Deutschland fährt trotz eines 4:2-Sieges im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica nach Hause. (EINZELKRITIK: Note 6 für Müller - wenige Lichtblicke)
Mega-Wirbel: Japans Siegtor irregulär?
Dabei konnte sich die DFB-Elf nicht auf die spanische Schützenhilfe verlassen. Die Elf von Trainer Luis Enrique patzte trotz früher Führung gegen Japan und verlor mit 1:2.
Im Mittelpunkt der Partie: Der japanische Siegtreffer von Ao Tanaka. Der Profi von Fortuna Düsseldorf setzte den Ball in der 51. Minute in die Maschen, nachdem Kaoru Mitoma ihn von der linken Seite in den Strafraum gebracht hatte. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Die große Frage: War die Kugel schon über der Linie, als Mitoma sie in die Mitte passte? Minutenlang wurde die Situation gecheckt, ehe der südafrikanische Referee Victor Gomes den Treffer anerkannte.
Doch war das Tor wirklich regulär? Einige Fotos, die auf Twitter kursierten, lassen vermuten, dass der Ball doch über der Torauslinie rollte, ehe Mitoma ihn auf Tanaka passte.
Allerdings spielt die Perspektive die entscheidende Rolle. Blickt man nämlich von oben auf die Torlinie, dann lässt sich zumindest erahnen, dass der Ball gerade noch mit einem Hauch auf der Linie war.
Enrique zum Japan-Tor: Bild muss manipuliert sein
Nicht nur die Video-Schiedsrichter rätselten lange, sondern auch Spaniens Trainer Luis Enrique - der übrigens auch nicht mitbekommen hatte, dass sein Team zwischenzeitlich auf den dritten Platz abgerutscht war - zeigte sich irritiert von den Aufnahmen.
„Ich habe ein Bild gesehen, das muss manipuliert sein. Das kann nicht das wirkliche Bild sein. Es muss manipuliert sein“, erklärte der Coach in der Nacht nach dem Spiel.
Ballack schimpft über Entscheidung
Michael Ballack sagte bei MagentaTV zum VAR-Tor Japans: „Die Entscheidung ist kontrovers und falsch. Du hast eine eventuelle Aus-Entscheidung, die nicht klar belegbar ist, korrigiert. Sie haben es korrigiert, obwohl es nicht beweisbar ist, weil es keine Torlinien-Entscheidung ist.“
Patrick Ittrich erklärte: „Der Schiedsrichter war unsicher, hat zu seinem Linienrichter geguckt und hatte zuerst auf Aus entschieden. Dann hat der Videoschiedsrichter eingegriffen und offenbar klar entschieden, dass der Ball im Spiel war.“
Japans Siegtorschütze äußert sich
Letztlich durfte sich Japan über den entscheidenden 2:1-Sieg freuen - und Deutschland fährt nach Hause. (NEWS: „Liebe Leute, vielen Dank“: Müller deutet Rücktritt an)
Erfrischend ehrlich gab Japans Siegtorschütze Tanaka nach dem Spiel zu: „Für mich war er halb aus, aber so richtig konnte ich es nicht sehen. Wenn er ihn aus gegeben hätte und das Tor nicht gezählt hätte, hätte ich es akzeptiert und wäre nicht enttäuscht gewesen.“
Als ein Wunder will der Düsseldorfer den Sieg über Spanien übrigens nicht ansehen. „Jeder spricht von einem Wunder, aber das sehe ich nicht so. Wir sind immer aggressiver geworden. Ich hatte das Gefühl, dass Spanien nach Deutschlands 3:2 nicht mehr so angegriffen hat“