Paukenschlag bei der WM! Der große Favorit Brasilien muss nach dem Viertelfinale die Koffer packen.
So kam es zu Brasiliens Tränen-K.o.
Gegen Kroatien mussten sich Neymar und Co. mit 3:5 nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Rodrygo und Marquinhos verschossen ihre Strafstöße für die Brasilianer, nach dem entscheidenden Fehlschuss des PSG-Stars brachen mehrere Spieler der Selecao, darunter Superstar Neymar, noch auf dem Platz in Tränen aus. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Unbändiger Jubel herrschte dagegen bei den Kroaten: „Unglaublich, die Jungs haben es hervorragend gemacht“, sagte Co-Trainer Ivica Olic bei Magenta-TV: „Nach dem 0:1 zurückzukommen, war einfach geil. Und im Elfmeterschießen gewinnen wir.“
Der frühere Bayern-Star meinte: „Die Jungs haben das verdient, wir müssen unsere Mannschaft in jedem Training bremsen. Heute haben wir das Spiel im Griff gehabt. Kroatien ist ein kleines Land, hat aber sehr große Fußballer. Ich war ziemlich sicher, dass wir das schaffen. Wir haben einen Weltklassetorwart und jeder wollte schießen. Das zeigt den Charakter dieser Mannschaft. Ich bin sehr stolz, vielleicht klappt es dieses Mal mit dem Titel.“
Neymar lässt Brasilien jubeln - und holt Pelé ein
Dabei hatte es nach torlosen 90 Minuten in der Verlängerung zunächst nach einem brasilianischen Erfolg ausgesehen: In der 105+1. Minute war es Neymar, der nach einem doppelten Doppelpass auch noch Kroatiens Keeper Dominik Livakovic umkurvte und den Ball ins Netz beförderte. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Neymars Treffer hatte auch historische Dimensionen: Für den PSG-Star war es der 77. Treffer im Brasilien-Trikot - damit holte er Pele ein, um dessen Gesundheitszustand sich derzeit eine ganze Nation Sorgen macht.
Joker Petkovic erzwingt Elfmeterschießen
In der 117. Minute erzwang Joker Bruno Petkovic aber den nicht mehr für möglich gehaltenen 1:1-Ausgleich - und damit das Elfmeterschießen. Trotz Führung ließen sich die Brasilianer dabei auskontern, es war der erste kroatische Schuss aufs gegnerische Tor im gesamten Spiel.
Schon in der ersten Hälfte der regulären Spielzeit hatte die Selecao große Probleme mit den kompakten und aggressiven Kroaten.
Der Vizeweltmeister hatte die größeren Spielanteile und die besseren Chancen - ohne jedoch Brasiliens Keeper Alisson Becker in Bedrängnis zu bringen. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Brasilien wirkte ungewohnt fehlerhaft und kam kaum mal gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Lediglich nach einem Doppelpass zwischen Richarlison und Vinícius Júnior in der 21. Minute brannte es - doch letztlich prallte der Schuss an einem kroatischen Abwehrbein ab.
Nach dem Seitenwechsel kam die Elf von Trainer Tite mit wesentlich mehr Schwung aus der Kabine und erarbeitete sich in der 49. Minute die erste Großchance. Vinícius Júnior und Neymar brachten den Ball nicht über die Linie - und Keeper Dominik Livakovic verhinderte ein Eigentor von Josko Gvardiol.
Neymars Zaubertor am Ende wertlos
In der 55. Minute scheiterte Neymar ebenfalls an Livakovic, als sich der Superstar auf der linken Strafraumseite freigespielt hatte. Auch Lucas Paquetá schaffte es in der 66. Minute nicht, den 27-Jährigen zu bezwingen.
Mit zunehmender Spieldauer drängte Brasilien die Südosteuropäer immer weiter zurück - doch Livakovic wuchs über sich hinaus. Entsprechend ging es in die Verlängerung.
Auch dort rannte die Tite-Elf an, wurde aber immer planloser. Die größte Chance hatte indes Kroatien, doch Brozovic zielte in der 103. Minute freistehend über den Kasten.
Nach Neymars Zaubertor war es Bruno Petkovic, der die Kroaten ins Elfmeterschießen rettete. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Dort wurde zunächst erneut Livakovic zum kroatischen Helden: Er parierte direkt den ersten brasilianischen Versuch von Rodrygo, der halbrechts zu unplatziert zielte.
Auf kroatischer Seite waren Nikola Vlasic, Lovro Majer, Luka Modric und Mislav Orsic allesamt erfolgreich, Casemiro und Pedro hielten Brasilien im Rennen - doch Marquinhos setzte den vierten Versuch der Selecao an den linken Pfosten und ließ damit alle Titelträume platzen. Neymar, der wohl als fünfter Schütze vorgesehen war, kam gar nicht mehr zum Zug.
Im Halbfinale trifft Kroatien am Dienstag auf den Sieger zwischen Argentinien und den Niederlanden.