortgesetzt werden müssen. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Im Wortlaut heißt es: „Wenn der Schiedsrichter, nachdem ein Tor erzielt wurde, vor der Wiederaufnahme des Spiels feststellt, dass eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld war, als das Tor erzielt wurde, muss der Schiedsrichter das Tor zurückweisen, wenn die zusätzliche Person ein Auswechselspieler, ein ausgewechselter Spieler, ein ausgeschlossener Spieler oder ein Offizieller der Mannschaft war, die das Tor erzielt hat“.
Schiedsrichter für starke Leistung gefeiert
Hätte der polnische Unparteiische Szymon Marciniak, der von vielen Experten für die herausragende Leitung der Partie gelobt wurde, das gesehen, hätte er den Treffer annullieren müssen.
Weiter heißt es im Regelwerk: „Das Spiel muss mit einem direkten Freistoß an der Stelle fortgesetzt werden, wo sich die zusätzliche Person befand.“ Somit also Freistoß vor der argentinischen Bank, anstatt 3:2.
Und doch sieht auch die L‘Equipe die Niederlage ein: „Sechs Tore, ein abenteuerliches Ende, zweifellos das schönste Finale in der Geschichte der Weltmeisterschaft. Allerdings hätte das Szenario weniger verrückt sein sollen.“