Schmeichelhafter Auftaktsieg für den Favoriten.
Zittersieg nach Elfer-Glück
Belgien besiegt Kanada zum Start in die WM mit 1:0 (1:0), hat dabei aber deutlich mehr Mühe als gedacht - und auch ordentlich Glück. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Bereits in der Anfangsphase verschoss Bayern-Star Alphonso Davies einen Handelfmeter, in der ersten Hälfte hätte es gleich noch zwei weitere Strafstöße für die Ahornblätter geben können. In der 13. Minute brachte Jan Vertonghen Tajon Buchanan zu Fall, in der 38. Minute trat der Ex-Dortmunder Axel Witsel Kanada-Akteur Richie Laryea auf den Fuß. Beide Male blieb die Pfeife von Schiedsrichter Janny Sikazwe stumm. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
WM: Belgien an der Spitze der Gruppe F
Vor allem im ersten Durchgang hatte Kanada deutlich mehr vom Spiel, ging mit einer Schussstatistik von 14 zu 4 in die Pause. Kurz vor dem Halbzeitpfiff schlug der Favorit dann eiskalt in Form von Ex-Dortmunder Michy Batshuayi zu, der ein langes Zuspiel von Toby Alderweireld verwertete.
Belgien, WM-Dritter von 2018, setzte sich durch den knappen Erfolg an die Spitze der Gruppe F. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
„Kanada war besser als wir“, gab sich Belgiens Trainer Roberto Martinez nach der Partie ehrlich.
Nach überstandenem Muskelfaserriss hatte es Davies in die kanadische Startelf geschafft. „Er hat seinen Top-Speed erreicht, er ist bereit“, hatte Nationalcoach John Herdman am Vortag über seinen Star auf Linksaußen gesagt - und der 22-Jährige sorgte für mächtig Wirbel.
Belgien indes musste auf seinen angeschlagenen Topstürmer Romelu Lukaku verzichten, der wohl frühestens zum dritten Gruppenspiel gegen Kroatien fit wird. Für den Inter-Torjäger begann Batshuayi im Sturmzentrum. Die Bundesliga-Profis Thomas Meunier, Thorgan Hazard (beide Borussia Dortmund) sowie Keeper Koen Casteels (VfL Wolfsburg) nahmen zunächst auf der belgischen Bank Platz.
Davies mit schwachem Elfmeter
Nach dem ersten Batshuayi-Warnschuss, den Kanadas Torhüter Milan Borjan (1.) parierte, spielte der Underdog aus Nordamerika frech auf. Belgien kam vor 40.432 Zuschauern im Ahmad-bin-Ali-Stadion anfangs selten aus der eigenen Hälfte, die alternde Abwehr hatte so ihre Probleme mit dem hohen Tempo. Und die nimmermüde Laufarbeit der Kanadier zahlte sich beinahe früh aus.
Nach Handspiel von Yannick Carrasco und Videobeweis entschied Schiedsrichter Sikazwe (Sambia) korrekt auf Strafstoß. Davies schnappte sich sofort den Ball, schoss aber zu schwach und unplatziert, um Elfmeterkiller Courtois zu überwinden.
Kanada blieb im Vorwärtsgang, sehr zum Gefallen der mitgereisten Anhänger, die das Power Play lautstark feierten und jede gelungene Aktion mit Applaus bedachten. Doch ein langer Ball aus der Abwehr brachte Belgien kurz vor der Pause die Führung, als Batshuayi der aufgerückten kanadischen Abwehr entwischte und vor dem Tor eiskalt mit links abschloss.
Diese Effizienz eben fehlte den Kanadiern. Im zweiten Durchgang schwanden zudem sichtlich die Kräfte, das Spiel nach vorne wurde ungenauer. Die Belgier blieben unauffällig und lauerten vornehmlich auf Konter.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)