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WM 2022: Zuschauer gekauft? Das steckt hinter der irrwitzigen Fan-Flucht beim WM-Auftakt

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WM 2022: Zuschauer gekauft? Das steckt hinter der irrwitzigen Fan-Flucht beim WM-Auftakt

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Bizarre Beobachtungen beim Auftakt

Katar verliert gegen Ecuador den WM-Auftakt im eigenen Land. Beim Eröffnungsspiel fällt SPORT1 vor allem die Fanflucht auf - aber auch weitere Beobachtungen sind bizarr.
Die WM in Katar wurde mit dem Spiel Katar gegen Ecuador offiziell eröffnet. Auffällig waren jedoch die zahlreichen Fans, die das Stadion bereits weit vor Abpfiff fluchtartig verlassen hatten.
Patrick Berger, Kerry Hau
Katar verliert gegen Ecuador den WM-Auftakt im eigenen Land. Beim Eröffnungsspiel fällt SPORT1 vor allem die Fanflucht auf - aber auch weitere Beobachtungen sind bizarr.

Ein fußballerischer Leckerbissen war es nicht, etwas zu bieten hatte das Eröffnungsspiel der WM zwischen Katar und Ecuador (0:2) aber dennoch - vor allem an Kuriositäten. (DATEN: WM-Spielplan 2022).

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SPORT1 war vor Ort und liefert fünf Beobachtungen aus dem Al-Bayt-Stadion von Al Khor.

Bezahlte Fans? „Sind nur Gäste der FIFA“

Während der Halbzeit traf SPORT1 zwei auffällig gekleidete und laute südamerikanische Fans (einen aus Ecuador, einen aus Kolumbien) an, die sich von einheimischen Anhängern filmen ließen - um PR für das Turnier machen. („Affentheater“: Eskaliert der WM-Streitfall?)

„Olé, Olé, Olé, Olé, Katar, Katar“, sangen sie. Und der Kolumbianer, der eine große Katar-Flagge trug, schrie mehrmals: „Katar, die beste WM aller Zeiten!“

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Waren es bezahlte Fans? SPORT1 fragte die beiden. Ihre Antwort: „Nein!“ Sie seien sogenannte „FIFA Fan-Leader“, würden dafür aber kein Geld erhalten. Einzig ihre Flüge seien ihnen finanziert worden. „Wir sind nur Gäste“, sagten sie.

Interessant: Die FIFA soll ursprünglich überlegt haben, den „Fan-Leadern“ einen Tagessatz von 70 Euro zu zahlen. Diese Idee wurde aber verworfen.

Fans verlassen schon früh das Stadion

60.000 Zuschauer waren zum Anpfiff im Stadion, darunter viele Frauen im schwarzen Gewand und Männer in ihren traditionellen weißen „Thawbs“.

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Nach dem Valencia-Doppelpack (17./35.) für Ecuador war die Messe gelesen und die Katarer strömten schon vor Ende der ersten Hälfte aus dem Stadion. In der 75. Minute waren mehr leere als belegte Sitze zu sehen.

Katar-Fans im Block sind nicht aus Katar

Hinter dem Tor formierte sich ein großer roter Fan-Block. Die Anhänger, quasi „Katar-Ultras“, hatten das typische burgunderfarbene Trikot an und machten Stimmung. Ein Vorsänger gab den Ton und Takt vor, was insgesamt ein wenig einstudiert und inszeniert wirkte. SPORT1 traf einige Fans aus diesem Block und sprach mit ihnen.

„Ich bin Gastarbeiter, wohne hier und bin Äthiopier“, meinte ein Anhänger, der namentlich nicht genannt werden wollte. Er trug ein Schild mit der Aufschrift „I love Qatar“ mit sich. Weitere Katar-Fans, mit denen SPORT1 sprach, waren aus Bangladesch, Nepal oder Ägypten. Die meisten kamen allerdings aus arabischen Ländern, die sich als Beduinen verstehen und es offenbar mit Katar halten. (NEWS: Alles Wichtige zur WM).

Kein Essen mehr nach Anpfiff!

Die Essenskarte las sich eigentlich gut: Chicken Shawarma für 30 Katar Riyal (umgerechnet 8€), ein Hot Dog für 25 Riyal (6,60€) und ein Beef Burger für 40 Riyal (10,50€). Auch für Vegetarier war theoretisch was dabei: Veggie Sticks (17 Riyal) und Veggie Roll (25 Riyal). Theoretisch.

Die meisten Fans mussten das Spiel nämlich hungrig anschauen. Fast im gesamten Stadion gab es kurz nach dem Anpfiff kein Essen mehr. Lediglich Wasser, Cola und alkoholfreies Bier war an den Ausgabeständen noch zu haben. Wasser kostet übrigens 10 Riyal (2,60€), eine Cola 15 (4€) und ein alkoholfreies Bier 30 (8€).

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Gebetsraum im Stadion

Katar ist ein streng-muslimisches Land, der Islam die beherrschende Religion. Fünfmal am Tag ertönt der Aufruf zum Gebet. Meist verstärkt sind durch Lautsprecher die Worte des Muezzins zu hören.

Vor Anpfiff des Spiels sah man mehrere Fans mit eigenem Mini-Teppich in der Hand, die sich in Richtung Gebet aufmachten. Manche beteten auf dem Boden zwischen den Aufgängen zu den Tribünen.

Im Al Bayt Stadion gibt es zudem separate Gebetsräume, in die sich gläubige Fans zurückziehen können.