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WM 2022: Bayern-Boss nur Bankdrücker! Die zwei Welten des Matthijs de Ligt

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WM 2022: Bayern-Boss nur Bankdrücker! Die zwei Welten des Matthijs de Ligt

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Darum ist de Ligt nur Bankdrücker

Boss bei Bayern – Bankdrücker bei der WM! Matthijs de Ligt spielt bei den Niederlanden kaum eine Rolle und ist davon nicht einmal überrascht. Was steckt dahinter und was heißt das für den FC Bayern?
Die Niederlande treffen im Viertelfinale auf Argentinien und damit auf eine Neuauflage des Halbfinales von 2014. Die Elftal-Fans freuen sich auf ein Wiedersehen mit Lionel Messi Co.
Boss bei Bayern – Bankdrücker bei der WM! Matthijs de Ligt spielt bei den Niederlanden kaum eine Rolle und ist davon nicht einmal überrascht. Was steckt dahinter und was heißt das für den FC Bayern?

Ein Minütchen im Achtelfinale gegen die USA, keine Sekunde gegen Ecuador und Katar - Matthijs de Ligt spielt bei der WM für die Niederlande so gut wie keine Rolle.

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Mehr noch als der Bankplatz bei Oranje überrascht vielleicht der Umgang des Bayern-Stars damit. (BERICHT: Reservisten-Frust? De Ligt überrascht)

„Es ist nicht so frustrierend“, verkündete de Ligt, der nur beim WM-Auftakt gegen den Senegal in der Startelf gestanden hatte: „Ehrlicherweise habe ich bereits mehr gespielt, als ich erwartet habe. Ich hatte befürchtet, bei dieser WM gar nicht zu spielen.“

Eine erstaunliche Sicht der Dinge, wenn man bedenkt, dass Bayerns Königstransfer in der Abwehr der neue Boss beim Rekordmeister werden soll, im Nationalteam aber nur die Bank drückt. (DATEN: WM-Spielplan 2022)

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WM: De Ligt bei Niederlanden nur Ersatz – das steckt dahinter

Zwar bremsten de Ligt im November noch Kniebeschwerden, der Grund für seine Reservistenrolle ist aber das System von Trainer Louis van Gaal, wie Jeroen Kapteijns vom Telegraaf bei SPORT1 erklärt. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

„Es gibt in der Dreierkette nur Virgil van Dijk, der hinten bleibt. Die anderen beiden Innenverteidiger sollen mit nach vorne gehen, im Pressing weiter vorne Druck machen“, erklärt der WM-Reporter aus den Niederlanden: „Das Problem von Matthijs ist, wenn er auf der Seite verteidigen muss, gegen kleinere, schnellere und wendigere Spieler. Er kann das auch, seine große Qualität sind aber die physischen Duelle im Zentrum.“

Letzteres war auch genau der Grund, warum de Ligt zur Überraschung vieler Experten in den Niederlanden im Auftaktspiel neben Virgil van Dijk (FC Liverpool) und Nathan Aké (Manchester City) in der Dreierkette auflief.

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„Der Senegal hat eine Mannschaft mit vielen großen und physisch starken Spielern“, erklärt Kapteijns. Deshalb brachte van Gaal gegen den Afrikameister mit dem Bayern-Boss (1,89 Meter) einen zusätzlichen Brecher in der Abwehr, um im Verbund mit Virgil van Dijk (1,93) auch bei Standards aufzuräumen.

Seither setzt van Gaal aber nur noch auf das Trio van Dijk, Aké und Jurrien Timber, selbst nachdem der starke Ajax-Star gegen Ecuador ein Gegentor verschuldete. „Er braucht für sein System diese Verteidiger, die auch ins Mittelfeld gehen“, erklärt Experte Kapteijns. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Van Dijk (noch) im Weg

De Ligts Pech ist, dass in de Oranje-Kette nur ein Patz maßgeschneidert für ihn ist - und den belegt mit van Dijk der unumstrittene Leader der Elftal.

„Virgil ist sehr wichtig für die Mannschaft, nicht nur fußballerisch, sondern auch was seine Persönlichkeit und Mentalität angeht“, erklärt WM-Reporter Kapteijns: „Er ist ein richtiger Anführer, der Kapitän, er spricht viel.“

Aber was oft vergessen wird: De Ligt ist immer noch erst 23 Jahre alt, der Liverpool-Star dagegen schon 31. „Matthijs hat noch eine große Zukunft vor sich“, ist sich der Oranje-Experte sicher: „Nach der WM kommt Ronald Koeman zurück, es beginnt eine neue Ära. Vielleicht lässt er dann wieder Viererkette spielen.“

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Dass de Ligt aktuell noch warten muss, ist kurios. „Van Gaal hat mit diesem System angefangen, weil er sagte: Wir haben drei Weltklasse-Innenverteidiger: van Dijk, de Ligt und Stefan de Vrij (Inter Mailand, Anm. d. Red.)“, erinnert sich Kapteijns.

Aber wie das manchmal so läuft mit Plänen: Sie werden gerne von der Realität überholt - so wie de Ligt und de Vrij von den mobileren Aké und Timber. „Jeder dachte, das passt. De Ligt ist ein Weltklasse-Spieler und hat seinen Platz sicher“, berichtet der Experte: „Aber jetzt ist WM und er spielt nicht - weil sich das System weiterentwickelt hat.“

De Ligt sammelt große Pluspunkte

Statt Frust zu schieben, Ansprüche zu stellen und Frust zu schieben, stellt sich de Ligt aber komplett in den Dienst der Mannschaft - und sammelt damit fleißig Pluspunkte.

„Ich habe Matthijs nach dem Senegal-Spiel gesprochen. Er war sehr ehrlich und hat gesagt, dass er Probleme hat, als Rechtsverteidiger zu spielen, und dass Timber für diese Spielweise besser geeignet ist“, erzählt Kapteijns und zeigt sich beeindruckt: „Das hört man nicht oft von Profis, dass sie so ehrlich sind und sich selbst und auch ihre Schwächen so ehrlich einschätzen. Aber das ist typisch für Matthijs. Er ist sehr clever und analytisch sehr stark.“

Auch gegen Argentinien ist wohl maximal mit einem Kurzeinsatz von de Ligt zu rechnen. „Sie haben nicht diese großen, physisch starken Spieler wie der Senegal“, analysiert Kapteijns. Stattdessen werden wieder Timber und Aké gefordert sein, um die quirligen Argentinier zu bändigen.

Und de Ligt? Nur noch Zuschauer wie die deutschen Nationalspieler mit reichlich WM-Frust zurück zu Bayern?

Damit ist nicht zu rechnen. Statt auf der Bank zu sitzen, wird de Ligt in München im neuen Jahr - insbesondere nach dem Kreuzbandriss von Lucas Hernández - gemeinsam mit Dayot Upamecano das Herzstück der Verteidigung bilden. In einer Viererkette wohlgemerkt.