Plant Katar bereits das nächste Sport-Event der Superlative?
Katar offenbar heiß auf Olympia
Laut dem Guardian will sich das Emirat für die Olympischen Sommerspiele 2036 bewerben. Vor allem die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft soll demnach als Werbung für die Bewerbung dienen.
Dazu hat Katar schon mit anderen sportlichen Großereignissen bewiesen, dass es die Rolle als Ausrichter übernehmen kann. Unter anderem fanden 2015 die Handball-WM und 2019 die Leichtathletik-WM in dem Golf-Staat statt.
Sollte Katar sein Interesse offiziell beim IOC für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2036 hinterlegen, wäre es bereits der vierte Versuch, sich als Olympia-Gastgeber durchzusetzen.
Olympia-Bewerbung mit Saudi-Arabien?
Die früheren Bewerbungen scheiterten vor allem an der Skepsis der IOC-Verantwortlichen, dass ein kleines Land wie Katar die nötige Infrastruktur für so ein Großereignis aufbauen könne. Diese Zweifel sehen die Zuständigen in Katar mit der Fußball-WM nun wohl ausgeräumt. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Allerdings soll laut dem Bericht der britischen Tageszeitung aber noch nicht geklärt sein, ob sich Katar allein oder im Verbund mit einem anderen Land bewerben will. Katar selbst tendiere demnach zu einer alleinigen Bewerbung, jedoch soll in olympischen Kreisen eine gemeinsame Bewerbung mit Saudi-Arabien bevorzugt werden.
Keine Terminprobleme wie bei FIFA-WM
Doch egal, ob allein oder mit Saudi-Arabien: Nur durch die erfolgreiche Ausrichtung der FIFA-Weltmeisterschaft allein sind die Zweifel in der Ringe-Organisation nicht ausgeräumt. Zwar dürfte der Termin bei den Olympischen Spielen weniger zum Problem werden als im Fußball. In der Geschichte des IOC wurden Olympische Spiele schon öfter im Herbst ausgetragen. So begannen die Spiele 1964 in Tokio erst am 10. Oktober. Und auch Seoul 1988 und Sydney 2000 entzündeten die olympische Flamme erst im September.
Zudem haben die Katarer bei der Fußball-WM bewiesen, dass - wenn man die Klimaverträglichkeit mal außen vor lässt - das Prinzip der abgekühlten Stadien funktioniert. Horrorbilder wie bei der Leichtathletik-WM 2019, als die Marathon- und Geher-Wettbewerbe zu regelrechten Hitzeschlachten ausarteten, würden wohl vermieden werden. (NEWS: Groteske WM-Hitzeschlacht in Doha)
Massive Kritik aus der LGBTQ+-Community?
Allerdings dürfte bei den Olympischen Spielen der Fokus noch mehr auf die Rechte der LGBTQ+-Community gerichtet werden. In der olympischen Gemeinschaft gibt es ungleich mehr Athleten als im Fußball, die diese Gruppe unterstützen. Daher dürfte die Kritik aus Athletenkreisen schärfer ausfallen.
Zudem berichtet der Guardian, dass auch IOC-Präsident Thomas Bach einer Bewerbung Katars negativ gegenübersteht. Allerdings wird er 2025 - und damit ein Jahr vor der Vergabe für 2036 - zurücktreten.
Weitere Bewerbungen für diese Spiele werden unter anderem aus Indien, Indonesien und der Türkei erwartet. Auch Deutschland überlegt, eine Bewerbung abzugeben. Es wären die vierten Olympischen Spiele hierzulande.
Für 1936 wurden sowohl die Sommer- als auch Winterspiele an das damalige Deutsche Reich vergeben. Die zweiten Olympischen Sommerspiele fanden 1974 in München statt.