117 Länderspiele, Weltmeister 2014, einer der besten Torhüter der Geschichte: Manuel Neuer hat im DFB-Trikot Geschichte geschrieben und den Fußball auf seiner Position revolutioniert. Wird das WM-Debakel jetzt aber sogar ihm zum Verhängnis?
Neuer-Zweifel werden immer lauter
„Hansi Flick muss auch über Manuel Neuer nachdenken“, forderte Stefan Effenberg unmissverständlich im WM Doppelpass auf SPORT1.
„Wir können froh und stolz sein, dass wir ihn im deutschen Tor haben und hatten. Er hat das Torwartspiel revolutioniert, den Fußball verändert und auch Zeichen gesetzt. Aber: Er hatte aber auch viele Verletzungen in der Vergangenheit, und da in diesem Alter immer wieder zurückzukommen, das ist nicht einfach.“ (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Effenberg deutlich: Neuer ist nicht mehr unantastbar
Der SPORT1-Experte ärgerte sich auch darüber, dass Neuer direkt nach dem Ausscheiden einen Rücktritt ausgeschlossen hatte. „Neuer hat sich zwar hingestellt und gesagt, er würde weitermachen. Aber es ist doch die Entscheidung von Flick, da nun Entscheidungen zu treffen. Da muss er klare Zeichen setzen, das können doch nicht die Spieler tun“, sagte Effenberg. Sein deutliches Statement: „Neuer ist nicht mehr unantastbar.“ (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
„Im Tor haben wir einen ter Stegen und einen Trapp hinter Neuer, das wäre dann mal ein Zeichen, auch für die Fans eineinhalb Jahren vor der EM, dann gehen die Fans den gemeinsamen Weg auch wieder mit“, prophezeit der Champions-League-Sieger von 2001.
Unterstützung erhielt er von Markus Babbel. „Mir fehlt der Leistungsgedanke beim DFB. Auch Neuer muss permanent hinterfragt werden, weil die Besten spielen müssen, die aktuell am besten in Form sind“, erklärte der langjährige Bayern-Profi. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Nationalmannschaft ohne Neuer und Müller?
Übrigens: Auch die SPORT1-User sehen den 36 Jahre alten Neuer kritisch. 42 Prozent der knapp 13.000 Abstimmenden (Stand: 4. Dezember, 13 Uhr) sehen einen Rücktritt des DFB-Kapitäns als überfällig an. (Hier gehts zum Voting)
Knapp 32 Prozent sehen auch die Zeit für Thomas Müller im Nationaltrikot abgelaufen. Sollen verdiente Spieler wie Müller oder Neuer selbst entscheiden dürfen, wann sie aufhören oder nicht?
„Ich finde nicht, dass es nur eine Entscheidung des Bundestrainers ist“, relativierte Lina Magull Effenbergs Meinung.
„Thomas Müller wird sich schon auch seine eigenen Gedanken machen, das steht ihm auch zu. Aber klar: Was zählt am Ende, ist auf dem Platz und die Persönlichkeit. Spieler und Trainer müssen miteinander reden und dann eine Entscheidung treffen“, führte die Nationalspielerin und Kapitänin des FC Bayern aus.
Wie auch immer diese Entscheidungen am Ende ausfallen werden, diese WM wird in jedem Fall nachhallen.