Die argentinische Nationalmannschaft um Lionel Messi hat den WM-Titel auf dramatische Weise eingefahren - und das aus sportlicher Sicht auch völlig zurecht.
Argentinien-Star verspottet Mbappé
Doch immer wieder wurde beim Triumphzug der Albiceleste die Frage aufgeworfen: Sind die Argentinier auch faire und gute Gewinner? Auch nach dem Endspiel-Erfolg gegen Frankreich im Elfmeterschießen muss diese Frage gestellt werden. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Wie Videos aus der Argentinien-Umkleide zeigen, machte sich vor allem Emiliano Martínez über den Gegner im Allgemeinen und Kylian Mbappé im Speziellen lustig.
Der Torhüter rief in der Kabine zu einer „Schweigeminute“ auf: „Für Mbappé, der gestorben ist!“
Was lief da zwischen Martínez und Mbappé?
Häme für einen Gegenspieler, der noch dazu historisch gut gespielt und Martínez mehrfach überwunden hatte? Zumindest fragwürdig, auch nach einem hochemotionalen Titel-Duell. Besonders erstaunlich in diesem Falle: Zwischen Martínez und Mbappé gibt es eine Vorgeschichte.
Martínez hat dem französischen Superstürmer dessen Kommentare über den Fußball in Südamerika, den er als weniger fortschrittlich als den europäischen bezeichnet hatte, nie verziehen. Tatsächlich hatten die Zitate bei vielen Fans weit über Argentinien schon vor Monaten hinaus für Verärgerung und Empörung gesorgt.
Noch in der Pressekonferenz vor dem Finale hatte Martínez in Richtung Mbappé gestichelt. „Er weiß nicht genug über Fußball“, sagte der Elfmeter-Held dabei. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass der Keeper Mbappé unmittelbar nach dem Spiel mit einer tollen Geste zunächst Trost gespendet hatte.
Er richtete den am Boden sitzenden Angreifer von PSG wieder auf und sprach kurz auf ihn ein, gab ihm die Hand. Es sah nach großem Sportgeist aus. In der Kabine war dieser dann aber wieder verflogen.
Martínez hat den WM-Titel für Argentinien mit unglaublichen Paraden - nicht nur im Elfmeterschießen - erst möglich gemacht. Die Frage nach dem fairen Gewinner bleibt.